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Großes Plus der Mönche: Zeit

Benediktinerabt Michael Reepen und Franziskanerprovinzial Dr. Maximilian Wagner zur Errichtung der Pfarreiengemeinschaften im Dekanat Kitzingen

Münsterschwarzach/Dettelbach (POW) Sie betreuen mehrere Pfarreien, sehen in einer „Pastoral der Zwischenräume“ ihre Aufgabe, sind nah dran an der Jugend und leiten die Wallfahrt zur „Maria im Sand“: Die Benediktiner der Abtei Münsterschwarzach und die Franziskaner in Dettelbach haben im Dekanat Kitzingen einen großen Anteil an der Seelsorge. Wie die zukünftige Zusammenarbeit bei der Errichtung der Pfarreiengemeinschaften aussieht, verdeutlichen Abt Michael Reepen und Franziskanerprovinzial Pater Dr. Maximilian Wagner.

Abt Reepen von der Abtei Münsterschwarzach wünscht sich in den kommenden Jahren vor allem mehr Gespräch zwischen Abtei und Pfarreien. „Die Abtei kann Bereiche der Seelsorge abdecken, welche die Pfarreien nicht mehr leisten können. Wir erreichen viele Menschen, die sich von der traditionellen Pfarrei entfernt haben“, betont er. Aufgabe der Benediktiner sei eine Pastoral der Zwischenräume. Hierbei sei das große Plus der Mönche der Aspekt „Zeit“, den man bieten könne. Beispielsweise sei bei der sogenannten „Sprechzimmerseelsorge“ tagsüber fast immer jemand in der Abtei für ein persönliches Gespräch erreichbar. Durch das Egbert-Gymnasium und besondere Angebote erlebten viele Jugendliche aus der Umgebung die Abtei als Gemeindeort, wo sie Gottesdienste wie Frühschichten, Mittagsgebet mit den Mönchen und Jugendvespern feiern und auch an Jugendkursen teilnehmen. Auch kämen zur Eucharistiefeier am Sonntag um 10.30 Uhr viele Menschen aus den umliegenden Pfarreien in die Abtei. Predigtreihen, Vorträge, Geistliche Konzerte und überhaupt das regelmäßige Stundengebet seien weitere Angebote der Benediktiner für das Dekanat und darüber hinaus.

Die flächendeckende Pfarrseelsorge sieht der Abt nicht als erste Aufgabe der Benediktiner. Zwar werde die Abtei, solange es personell möglich ist, auch weiterhin zwei Patres für die Seelsorge in den künftigen Pfarreiengemeinschaften Nordheim-Sommerach und Stadtschwarzach bereitstellen. Und auch an den Sonntagen helfe die Ordensgemeinschaft mit bis zu acht Patres in den Pfarreien der Umgebung aus: „ein großer Beitrag für die Seelsorge vor Ort“. Doch sei Münsterschwarzach in erster Linie geistliches Zentrum, „wo Benediktinermönche geistlich leben, präsent sind und vom Kloster aus wirken“.

Wie die Zukunft der Franziskaner im Dekanat Kitzingen aussieht, hängt von der Entscheidung des Provinzkapitels der bayerischen Franziskaner vom 16. bis 20. April 2007 im Haus Sankt Benedikt in Würzburg ab. Derzeit betreuen Pater Richard Heßdörfer, Pater Alexander Weißenberger und Pater Berthold Türfs und weitere drei Franziskanerbrüder die Wallfahrt zur „Maria im Sand“. „Beim Provinzkapitel beschließen wir, wo die Franziskaner künftig noch bleiben werden. Personelle und finanzielle Engpässe zwingen uns, die derzeit 13 Standorte in Bayern auf sieben Schwerpunkthäuser zu reduzieren“, sagt Franziskanerprovinzial Wagner in München auf Anfrage. Zwei Drittel der insgesamt 94 Franziskaner der Bayrischen Provinz seien über 60 Jahre alt. Rund 60 Franziskaner der Bayrischen Provinz seien momentan in Bayern aktiv, zehn weitere in Bolivien, einer im Heiligen Land. Derzeit gebe es lediglich zwei Postulanten und einige junge Männer, die am Leben im Franziskanerorden interessiert seien.

Die Wallfahrt in Dettelbach betreuten die Franziskaner seit Jahrzehnten gerne, gesteht der Provinzial. Ob die bayerischen Franziskaner sich von ihrer eigenen Klosteranlage in Dettelbach zurückzögen, hänge von der Entscheidung des Provinzkapitels im April ab. „Es wird schwierig werden, den Prozess des Loslassens und Abschiednehmens von lieb gewordenen Häusern und Aufgaben so zu gestalten, dass alle Brüder damit einverstanden sind. Bei Hausauflösungen scheiden sich offensichtlich immer die Geister und erhitzen sich die Gemüter. Doch möchte der Provinzplan von möglichst vielen Brüdern mitgetragen werden“, sagt der Provinzial mit Blick auf die bevorstehenden Entscheidungen.

(1107/0426)