Kitzingen (POW) Die Senioreneinrichtung Sankt Elisabeth in Kitzingen hat das Umweltzertifikat „Grüner Gockel“ erhalten. Michael Zink, ökumenischer Umweltauditor und Küchenleiter im Haus, erlangte dieses gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen. „Als Caritas-Einrichtungen (CEG) und Träger des Hauses Sankt Elisabeth ist für uns der schonende Umgang mit der Schöpfung von großer Bedeutung“, sagte CEG-Geschäftsführer Georg Sperrle.
Auf dem Weg zum „Grünen Gockel“ wurden Schöpfungsleitlinien entwickelt, die zu Nachhaltigkeit im täglichen Wirken verpflichten. Das Haus Sankt Elisabeth war das Pilotprojekt, das laut Sperrle schneller als gedacht zum Ziel gekommen sei. Zu verdanken sei das dem Umweltteam vor Ort unter der Leitung von Zink. „Engagiert ist es die Bestandsaufnahme des Gebäudes, die Energieverbräuche und die Bewusstseinsbildung der Mitarbeiter angegangen, um Schwachstellen zu erkennen und systematisch in der kommenden Zeit zu beheben“, konstatierte Bettina Mühlbauer, kirchliche Umwelt-Revisorin. Hier sei es nicht nur um Worte und Teamsitzungen gegangen. Viele Checklisten waren auszufüllen, um das Umweltmanagementsystem in einzelnen Schritten zu erkennen und zu dokumentieren. Das erworbene Zertifikat unterliegt nun alle vier Jahre einem umfassenden Audit und alle zwei Jahre einer externen Prüfung.
Nach einer gründlichen Umweltanalyse der Senioreneinrichtung wurden Aspekte wie Energieverbrauch, Wasserverbrauch, Abfallerzeugung, Mobilität und Beschaffung bewertet. Diese Analyse bildete die Basis für die Identifizierung von Umweltzielen und -maßnahmen. Auf dieser Grundlage wurden konkrete Ziele definiert und in den täglichen Abläufen integriert. Über zwei Jahre hinweg wurde so der Energieverbrauch reduziert. Konkrete Maßnahmen waren zum Beispiel das Umstellen auf effizientere Beleuchtungssysteme, das Minimieren von Abfall durch Großgebinde für die Küche, aber auch der Einkauf von Kaffee mit Fair-Trade-Siegel, um nur einige Aspekte zu nennen. Ebenso sei das Personal sensibilisiert worden, um die Umweltmaßnahmen erfolgreich umzusetzen. Ein zentrales Element des Umweltmanagementsystems war die kontinuierliche Überwachung der Umweltleistung.
„Was die Senioreneinrichtung Sankt Elisabeth wirklich auszeichnet, ist die lebendige Ausgestaltung des Umweltmanagementsystems. Es wird laufend verbessert und erweitert, um immer umweltfreundlicher zu werden. Das zeigt, dass sich das Team nicht nur auf vergangenen Erfolgen ausruht, sondern aktiv nach neuen Wegen sucht, die Umweltbelastungen weiter zu reduzieren“, zog Zink Bilanz.
Stichwort: „Grüner Gockel“
Der „Grüne Gockel“ wurde im Jahr 2000 als Umweltmanagementsystem für Kirchengemeinden und Einrichtungen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg eingeführt. Mittlerweile gibt es ihn in ganz Deutschland. Mit dem „Grünen Gockel“ werden alle umweltrelevanten Aspekte in Gemeinden kontinuierlich und systematisch betrachtet und verbessert. Der „Grüne Gockel“ ist ein in Kirchengemeinden, Verwaltungen, Tagungsstätten, Kindergärten, Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der Diakonie erfolgreich erprobtes Umweltmanagementsystem, speziell für die Kirche entwickelt und angelehnt an EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) der Europäischen Union. Rund 1000 Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen in Deutschland arbeiten bereits erfolgreich mit diesem Umweltmanagementsystem. Beteiligte Landeskirchen, Diözesen und Einrichtungen haben sich im ökumenischen Netzwerk „Kirchliches Umweltmanagement“ (KirUm) zusammengeschlossen. Nähere Informationen zum „Grünen Gockel“ im Internet unter www.gruener-gockel.de.
em (Caritas)
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