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Gruppe aus Mbinga besucht Bistum Würzburg

Intensiver Austausch zwischen Katholischer Arbeitnehmer-Bewegung und Partnerverband Vuwawa aus Tansania

Aschaffenburg/Miltenberg/Würzburg (POW) Schon von Weitem ist am Samstag, 8. Juni, das Trommeln aus dem Innenhof des Aschaffenburger Martinushauses zu hören gewesen. Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Bistum Würzburg hatte zu einem Begegnungsfest eingeladen. Es war gleichzeitig der Abschluss eines Partnerschaftsaustausches mit einer Delegation von zwölf tansanischen Frauen und Männern aus der Würzburger Partnerdiözese Mbinga. Vom 25. Mai bis 9. Juni waren die Afrikaner zu Gast in Unterfranken. Sie sind Mitglieder der Vuwawa, Zusammenschluss von Landarbeitern und Partnerorganisation der KAB Würzburg. In der ersten Woche war die Gruppe im Jugendhaus Sankt Totnan in Miltenberg untergebracht. Gemeinsam mit den deutschen Gastgebern konnten die afrikanischen Besucher von dort aus verschiedene Projekte besuchen. In der zweiten Woche waren die Teilnehmer dann über KAB-Ortsverbände auf unterschiedliche Orte aufgeteilt.

Das Begegnungsfest im Martinushaus führte alle wieder zusammen und gab Gelegenheit, einander Dankeschön zu sagen. „Dem Treffen in diesem Jahr war der Besuch einer deutschen Delegation im Jahr 2022 vorausgegangen“, erklärte Isolde Thiem aus der Organisationsgruppe der KAB. Damals hätten sie sich in der Diözese Mbinga verschiedene Projekte angesehen und darüber diskutiert, wo die Unterschiede zwischen Deutschland und Tansania liegen und was man voneinander lernen kann. Ähnlich war jetzt der Gegenbesuch aufgebaut. Die Partner besuchten gemeinsam mit ihren Gastgebern unter anderem ein Seniorenheim, den Miltenberger Martinsladen und kleine Firmen in der Umgebung, um dann über das Erlebte ins Gespräch zu kommen. Der Tansanier Ambrosius Jembele sagte rückblickend über seine Einblicke: „Vieles war für mich neu, beispielsweise wie man seine Umwelt erhalten kann und dass man aus Abfall noch Energie herstellen kann“. Aber vor allem die sozialen Hilfseinrichtungen, die es in Deutschland für Menschen in Not gibt, haben ihn sehr beeindruckt. „Ich will das, was ich hier gelernt habe, an meine Leute zu Hause weitergeben, damit wir von diesem Wissen profitieren können“, sagte er am Ende der Partnerschaftstage über das Ziel seines Aufenthaltes.

Isolde Thiem beschäftigt sich bereits seit 2002 mit dem Partnerbistum Mbinga. Als Religionslehrerin am Hans-Seidel-Gymnasium in Hösbach hatte sie damals eine Schulpartnerschaft mit der Mbinga Secondary School eingefädelt und war später auch in die Partnerschaftsarbeit der KAB mit eingestiegen. Der Austausch mit den Afrikanern ist für sie keine Einbahnstraße. „Wenn ich in Tansania bin, denke ich mir immer wieder: Was machen wir nur zu Hause, in welchem Hamsterrad stecken wir?“ Die afrikanische Lebensweise zeige ihr, dass Miteinander zusammen zu sein und Zeit füreinander zu haben viel wichtiger sind als die Dinge drum herum. Ein schönes Zeichen dafür, was eine Partnerschaft bewirken kann, war das Geschenk, das die Afrikaner den Deutschen an diesem Abend machten. Sie übten nämlich gemeinsam mit ihnen das Lied „Upendo“ (zu Deutsch: Liebe) ein. Erst wurden in kleinen Gruppen gleichzeitig die einzelnen Stimmen des Liedes eingeübt, und das klang noch ziemlich chaotisch. Doch dann setzte die Trommel ein, und alle zusammen stimmten das Lied an. Ein Gesamtklang entstand, der die Zuhörer berührte und das Miteinander über Kontinente hinweg hörbar machte.

Beim Begegnungsfest in Aschaffenburg wurde ganz oft Dankeschön gesagt. Diakon Peter Hartlaub, Diözesanpräses der Würzburger KAB, und die KAB-Diözesanvorsitzenden Theresia Erdmann und Robert Reisert dankten ihren Gästen, aber auch den vielen KABlern, die diesen Austausch mit organisiert und begleitet hatten. Ein besonderer Dank ging an Bildungsreferent Joachim Schmitt, bei dem die Fäden für diese Aktion zusammenliefen. Am Sonntag, 9. Juni, nahmen die Gäste aus Tansania noch am Pontifikalamt mit Bischof Dr. Franz Jung im Kiliansdom in Würzburg teil, bevor sie sich wieder auf den Weg zurück in ihre Heimat machten.

Für das interkulturelle Projekt ist vorerst keine neue Begegnungsveranstaltung geplant. Dafür hat man vereinbart, verstärkt über digitale Medien in Kontakt zu bleiben. Gemeinsame Themen gibt es genug. Sie reichen vom Klimawandel über die Abhängigkeit vom Weltmarkt bis zum Umgang mit alten Menschen. Dafür wird eine Aufbauhilfe von Deutschland aus nötig sein, es fehlt noch an der nötigen digitalen Infrastruktur, vor allem auf dem Land. „Es zeichnen sich aber bereits Wege ab, wie das funktionieren könnte“, sagte Thiem zuversichtlich.

Weitere Informationen zum Partnerschaftsprojekt der KAB mit Mbinga im Internet unter https://kab-wuerzburg.de/themen/eine-welt.

bv (POW)

(2524/0631; E-Mail voraus)

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