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Gut für Klima und Gesundheit

KLB-Arbeitskreis „Solidarität geht“ setzt sich im Rahmen der Aktion „bis30auf30“ für mehr Hülsenfrüchte auf dem Speiseplan ein – Interaktiver Stand beim Festival „We for future“ in Marktbreit

Marktbreit/Würzburg (POW) Sie heißen Carioka, Wildschweinchen, Blaue Meerbarke, Jacobs Cattle, Dunkle Elke oder Vanilli und sie passen allesamt in einen schmucken Setzkasten. Zu bestaunen gab es die Sammlung von 48 Busch-, Reiser-, Stangen-, Körner- und Schnippelbohnen Ende Juli in Marktbreit beim Festival „We for future“, bei dem der Arbeitskreis „Solidarität geht“ der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) Würzburg mit einem interaktiven Stand vertreten war. Das Anliegen: Auf den hohen Wert von Hülsenfrüchten für eine „Ernährung der Zukunft“ aufmerksam machen.

Der Stand war den ganzen Nachmittag von vielen Menschen umlagert, die nicht nur die Ästhetik der Natur im Setzkasten bewunderten, sondern sich auch im Gespräch oder an den Schautafeln über den Wert von Hülsenfrüchten informierten oder die verschiedenen Aufstriche aus Hülsenfrüchten auf Vollkornbrot probierten. Die eigens für dieses Festival gestalteten Rezeptkarten wurden ebenfalls gern mitgenommen. Die Kinder hatten Spaß bei einem Hülsenfrüchte-Memory und durften Bohnen in alte Eierschachteln pflanzen und mit nach Hause nehmen.

„Das Festival war für uns ein voller Erfolg. Es gab großes Interesse an unserem Stand, weil sich gerade viele Menschen mit Ernährungsfragen auseinandersetzen“, sagte Annette Lörner vom AK. Trotzdem spürten sie und ihre Mitstreiter(innen) bei nicht wenigen Menschen „eine gewisse Zurückhaltung“ gegenüber Hülsenfrüchten. „Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen“ war ein viel zitierter Spruch. Doch Blähungen ließen sich verhindern, wenn man den Darm trainiere und mit kleinen Mengen beginne. Zudem helfe es, Hülsenfrüchte vor dem Kochen in Wasser einzuweichen oder die Gerichte mit Dill, Thymian oder Kreuzkümmel zu würzen. Elke Wolz-Nagl, Leiterin des „Hauses für Kinder“ mit Hort und Krippe in Gaukönigshofen und ebenfalls AK-Mitglied, initiierte eine Frischküche, die genau diese Ernährungsgrundsätze berücksichtigt und neben Produkten von Bio-Landwirten aus der Region vermehrt Bohnen, Linsen und Erbsen in den Speiseplan aufgenommen hat.

Die Mitglieder des Arbeitskreises wollen ein Bewusstsein für eine klimafreundliche Ernährung schaffen. Eine wichtige Motivation ist dabei das Konzept „bis30auf30“ der KLB Bayern. Dahinter verbirgt sich ein Ansatz von Professor Dr. Manfred Miosga von der Universität Bayreuth. Letztlich geht es darum, wie bis 2030 der ökologische Fußabdruck auf 30 Prozent verringert werden kann, um die Maßgabe des Pariser Klimaabkommens von 2015 zu erreichen. Zudem passt das Projekt gut zur heuer gestarteten Kampagne der Bundes-KLB zur Artenvielfalt „ACHTUNG: LEBEN! Vielfältig und großartig“.

Bei der Suche nach einem gemeinsamen Anfang habe sich schnell herausgestellt, dass Ernährung ein Schlüsselthema ist. Essen muss jede/r und das Interesse an dem Thema ist derzeit riesig. „Mit richtiger Ernährung kann ich etwas für meine eigene Gesundheit und für das Klima tun“, ist Lörner überzeugt. Nach einer Bildungsveranstaltung vor einem Jahr mit Dr. Margareta Büning-Fesel vom Bundeszentrum für Ernährung war klar: Hülsenfrüchte als wichtiger Teil der „Ernährung der Zukunft“ wurden ein Schwerpunkt des AKs. Hülsenfrüchte seien hervorragende Eiweißlieferanten und somit geeignet, tierisches Protein zu ersetzen. Welchen Unterschied das fürs Klima macht, lasse sich am CO2-Äquivalent verdeutlichen. Bei Fleischwaren vom Rind seien es etwa 25,5 Kilo CO2 pro Kilogramm, bei Butter 10,6 Kilo und bei Käse immer noch 7,3 Kilo. Anders die Bilanz von Erbsen und Bohnen, die bei rund 1,3 beziehungsweise 1,4 Kilo liegen. Ganz gering sei die Klimawirkung von Tofu mit 0,3 Kilo. Neben viel Protein enthielten Hülsenfrüchte B-Vitamine, Mineral- und reichlich Ballaststoffe, aber kaum Cholesterin oder Fett. Zudem seien sie gut zu lagern, preiswert und lange haltbar. Hülsenfrüchte bräuchten wenig Wasser, verbesserten die Bodenfruchtbarkeit und seien beliebt bei Insekten.

„Wir sehen uns als Lerngruppe, die sich gegenseitig stärkt und anspornt“, sagt Lörner. Veränderungen fielen in einem gemeinschaftlichen Prozess leichter. Dabei sei der Arbeitskreis offen für Menschen, die sich (auch zeitlich begrenzt) anschließen wollen. „Wir wollen unsere Erfahrungen und Erkenntnisse in unser persönliches Lebensumfeld, ins Landvolk und in die Öffentlichkeit bringen.“ Neben weiteren klimarelevanten Schlüsselthemen wie Mobilität, Heizen, Elektrizität, Infrastruktur und Konsum sollen ebenso soziale Aspekte wie Ernährungssouveränität und Menschenrechte in den Fokus rücken.

Mehr Informationen bei der KLB.

ws (KLB)

(3422/0955; E-Mail voraus)

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