Würzburg (POW) Laut werden in der Halle 1 auf der Mainfranken-Messe Gewinnspiele angepriesen, bei denen die Besucher in eine Geschenktüte greifen dürfen. Doch es gibt auch einen Ruhepol: den Stand des Bistums Würzburg und des Diözesan-Caritasverbands. Hier findet sich auf der einen Seite das Würzburger Partnercafé. Dort weht den Besuchern der Duft von frischem Kaffee und Espresso um die Nase und sie können Kuchen zwischen Palmen genießen. Die andere Seite des Standes hingegen wirkt wie ein Schönheitssalon. Auszubildende des Friseurhandwerks des Don-Bosco-Berufsbildungswerks massieren Besuchern die Hände oder machen Besucherinnen Locken.
Mehr als einmal ist zu hören: „Wie kommt die Caritas jetzt dazu, Haare zu machen?“ Diese und weitere Fragen klärt beispielsweise Guido Hetzer von der Diözese Würzburg. Bistum und Caritas möchten vor allem zeigen, was die Kirche in sozialen Bereichen leistet. Daher auch das Motto: „Für dich! Kirche und ihre sozialen Arbeitsfelder“. Jeden Tag präsentiert sich eine andere Initiative am Stand.
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Die Caritas werde vor allem als Ansprechpartner für die ältere Generation oder als Träger von Kindergärten wahrgenommen. Allerdings böten sowohl das Bistum als auch die Caritas Angebote für jedes Lebensalter, erklärt Hetzer. Das beginnt mit der Schwangerschaftsberatung, zieht sich über den Kindergarten bis zum Jugendalter und reicht bis zu Erwachsenen und Senioren. Das Engagement von Jugendlichen fördern zum Beispiel die Angebote der „youngcaritas“. Oder eben das Berufsbildungswerk Don Bosco, das jungen Menschen, die mehr Zeit zum Lernen benötigen, eine Ausbildung ermöglicht.
Jana Kasiow befindet sich gerade im zweiten Lehrjahr der Friseurausbildung. Geübt massiert sie die Hände der Besucher. Für sie ist die Ausbildung bei Don Bosco nur der erste Schritt in das Berufsleben. „Nach der Gesellenprüfung möchte ich die Schule für professionelle Make-up-Artisten in Frankfurt besuchen“, erklärt die Auszubildende ihre Zukunftspläne.
Die Angebote der Kirche enden nicht bei jungen Erwachsenen. Es gibt etwa Beratungsstellen für Eltern, Süchtige und deren Angehörige oder auch für Ehepartner, die in einer Krise sind. Die katholische Kirche und ihre Caritas begleiten Menschen auf dem gesamten Lebensweg, auch im hohen Alter. Dabei wird unter anderem auf neue Technologien gesetzt, wie eine Robbe, die auf Berührungen reagiert, oder der Pflegeroboter Pepper, der am Freitag, 4. Oktober, am Stand der Diözese zu sehen sein wird.
Der Plan, mit den Angeboten des Bistums und der Caritas zu überraschen, scheint aufzugehen. Eine Besucherin bestätigt das: „Total cool. Das war mir nicht klar, dass die Caritas in so vielen verschiedenen Bereichen aktiv ist und sogar selbst ausbildet.“ Nicht nur die Informationen kommen bei den Besuchern gut an. Hetzer stellt erfreut fest, dass er auch die doppelte Menge an Beuteln mit dem Aufdruck „Für dich“ hätte verteilen können.
Auch die Stühle des Partnercafés sind fast immer besetzt. Der Geschäftsführer des Vereins Würzburger Partnerkaffee, Klaus Veeh, klärt die Gäste über den Fairtrade-Kaffee auf. Das Besondere daran ist, dass die Bauern im tansanischen Partnerbistum Mbinga überdurchschnittlich bezahlt werden und langfristige Lieferaufträge erhalten. Veeh erklärt: „Jeder Partner kann sich auf den anderen verlassen, deshalb heißt der Partnerkaffee auch Partnerkaffee.“
Noch bis Sonntag, 6. Oktober, besteht die Möglichkeit, die Attraktionen zu besuchen. Die Caritas bietet während der Öffnungszeiten eine kostenfreie Kinderbetreuung an. Der Messestand des Bistums und der Caritas befindet sich in Halle 1 der Mainfranken-Messe.
Anna-Lena Ils (POW)
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