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Kiliani-Wallfahrtswoche 2019

„Hast Du schon entdeckt, was in Dir steckt?“

Insgesamt rund 600 Teilnehmer beim Kiliani-Tag der Kindergärten – Prozession von Sankt Burkard in den Kiliansdom – Kinder aus der Region Main-Spessart – Auf der Suche nach dem Schatz im Inneren

Würzburg (POW) „Es ist schön, dass Ihr heute alle in den Dom gekommen seid.“ Rund 600 Kinder und ihre Begleiter begrüßt Bischof Dr. Franz Jung am Kiliani-Tag der Kindergärten am Freitag, 12. Juli, im Kiliansdom. Sie kommen in diesem Jahr aus der Region Main-Spessart. In der Wort-Gottes-Feier wie auch zuvor bei der Statio in der Pfarrkirche Sankt Burkard machen sich alle gemeinsam auf die Suche nach einem unsichtbaren Schatz. Dabei entdecken sie viele Fähigkeiten und Talente, die in ihnen stecken. Bei der Geschichte von David und dem Riesen Goliath erfahren sie, warum Gott die Kleinen gern hat und ihnen hilft.

Die Feier beginnt in der Pfarrkirche Sankt Burkard auf der anderen Mainseite. „Das ist ein starkes Zeichen“, staunt Domkapitular Clemens Bieber angesichts der vielen Kinder. In dieser Woche kämen ganz viele Menschen nach Würzburg, weil sie einen besonderen Menschen im Blick hätten – den heiligen Kilian, erzählt er ihnen. Kilian habe Mut und Unternehmensgeist gehabt. „Ihm haben wir es zu verdanken, dass wir die Frohe Botschaft von Jesus erfahren haben. Wenn heute so viele Menschen in der Kiliani-Woche nach Würzburg kommen, dann ist das ein deutliches Zeichen, dass sie ihm dankbar sind für die Botschaft, die er uns gebracht hat.“ Dann machen sich Liturgiereferentin Ruth Weisel und Pastoralreferent Alexander Wolf gemeinsam mit den Kindern auf die Suche nach einem Schatz. Allerdings weiß niemand, wie der eigentlich aussehen soll. „Seit einer Woche komme ich schon hierher und suche“, sagt Weisel. Sie guckt auf dem Altar, in allen Gängen und sogar unter den Bänken. „Vielleicht müssen wir in uns selber suchen?“, schlägt Wolf vor. Gemeinsam fragen sie die Kinder, was diese richtig gut können, und bekommen sofort viele Antworten: „Bulldog fahren!“ „Singen!“ „Tanzen!“ „Jeder von Euch hat eine besondere Fähigkeit, eine besondere Stärke, darauf könnt Ihr stolz sein“, ruft Wolf den Kindern zu. Dann singen alle gemeinsam „Hast Du schon entdeckt, was in Dir steckt, es ist ein großer Schatz, der hat in allen Platz.“

Auf dem Weg von der Pfarrkirche über die Alte Mainbrücke zum Dom überreichen Helfer den kleinen Wallfahrern Brötchen zur Stärkung. Bischof Jung empfängt die Kinder und ihre Begleiter an der Pforte zum Dom und besprengt sie mit Weihwasser. Fast zehn Minuten dauert es, bis die letzte Gruppe ihren Platz gefunden hat. Die Wort-Gottes-Feier ist auf das junge Publikum zugeschnitten. Weisel und Wolf erzählen die Geschichte von David und Goliath so, dass die Kinder sie mitspielen können. Sie gucken sich ganz genau den Dom an, so wie der Hirtenjunge David gut aufpasst, was um seine Herde herum passiert. Als der große böse Goliath kommt, holen alle tief Luft und schreien einen lauten Kampfschrei. Und als David sich mit seiner Steinschleuder vor den Riesen stellt, stellen sich auch die Kinder aufrecht hin und springen in die Luft. „David glaubt ganz fest an sich, und mit Gottes Hilfe ist er mutig und stark genug“, sagt Weisel. So habe er Goliath besiegen können. „Jeder von Euch kann so stark sein.“

Gemeinsam mit den Kindern überlegt Bischof Jung, wie David es geschafft hat, den Goliath zu besiegen. Goliath habe an seine eigene Stärke geglaubt. „Aber warum hat der David gesagt, dass er stark ist? Auf wen hat er vertraut?“ Das finden die Kinder ganz schnell heraus: auf Gott. David habe sich etwas getraut, weil er glaubt, dass der liebe Gott die Kleinen gern hat und ihnen hilft, erklärt der Bischof. „Auch die Kleinen können die Großen besiegen, wenn sie sich keine Angst machen lassen.“ Gott habe den Menschen nicht den Geist der Angst geschenkt, sondern „der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“, erklärt Bischof Jung den Kindern das Kiliani-Wallfahrtsmotto. „Wir feiern jetzt zusammen, dass Gott unser Herz mit Liebe erfüllt und mit Kraft, so dass wir aufeinander achten wie David und füreinander sorgen und nicht gegeneinander kämpfen wie der böse Riese Goliath.“ Dann singen alle gemeinsam das Lied „Hand in Hand“. Die Kinder vom Kindergarten „Zur Heiligen Familie“ in Karlstadt machen vor, wann man die Arme weit in die Luft streckt und wann man sich gegenseitig an der Hand nimmt.

Die Feier endet mit dem gemeinsamen Vaterunser und dem Segenslied „Von oben, von unten“. Anschließend erteilen der Bischof und die anwesenden Priester und Diakone aus den Heimatgemeinden der Kinder den Kleinen einzeln den Segen. Viele Kinder und auch Erwachsene schauen sich den Schrein mit den Häuptern der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan ganz genau an. „Kilian, Kolonat und Totnan haben hier den Glauben verkündet“, hatte der Bischof zuvor erklärt. Studenten der Würzburger Fachakademie für Sozialpädagogik Sankt Hildegard begleiten die Statio wie auch die Prozession und die Wort-Gottes-Feier musikalisch.

Auf dem Kiliansplatz werden anschließend Lunchpakete und Getränke an die jungen Pilger ausgeteilt. Nach der fast zweistündigen Feier sind alle ein bisschen müde. „Wir haben alle Lieder mitgemacht“, rufen die Kinder vom Kindergarten „Zwergenhöhle“ in Himmelstadt. Ein Junge staunt immer noch über die lange Prozession: „Ich habe alle gesehen, die hinter uns gelaufen sind.“ Das Singen und das Busfahren fanden die Kindergartenkinder aus Binsfeld besonders toll. „Der Keller!“, sagt ein Junge aus dem Kindergarten Sankt Josef in Eußenheim spontan auf die Frage, was denn besonders toll gewesen sei. Man habe den Kindern nach der Wort-Gottes-Feier auch die Bischofsgräber in der Krypta gezeigt, erklärt eine Begleiterin.

sti (POW)

(2919/0778; E-Mail voraus)

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