Viele Heizungen sind beim Einbau auf Werkseinstellungen programmiert geblieben. Das heißt in der Regel, dass zwischen 6 und 22 Uhr die Heizung läuft, um die Tagtemperatur zu erreichen. Zwischen 22 und 6 Uhr hingegen ist eine niedrigere Temperatur programmiert, die ausreicht, das Gebäude nicht auskühlen zu lassen (sogenannte Nachtabsenkung). Meistens lassen sich mindestens die Uhrzeiten ändern – oder sogar für jeden Tag unterschiedliche Zeiten programmieren. Es empfiehlt sich, diese programmierten Zeiten einmal sehr genau auf die Nutzungszeiten der Gebäude hin zu überprüfen. Bei einem Kindergarten etwa lasse sich fast die Hälfte der Stunden mit der Tagtemperatur einsparen, wenn das Wochenende auf Nachtabsenkung eingestellt wird und diese unter der Woche bereits um 17 oder 18 Uhr beginnt. Eventuell müsse die Tagtemperatur morgens eine halbe oder ganze Stunde früher beginnen und montags vielleicht zwei oder drei Stunden. Das wäre im konkreten Fall auszuprobieren. „In Summe ist das aber immer noch deutlich weniger als bei den Werkseinstellungen“, erklärt Gawronski. In einem Pfarrheim, das tatsächlich nur als solches genutzt wird, stelle sich hingegen die Frage, ob die Nachtabsenkung nicht deutlich in den Vormittag hinein verlängert werden sollte, dafür vielleicht bis 23 Uhr die Tagtemperatur benötigt wird – je nachdem wie sich die Gruppen treffen. Bei einem Pfarrhaus lohne es sich zumindest, über die Warmwasserbereitung nachzudenken: Sind die Gewohnheiten der Wohnungsnutzer so, dass tatsächlich den ganzen Tag Warmwasser benötigt wird, oder ist eigentlich stets morgens Duschen angesagt? Vielleicht halte auch der Speicher dank Isolierung für die restlichen geringen Warmwasserverbräuche tagsüber das Wasser ausreichend warm. „Wichtig ist darauf zu achten, dass der Speicher aber am besten täglich einmal über 60 Grad Celsius geheizt wird, um Legionellen vorzubeugen“, betont der Umweltbeauftragte des Bistums.
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