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„Herzstück unserer Gesellschaft“

Treffen der Verantwortlichen der Bayerischen Mehrgenerationenhäuser in Würzburg – „Zeitgemäße Antwort auf die demografischen Herausforderungen“ – Finanzielle Bestätigung durch den Bund gefordert

Würzburg (POW) Vertreter aus rund 80 Mehrgenerationenhäusern (MGH) in Bayern sind am Donnerstag, 12. Februar, im Matthias-Ehrenfried-Haus in Würzburg zusammengekommen. Im Zentrum des Treffens standen die Entwicklung und der Sachstand der MGH in Bayern. Des Weiteren wurde im Podium die Frage diskutiert, inwieweit Mehrgenerationenhäuser eine unverzichtbare Infrastruktur sind, die zur Bewältigung des demografischen Wandels beiträgt. Gäste beim Podium waren Hilmar Holzner, Referatsleiter Generationspolitik beim Bayerischen Sozialministerium, Hans Fiederling, Bürgermeister von Waldbrunn, Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesancaritasverbands Würzburg, und Johanna Hecke, Koordinatorin des MGH Matthias-Ehrenfried-Haus in Würzburg.

Nach einer Begrüßung durch Jürgen Krückel, Leiter MGH Würzburg, und einem Grußwort von Dr. Hülya Düber, Sozialreferentin der Stadt Würzburg, stellte Meicke Reinecke von der Wissenschaftlichen Begleitforschung Ramboll die Entwicklung der MGH in Bayern vor – sowohl im Bundes- als auch im Vorjahresvergleich. Durchschnittlich seien zum Beispiel die Angebote pro MGH in Bayern zwischen den Jahren 2013 und 2014 von 15 auf 17 angestiegen. Dass Bayern bei der Zahl der Nutzer der MGH unter dem Bundesdurchschnitt liege, erklärte sich Reinecke mit den vergleichsweise kleinen Gemeinden in Bayern. Demgegenüber hätten die bayerischen Einrichtungen allerdings durchschnittlich 48 freiwillig Engagierte im Vergleich zu 39 im Bundesdurchschnitt. Die Ehrenamtlichen seien somit eine tragende Säule in den bayerischen Häusern. Besonders stolz könnten die MGH auf ihre Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund sein. „Bayern schafft es sehr gut, Begegnungsmöglichkeiten anzubieten, bei denen es eine gleichberechtigte Teilnahme für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gibt“, erklärte Reinecke. Gerade bei diesem Handlungsschwerpunkt seien zu spezifische Angebote zu vermeiden.

Hilmar Holzner vom Bayerischen Staatsministerium erntete sogleich Beifall, als er verkündete, dass der Freistaat Bayern sich für die Weiterfinanzierung der MGH einsetze. Und auch das Bundesfamilienministerium habe großes Interesse daran, dass die Finanzierung bestätigt werde. „Die Mehrgenerationenhäuser sind eine zeitgemäße Antwort auf die demografischen Herausforderungen und stellen einen großen Mehrwert dar“, betonte Holzner. Die MGH sind in Bayern im „Aktionsprogramm demografischer Wandel“ eingebettet und erhalten somit zusätzlich zu befristeten Bundesgeldern auch Mittel der Landesregierung. Allerdings profitieren nur 51 der rund 80 MGH von dieser zusätzlichen Finanzspritze. Eine langfristige Lösung müsse her, die den Häusern auch Planungssicherheit über 2015 hinweg gebe, sagte Holzner.

Auch Domkapitular Clemens Bieber unterstrich bei der Podiumsdiskussion die Wichtigkeit der MGH. „Mehrgenerationenhäuser gehören zum Herzstück unserer Gesellschaft. Sie verbinden Menschen über Generationen hinweg“, fasste Bieber zusammen. Das müsse die Politik erkennen und dementsprechend handeln. Bürgermeister Hans Fiederling aus Waldbrunn sah vor allem die Notwendigkeit, die Mehrgenerationenhäuser gut in die Gemeinden zu integrieren. Sonst gebe es eine unnötige Konkurrenz zu den Vereinen im Ort. Dabei sei das individuelle Engagement der einzelnen Häuser entscheidend, um die Angebote auf die Menschen vor Ort zuzuschneiden. Außer über die unsichere Finanzierung zeigten sich die Podiumsgäste auch besorgt über den Rückgang der Frauen und Männer, die sich ehrenamtlich engagieren. Auch darauf versuche man mit vermehrtem generationsübergreifendem Arbeiten zu reagieren, sagte Annemarie Gerzer-Sass von der Serviceagentur Mehrgenerationenhäuser.

Der Bayerische Landessprecherrat der MGH, der an diesem Tag neu gewählt wurde, plädierte noch einmal dafür, dass die rund 80 Häuser in Bayern nur dann ihren Beitrag zur Bewältigung des demografischen Wandels leisten könnten, wenn sie eine finanzielle Bestätigung vom Bund bekämen. „Wir wollen weg von der Zwischenfinanzierung“, lautete der Appell.

sj (POW)

(0815/0182; E-Mail voraus)

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