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„Ich freue mich auf das neue Gotteslob“

Interview mit Weihbischof Ulrich Boom zur Einführung des neuen Gebet- und Gesangbuchs im Bistum Würzburg – „Wo etwas Neues beginnt, hat es Frische, klingt es neu. Und das kann ermutigen“ – Positive Erwartungshaltung

Würzburg (POW) Im Advent 2013 wird das neue Gebet- und Gesangbuch „Gotteslob“ in den Gemeinden eingeführt. Im Bistum Würzburg ist Weihbischof Ulrich Boom für die Einführung des neuen Werks verantwortlich. In folgendem Interview spricht er über diese Aufgabe und geht besonders auf die Würzburger Ausgabe ein.

POW: Herr Weihbischof, Sie sind Einführungsbeauftragter für das neue Gebet- und Gesangbuch „Gotteslob“ im Bistum Würzburg. Freuen Sie sich schon auf das neue Werk?

Weihbischof Ulrich Boom: Das neue „Gotteslob“ ist mehr als nur ein Gebet- und Gesangbuch. Es will ein Glaubens- und Hausbuch sein; über den Kirchenraum hinaus. In diesem neuen Buch finden sich Hinführungen zu den Sakramenten, Bausteine für Gottesdienste in Familien und Gemeinschaften und vieles mehr. Darum wurde die Verantwortung für die Einführung im Bistum Würzburg auch in die Hauptabteilung Seelsorge gelegt – in Zusammenarbeit mit den Referaten Liturgie und Kirchenmusik. Das neue Buch kann ein Impuls für die Seelsorge sein. Ich freue mich auf das neue „Gotteslob“.

POW: Was planen Sie im Bistum Würzburg bis zum Start des neuen „Gotteslob“ in den Gemeinden im Advent 2013?

Weihbischof Boom: Das Referat Kirchenmusik hat bereits begonnen, in Zusammenarbeit mit den Organisten das neue Lied- und Orgelbegleitmaterial einzuüben. Bis zur Sommerpause werden alle Seelsorgskonferenzen der Dekanate und Dekanatsratsvollversammlungen von uns besucht, um einen ersten Einblick in das neue Buch zu vermitteln. Zeitgleich wird an alle Pfarreiengemeinschaften jeweils ein Schwarz­Weiß-Andruck des endgültigen „Gotteslob“ ausgeliefert. Bei unseren Besuchen in den Dekanaten werden wir konkrete Vorschläge zum Umgang und der Verwendung dieses Andrucks unterbreiten. Nach der Sommerpause bieten die jeweiligen Regionen unseres Bistums Einführungstage für Gottesdienstbeauftragte, für Lektorinnen und Lektoren sowie für Kommunionhelferinnen und -helfer an. Sobald das Buch erschienen ist, soll es eine Reihe von Abrufangeboten für die einzelnen Pfarreiengemeinschaften geben, um das Buch auch bei den Gläubigen in seiner reichen inhaltlichen Vielfalt publik zu machen.

POW: Für die Organisten in den Gemeinden ist Üben angesagt. Klingt es ab Advent 2013 anders in den Gottesdiensten im Bistum?

Weihbischof Boom: Orgeln und Organisten behalten ihre Stimmungen im weitesten Sinne. Gewiss wurden zum Beispiel neue Orgelsätze geschrieben, gewiss gibt es an einigen Stellen musikalisch und textlich leichte Veränderungen in den Liedern. Es gibt auch neue Lieder. Grundsätzlich gilt: Wo etwas Neues beginnt, hat es Frische, klingt es neu. Und das kann ermutigen.

POW: Die Pfarreiengemeinschaften erhalten bis Sommer 2013 einen Andruck des neuen „Gotteslob“. Wie soll dieser Andruck auf den Gebrauch des neuen Gebet- und Gesangbuchs vorbereiten?

Weihbischof Boom: So wie ich es verstanden habe, ist dieser Andruck ein großes unhandliches Buch, es ist für die Verantwortlichen in den Gemeinden bestimmt. Es soll für sie die Hinführung, Einarbeitung und Einstimmung erleichtern. Die Verantwortlichen in den Gemeinden tragen ja entscheidend dazu bei, dass die Einführung gut gelingt.

POW: Für die Ehrenamtlichen, die in der Liturgie mitwirken, gibt es eigene Einführungstage. Was sollte den Frauen und Männern vermittelt werden?

Weihbischof Boom: Es ist sozusagen ein „Warm-up“, damit möglichst viele, die später mit dem Buch in den Liturgien umgehen, es kennen und lieben lernen und sich so darauf freuen.

POW: Wird es Kennenlern-Angebote zum neuen „Gotteslob“ für die „normalen“ Gläubigen in den Gemeinden geben und wie sollen diese gestaltet sein?

Weihbischof Boom: Es wird immer wieder in den Medien über das neue „Gotteslob“ berichtet werden. Ich hoffe, die Verantwortlichen in den Gemeinden werden weitergeben, was sie erfahren, und somit die Gläubigen vor Ort gut vorbereiten und einstimmen. Und es gibt die bereits genannten Abrufangebote für die einzelnen Pfarreiengemeinschaften.

POW: Wie schätzen Sie das Interesse am neuen „Gotteslob“ in den Gemeinden ein? Was spricht für das neue Buch?

Weihbischof Boom: In den Gemeinden ist vielerorts eine positive Erwartungshaltung zu spüren. Das neue „Gotteslob“ ist im Layout lesefreundlicher angelegt. Das derzeitige „Gotteslob“ wirkt dagegen durch die großen Textblöcke und den alleinigen Schwarz-Weiß-Druck sehr schwer. Das ist im Neuen anders durch die Bilder, Grafiken und verschiedene Farbtöne im Druck. All das müsste positiv auf die Benutzer wirken.

POW: Was ist das Besondere am Würzburger Eigenteil?

Weihbischof Boom: Es gibt einen kurzen Aufriss unserer Bistumsgeschichte, unsere fränkischen Heiligen und Seligen haben einen besonderen Platz, es gibt im Eigenteil Andachten für die Kirche, die sich auch für eine Feier in der Familie eignen. Dann hat das Neue Geistliche Lied einen besonderen Platz. So finden sich viele neue Lieder im Diözesanteil, die bisher nicht vorkamen.

POW: Den Würzburger Eigenteil schmückt ein Bildmotiv. Welches Bild dürfen die Katholiken erwarten und warum wurde gerade dieses Motiv ausgewählt?

Weihbischof Boom: Im Stammteil finden sich zwei Bilder. Einmal ein Ausschnitt aus dem Deckengemälde von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle, die sich berührenden Finger bei der Erschaffung des Menschen. Das andere Bild zeigt einen romanischen Kruzifixus. Wir hatten überlegt: Was kann zum Eigenteil hinführen und was unterscheidet uns besonders von den anderen Bistümern? Das sind unsere Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan. Wir haben die Darstellung genommen, wie sie im Bischofsstab unserer Diözese zu sehen ist: die drei Heiligen im Boot bei der Überfahrt. Sie sind und bleiben ein Vorbild für uns heute: miteinander unterwegs auf dem Fluss der Zeit. Wie Kilian mit dem Kreuzstab in den Händen tragen wir Christus den Gekreuzigten zu den Menschen, vielgestaltig und vielstimmig, wie es uns im neuen „Gotteslob“ präsentiert wird.

POW: Wo kann ich das Würzburger „Gotteslob“ erwerben und was wird es kosten?

Weihbischof Boom: Das neue „Gotteslob“ wird im Spätherbst 2013 im Handel zu erwerben sein. Der Preis der Grundausgabe des Würzburger „Gotteslob“ wird voraussichtlich unter 20 Euro liegen. Es wird aber auch weitere besondere Ausgaben geben, die entsprechende Preise haben werden. Aber um sich über das neue „Gotteslob“ zu freuen, genügt die preiswerte Grundausgabe. Selbstverständlich wird das neue „Gotteslob“ in zahlreichen Kirchen unserer Gemeinden aufliegen. Aber es ist ja auch Glaubens- und Hausbuch: Von daher kann ich den Kauf nur empfehlen.

POW: Haben Sie schon einen Gottesdienst für ihre eigene Premiere mit dem neuen „Gotteslob“ im Blick?

Weihbischof Boom: Eine Premiere wird es nicht geben. Es ist erster Advent, alle Jahre wieder und doch jedes Jahr neu. Ich freue mich aber auf den Augenblick, wenn ich die fertig gedruckte Ausgabe in den Händen halte.

POW: Ihr Wunsch für die Einführungsphase und für den Start des neuen „Gotteslob“ im Bistum Würzburg?

Weihbischof Boom: Ich wünsche mir, dass das neue „Gotteslob“ beim Beten, Singen und Lesen bewirkt, was wir in einem neueren geistlichen Lied singen: „Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt, damit ich lebe!“

Interview: bs (POW)

(0813/0176; E-Mail voraus)

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