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„Ihr habt Pionierarbeit geleistet“

Letztes Treffen der Arbeitsgemeinschaft Katholische Altenheimseelsorge im Bistum Würzburg – Verabschiedung von Diözesan-Altenheimseelsorgerin Daniela Becker, dem Vorstandsteam und den Regional-Altenheimseelsorgerinnen und -Altenheimseelsorger – Vor 21 Jahren gegründet

Würzburg (POW) Unter dem Titel „Abschied, kein Neubeginn und es geht trotzdem weiter“ haben sich letztmals rund 30 Frauen und Männer der Arbeitsgemeinschaft Katholische Altenheimseelsorge im Bistum Würzburg am Montag, 11. Juli, zu einer Tagung im Schönstattzentrum Marienhöhe in Würzburg getroffen. Aufgrund von Umstrukturierungen in der Hauptabteilung Seelsorge wird das Referat „Seelsorge in Senioreneinrichtungen“ und damit auch die Arbeitsgemeinschaft aufgelöst. „Ich bin traurig, dass diese Arbeit nicht mehr so fortgeführt werden kann. Aber ich bin auch dankbar“, sagte Diözesan-Altenheimseelsorgerin Gemeindereferentin Daniela Becker. Sie ist seit Gründung der Arbeitsgemeinschaft deren Vorsitzende. Becker dankte allen, die in den vergangenen 21 Jahren in der Arbeitsgemeinschaft mitgearbeitet oder diese unterstützt haben, für die gute Zusammenarbeit und die Wertschätzung. Als Leiterin der Diözesan-Altenheimseelsorge habe sie dazu beitragen wollen, dass Altenheimseelsorge bei allen Beteiligten als selbstverständliche und wichtige Aufgabe der Seelsorge und auch der Gesellschaft angesehen werde, sagte sie: „Daran haben wir gemeinsam gearbeitet und das wünsche ich mir auch für die Zukunft.“

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„Es ging Dir immer um die Sache“, bescheinigte Pastoralreferentin Christine Endres, Leiterin der Abteilung Diakonische Pastoral, der scheidenden Vorsitzenden. Sie charakterisierte Becker als „lösungsorientiert, uneitel und fürsorgend“. Endres dankte allen für „die konstruktive Zusammenarbeit und das, was Ihr bisher geleistet habt“. Als symbolisches Abschiedsgeschenk überreichte sie den Vorstandsmitgliedern Diakon Albert Hein und Pfarrvikar Uwe Schüller sowie den Regional-Altenheimseelsorgerinnen und -Altenheimseelsorgern Diakon Georg Kirchner, Gemeindereferentin Gabriele Spahn-Sauer und Pastoralreferent Wolfgang Zecher handgestrickte Socken. Verhindert waren Vorstandsmitglied Gemeindereferentin Beate Schilling und Regional-Altenheimseelsorgerin Gemeindereferentin Angela Stein. „Sie sind von jemandem gestrickt, der zu Eurer Zielgruppe gehört, mit Fürsorge und wärmenden Gedanken, und mit Bedacht ausgewählt. Man kann sich mit den Socken auch auf den Weg machen. Ihr könnt selber etwas tun, damit Euch warm ums Herz wird.“

Zugleich überbrachte Endres die Nachricht, dass zum 1. September 2022 eine halbe Fachstelle für Ehrenamt in Krankenhaus und Seniorenheim eingerichtet werde. Diese werde mit dem bisherigen Regional-Altenheimseelsorger Zecher besetzt. „Ich werde für jede Art von Unterstützung für ehrenamtliche Arbeit ansprechbar sein“, sagte Zecher. Dazu gehören nach seinen Worten vor allem die Schulung und Begleitung von Ehrenamtlichen. Im Januar 2023 wird beispielsweise ein neues Diakonisches Grundseminar beginnen. Die Gruppe im diözesaninternen Mitarbeiterinformationssystem (MIT) soll als Materialbörse weitergeführt werden.

Diakon Andreas Fritze, in der evangelischen Gemeinde Sankt Stephan in Würzburg unter anderem zuständig für die Altenheimseelsorge, dankte Becker und der Arbeitsgemeinschaft für die jahrelange gute und konstruktive Zusammenarbeit. Er kenne Becker bereits aus dem „Intensivkurs Altenheimseelsorge“ der Landeskirche in Baden. Beide Kirchen würden die gleichen Themen beschäftigen, erklärte Fritze, sei es die Seelsorge in Coronazeiten, die sinkende Mitarbeiterzahl oder strukturelle Veränderungen. Er wünschte Becker, dass sie ihren Weg „dankbar und fröhlich“ weitergehe, und gab ihr einen „Gute-Laune-Tee“ mit auf den Weg.

In einem Bildvortrag blickte Becker auf die vergangenen 21 Jahre seit Gründung der Arbeitsgemeinschaft Katholische Altenheimseelsorge am 9. November 2001 zurück. Der Grundstein sei bereits in den Jahren 1996 bis 1998 gelegt worden. Damals habe eine Projektgruppe im Rahmen des Intervallkurses „Altenarbeit“ des Katholischen Altenwerks einen Fragebogen an die 138 stationären Einrichtungen in Unterfranken geschickt. Von den Seelsorgenden seien immer wieder zwei Dinge bemängelt worden: Es gebe keine diözesanen Ansprechpartner für die Altenseelsorgerinnen und Altenheimseelsorger, und es gebe keinen Ort für Erfahrungsaustausch und Weiterbildung. Daraufhin wurde der damalige Diözesan-Altenseelsorger Pfarrer Walter Holzheimer 2000 auch zum Diözesan-Altenheimseelsorger ernannt.

Becker skizzierte die vielfältigen Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft. So wurden jedes Jahr zwei Fortbildungen angeboten. Die Themen umfassten beispielsweise Körpersprache, Schwerhörigkeit und Sexualität im Alter, Seelsorge für die Angehörigen Demenzkranker und Personalseelsorge sowie Sterbebegleitung und „Seelsorge in Zeiten von Corona“. Das Amt des Diözesan-Altenheimseelsorgers ging 2005 an Diakon Norbert Hillenbrand und 2007 an Becker über. 2008 wurden zudem vier halbe Stellen für Regional-Altenheimseelsorge bewilligt. „Ihr habt Pionierarbeit geleistet“, bescheinigte Becker den Regional-Altenheimseelsorgenden der ersten Stunde. 2014 erschien die Handreichung „Rastplatz für die Seele – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflegeeinrichtungen seelsorglich begleiten“. Politisch aktiv wurde die Arbeitsgemeinschaft mit einer Stellungnahme zur Wichtigkeit der Pflegeberufe. In der Coronapandemie schrieb der Vorstand einen Brief an Bischof Dr. Franz Jung und Weihbischof Ulrich Boom und bat diese darum, sich beim Katholischen Büro in Bayern für Besuche von Seelsorgenden in Pflegeeinrichtungen einzusetzen.

Becker erinnerte zudem an „viele tolle Aktionen“, etwa die ökumenischen Gottesdienste für an Demenz erkrankte Menschen am Untermain oder die Aktionen zum Internationalen Tag der Pflege, der seit 2011 bayernweit am 12. Mai begangen wird. Darüber hinaus nannte Becker die Fortbildungen für Mitarbeitende in Betreuung und Pflege sowie für Wort-Gottesdienst-Beauftragte, das Konzept „Schön, dass Sie mich besuchen“ für die Ausbildung und Begleitung von Besuchsdienstmitarbeitenden, das Projekt „Ethikberatung in der Altenpflege“ in Zusammenarbeit mit dem Diözesan-Caritasverband, die Diakonischen Grundseminare für die Ausbildung ehrenamtlicher Seelsorgerinnen und Seelsorger sowie den „Sonntagsbrief“ der Seelsorge, der während der Coronapandemie in vielen Pflegeeinrichtungen an die Bewohnerinnen und Bewohner ausgeteilt wurde.

sti (POW)

(2922/0855; E-Mail voraus)

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