Würzburg (POW) Ein Herbstfest an der Würzburger Wärmestube für Menschen in Wohnsitz- und Obdachlosigkeit hat der Förderverein Wärmestube am Samstag, 18. Oktober, veranstaltet. „Das Herbstfest, bei dem es für alle ein leckeres Essen und Musik gibt, ist schon gute Tradition“, erläuterte Bernhard Christof, Mitglied des Vorstands. Menschen, die sich selbst als an den Rand der Gesellschaft gedrängt sähen, seien Teil der Stadtgesellschaft und müssten immer wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt werden.
Vereinsvorsitzender Paul Lehrieder dankte der ökumenischen Christophorus-Gesellschaft und namentlich ihrer Geschäftsführerin Nadia Fiedler, in deren Trägerschaft die Wärmestube hinterm Theater liegt. Ein großer Dank ging erneut an Claudia und Rainer Schömig. Die Lengfelder Wirtsleute hatten mit Spießbraten, Klößen, Hähnchenschenkeln und Käsespätzle für den kulinarischen Teil des Festes gesorgt. Für die Blasmusik ging der Dank erneut an die Laurentius-Musikanten aus Heidingsfeld. Seit Jahren begleitet die Gruppe unter Leitung von Michael Heßdörfer das Herbstfest und andere Anlässe an der Wärmestube. Die wichtigsten Personen an diesem Tag seien jedoch die Gäste der Wärmestube selbst. „Ihr seid Teil der Stadtgesellschaft und gehört dazu“, unterstrich Lehrieder.
Mit einer Spende in Höhe von 650 Euro überraschte Heike Glückert, Lehrerin am Würzburger Röntgen-Gymnasium, die Festgemeinde. Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse hatten Kuchen gebacken und verkauft, Eltern und sie selbst den Betrag zugunsten des Fördervereins aufgerundet. „Mir ist es wichtig, Fragen sozialer Gerechtigkeit und die Arbeit der Wärmestube im Unterricht zu thematisieren“, sagte Glückert. Gemeinsam dankten Lehrieder und Domkapitular Monsignore Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes. „Wir brauchen Menschen, die die Not der anderen sehen und sich engagieren“, sagte Bieber. Lehrieder bat Elias, einen der anwesenden Schüler, darum, den großen Dank auch an seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter weiterzugeben.
Wie schnell man im Mittelpunkt stehen kann, durfte eine Besucherin hautnah erleben. Zu ihrem Geburtstag gab es eine prächtige Sonnenblume, ein Extraständchen der „Heidingsfelder“ und viele Glück- und Segenswünsche der Gäste. „Es ist so schön und großartig“, freute sich die Frau, sichtlich gerührt. Für sie seien die Wärmestube und der Chor besonders wichtig.In dieses Kompliment stimmten auch andere Gäste mit ein. Sie zeigten sich dankbar für den tollen Tag, das leckere Essen und die Aufmerksamkeit, die heute ihnen gelte. „Ich hoffe, dass niemand uns die Wärmestube wegnimmt oder das Geld dafür streicht“, äußerte eine ältere Dame, die sich als Stammgast bezeichnete.
Für den Vorstand des Vereins – Lehrieder, Christof und Ursula Karl – geht der Blick schon Richtung Weihnachten. „Wir wollen auch in diesem Jahr etwas am Heiligabend anbieten“, sagte Christof. Erste Ideen gebe es bereits.
sescho (Caritas)
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