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Im fünften Anlauf nach Berlin

Sternsinger aus Großheubach vertreten das Bistum Würzburg beim Empfang im Kanzleramt – Von Deutscher Bahn zum Singen im ICE eingeladen

Großheubach (POW) Beim fünften Mal hat es geklappt. So oft hat Jakob Link (18) aus Großheubach (Landkreis Miltenberg) die Karte aus dem Sternsingermagazin abgeschickt, mit der man sich für die Teilnahme am Empfang mit der Bundeskanzlerin in Berlin bewirbt. In diesem Jahr kam jetzt endlich eine Zusage für seine Sternsinger. Gemeinsam mit Anna Heinz (15), Elea Huller (14), Moritz Kissel (17) und Robin Ziegler (15) wird er am 6. Januar 2019 nach Berlin fahren und am nächsten Tag dann die Diözese Würzburg beim offiziellen Empfang vertreten. Aus allen 27 (Erz-) Bistümern Deutschlands werden dann Sternsinger in der Bundeshauptstadt vor Angela Merkel ein Lied singen und den Segensspruch im Kanzleramt anschreiben.

Jeder aus der Großheubacher Abordnung ist schon seit mindestens sieben Jahren als Sternsinger aktiv. Vor der großen Fahrt werden die fünf auch schon ein paar Tage als Gruppenleiter mit ihrer jeweiligen Königsschar durch den Ort am Fuße des Engelbergs ziehen. Drei bis vier Tage sind sie jedes Jahr und bei jedem Wetter unterwegs, um den Segen zu bringen und Spenden für die Projekte des Päpstlichen Kindermissionswerks zu sammeln. Natürlich gibt es für die Sammler auch Süßigkeiten, aber Moritz, der bereits seit zehn Jahren mit dabei ist, macht das aus einem ganz anderen Grund: „Für mich ist das Wichtigste, den Kindern zu helfen, für die die Spendenaktion ist.“ Die Sternsingeraktion steht unter dem Motto „Kinder helfen Kindern“. Deutschlandweit wurden 2018 über 48 Millionen Euro gesammelt. Das Geld wird über das Kindermissionswerk an Kinder in Not in der ganzen Welt verteilt.

Zur Aktion in der Gemeinde kommt nun für die fünf Großheubacher noch die weite Fahrt nach Berlin dazu. „Es ist dieses Jahr mal was ganz Besonderes“, sagt Jakob, der das Ganze in die Wege geleitet hat. Er sieht das sowohl ein wenig als Belohnung für den Einsatz in den vergangenen Jahren als auch als Imagepflege für die Kirche vor Ort: „Vielleicht ist das auch ein bisschen Motivation, hier vor Ort neue Leute zu gewinnen, die sich für die Kirche engagieren.“ Und so werden die Großheubacher Jugendlichen am 6. Januar in den Zug steigen und nach Berlin reisen. Im Gepäck haben sie natürlich ihre schönsten Gewänder und einen Stern, der sie als Gruppe aus der Diözese Würzburg kenntlich macht.

Abends treffen sie in der Jugendherberge auf andere Sternsinger aus der ganzen Bundesrepublik. Mit ihnen gehen sie den Ablauf des Treffens im Kanzleramt durch und werden auch das Lied üben, das sie der Kanzlerin singen sollen. „Ich persönlich hoffe auch, dass man sich auch mit den anderen Teilnehmern austauschen kann, wie das Sternsingen bei denen so abläuft“, erklärt Jakob. Vielleicht gibt es ja beim Blick über den Tellerrand auch etwas zu lernen.

Ein Gespräch mit der Kanzlerin wird es wohl nicht geben, dazu ist die Zeit zu knapp. Sollte sich doch eine Gelegenheit für Fragen ergeben, dann würden Robin und Elea Angela Merkel nach den geplanten Änderungen im Schulsystem fragen. Und Moritz, Jakob und Anna interessiert, wie wichtig der Kanzlerin persönlich die Kirche ist und ob sie früher selber mal Sternsinger war. Die Nervosität, glaubt Robin, wird bei ihm erst kurz vor der Abfahrt kommen: „Wahrscheinlich wird mir erst in der Nacht davor bewusst werden, dass wir zur Bundeskanzlerin fahren.“ Bis dahin ist ja auch noch viel zu tun. Da alle fünf als Ministranten tätig sind, gibt es für sie neben dem Sternsingen auch in den Gottesdiensten ehrenamtlich einiges zu tun. Das wird die Wartezeit auf den großen Tag in Berlin verkürzen.

Den Großheubachern wird auch noch eine besondere Aufgabe zuteil. Die Deutsche Bahn hat bei ihnen angefragt, ob sie in ihrem Zug, der sie von Hanau nach Berlin bringt, auch als Sternsinger auftreten könnten. Natürlich haben sie zugesagt. Und so wird es dann am 6. Januar im Zug eine Durchsage geben, die ankündigt, dass die Sternsinger an Bord sind. „Dann laufen wir durch den Zug und werden in jedem der 14 Waggons unser Lied singen“, erklärt Jakob. Er findet das besonders spannend, weil er davon ausgeht, dass sie da vielen Menschen begegnen werden, die sonst nicht mit der Aktion in Kontakt kommen. Die fünf unterfränkischen Sternsinger werden vorbereitet sein, sagt Jakob: „Wir haben die Segensaufkleber dabei, damit Leute, bei denen die Sternsinger nicht mehr regelmäßig sind, sich den Segen für die Haustüre mitnehmen können.“ bv (POW)

(0119/0026; E-Mail voraus)

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