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„Im Krieg gibt es nur Verlierer“

Bischof Jung betet am Fest „Kreuzerhöhung“ für den Frieden in der Ukraine und in der Welt – Gottesdienst in der Franziskanerkirche

Würzburg (POW) Für den Frieden in der Ukraine und in der Welt hat Bischof Dr. Franz Jung am Fest „Kreuzerhöhung“ am Mittwoch, 14. September, in der Würzburger Franziskanerkirche gebetet. Der Bischof feierte die heilige Messe zusammen mit dem Würzburger Konvent der Franziskaner-Minoriten und der Kreuzbruderschaft. „Wer im Namen des Kreuzes und des Christentums andere Staaten und Völker mit Krieg, Gewalt und Terror überzieht, und das auch noch als einen heiligen Krieg bezeichnet, der verspielt jeden Anspruch, sich auf Christus zu berufen“, sagte er. Das europaweite Friedensgebet wurde vom Rat der Bischofskonferenzen in Europa (CCEE) initiiert.

Guardian Bruder Adam Kalinowski begrüßte die Gläubigen mit einem Gebet des heiligen Franziskus: „Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, wir preisen dich, denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.“ Dieser Tag sei zugleich das Patrozinium der Franziskanerkirche, erklärte er.

In seiner Predigt deutete Bischof Jung das Fest „Kreuzerhöhung“ in Bezug auf Krieg, insbesondere den Krieg in der Ukraine. „Das Kreuz darf man nicht erhöhen zum Zweck irdischer Machtdemonstration, um es nicht um seine Kraft zu bringen“, sagte er. Jesus habe nicht mit seinen Heerscharen gegen Pilatus gekämpft. Er habe einen gewaltlosen Kampf im Glauben an die Liebe Gottes gekämpft, die den Tod überwinde. Das Kreuz Christi mahne dazu, Blutvergießen zu vermeiden und den Opfern von Gewalt beizustehen. „Wenn sogar eine Kirche wie die russisch-orthodoxe Kirche diesen Angriffskrieg verteidigt, der auch unendliches Leid über die eigenen Landsleute bringt und nicht nur dem vermeintlichen Gegner schadet, so ist das ein Skandal, der unerträglich ist.“

Das Fest der „Kreuzerhöhung“ bewahre vor der Naivität, in einer heilen Welt zu leben, und fordere dazu auf, dem Bösen frühzeitig zu wehren, fuhr Bischof Jung fort. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine habe die Menschen so unvorbereitet getroffen, weil in Europa kaum noch jemand damit gerechnet habe, dass so etwas geschehen könne. Vielmehr habe man geflissentlich über den Krieg hinweggesehen, der schon seit 2014 in der Ukraine und im Donbass tobte. „Nach unserem Empfinden war das weit weg und ein lokaler Konflikt, den wir meinten, ignorieren zu können. Aber Ungerechtigkeit in einem Winkel dieser Welt bedroht die Gerechtigkeit an jedem anderen Ort dieser Welt“, zitierte er Martin Luther King. In einer globalisierten Welt gebe es keine regionalen Konflikte mehr. „Insofern erinnert uns dieser Krieg auf eindringliche Weise daran, dem Bösen frühzeitig zu wehren. Denn es gibt im Krieg keine Sieger, sondern nur Verlierer auf allen Seiten.“

Christus, der am Kreuz erhöht sei über die Welt, wolle alle an sich ziehen. Gerade im Krieg drohe jedes Maß verloren zu gehen, alles scheine erlaubt zu sein, sagte Bischof Jung. Es sei eine große Aufgabe, sich vom Bösen nicht anstecken zu lassen, sondern sich am Guten zu orientieren und es konsequent zu verfolgen: „Er zieht uns an sich, wenn wir uns ein reines Herz bewahren und uns durch das Böse nicht zum Bösen verführen lassen. Er zieht uns an sich, wenn wir mit ihm das Leid aller Opfer wahrnehmen und die Augen vor ihrem Schicksal nicht verschließen. Er zieht uns an sich, wenn wir beginnen, am Aufbau einer friedlichen Welt mitzuarbeiten. Er zieht uns an sich, wenn wir im Blick auf das Kreuz einander vergeben, so wie er uns vergeben hat. Er zieht uns an sich, wenn wir auf Gewalt verzichten, soweit es möglich ist.“ Eine friedliche Welt könne es nur auf Basis einer gerechten Weltordnung geben, die versuche, die Interessen aller in einen gerechten Ausgleich miteinander zu bringen, betonte Bischof Jung. Gewalttäter jedoch würden nicht nur das Land verwüsten, sondern es auch verspielen – nicht nur das irdische Land, sondern auch das Land der Verheißung und des Friedens im Reich Gottes. „Bitten wir heute im Geist des heiligen Franziskus um den Frieden in der Welt.“

sti (POW)

(3822/1041; E-Mail voraus)

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