Würzburg (POW) Die Kunst der Improvisation ist eine der Tugenden, die Bischof Dr. Franz Jung aus dem biblischen Jahresmotto „Sucht zuerst Gottes Reich und seine Gerechtigkeit, dann wird euch alles andere dazugegeben werden" herausliest. Das erklärt er in seiner vorab veröffentlichten Videobotschaft zum neuen Jahr 2023. Die Gottesmutter Maria, der der 1. Januar besonders geweiht ist, könne für das Leben nach diesem biblischen Wort aus der Bergpredigt ein Vorbild sein.
„Das Reich Gottes zu suchen heißt, neu anzufangen“, sagt Bischof Jung. Die Gottesmutter vertraue darauf, dass für Gott nichts unmöglich ist, so wie es ihr der Engel Gottes gesagt hat. „Sie stellt sich ganz in den Dienst dieses Gottes, um mit ihm neu anzufangen. Nicht einfach das Alte notdürftig zu reparieren, sondern an diese neue Welt aus Gottes Geist zu glauben und dieses Reich zu suchen.“
Dabei zeige Maria Mut zur Improvisation. Als der Engel ihr die Frohe Botschaft verkündet, fragt sie, wie das geschehen soll. Der Engel sagt, sie soll auf den Heiligen Geist vertrauen, der über sie kommen und sie führen wird. „Maria vertraut sich der Führung des Heiligen Geistes an. Es ist bisweilen ein beschwerlicher Weg“, attestiert der Bischof.
Hochschwanger begebe sie sich mit Josef auf den Weg nach Bethlehem. Ein Stall diene als Herberge, lediglich Hirten kommen zum Kind in der Krippe. Und dann müsse die Familie „Hals über Kopf fliehen, erst nach Ägypten, um sich dann mühsam nach Nazareth durchzuschlagen, immer wieder gezwungen zur Improvisation“. Es ist aber nach den Worten des Bischofs genau diese Improvisation, die den Raum öffnet für das Wirken des Heiligen Geistes. Sie halte die Suche nach dem Reich Gottes in ihren Herzen lebendig. „Alles, was perfekt ist, ist am Ende in sich geschlossen und meistens tot. Die Improvisation, einfach anzufangen ohne Absicherung, sie ist der Weg, wie das Reich Gottes zu uns kommt.“
Im Evangelium wird davon berichtet, dass Maria alles in ihrem Herzen bewahrte und darüber nachdachte, nachdem die Hirten gegangen waren. Wie Bischof Jung erklärt, sei es wichtig, innezuhalten und mit Maria am Ende des Tages zu staunen über das, was da geschehen ist. „Dankbar Rückblick zu halten, aber in dem Rückblick auch zu sehen, wie viel noch zu tun ist, und nicht zu erlahmen in der Suche nach dem Reich und schließlich Fürbitte für andere Menschen, Fürbitte für die ganze Welt zu halten, auf dass das Reich Gottes zu uns komme, wie es im Vaterunser heißt.“
Er wünsche den Menschen im Bistum, dass es ihnen gelinge, das neue Jahr in diesem Sinne zu gestalten, und erbitte ihnen dafür den Segen der Gottesmutter, sagt Bischof Jung abschließend und wünscht allen ein gesegnetes und gutes Jahr 2023.
Die volle Ansprache findet sich ab 1. Januar 2023 im Internet.
(0123/0029; E-Mail voraus)
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