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„Jeder Getaufte hat eine Mission“

Festgottesdienst zum 50. Gründungsjubiläum der Gemeinschaft Sant’Egidio – Bischof Dr. Franz Jung zieht Parallelen zwischen dem heiligen Franz Xaver und der Entwicklung Sant‘Egidios

Würzburg (POW) Mit mehreren hundert Mitgliedern und Freunden von Sant’Egidio hat am Montagabend, 3. Dezember, Bischof Dr. Franz Jung einen Gottesdienst aus Anlass des 50. Gründungsjubiläums der Gemeinschaft gefeiert. Es sei wichtig, dort aktiv zu werden, wohin Gott einen sende, erklärte der Bischof. „Es muss nicht nach Übersee sein. Es reicht, vor der eigenen Haustür zu beginnen. Schön, dass Sie den Ruf des Herrn angenommen haben, hier für ihn zu gehen und für ihn zu wirken.“ Neben Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann feierten zahlreiche Priester mit, darunter auch Weihbischof Ulrich Boom und Mitglieder des Domkapitels.

In seiner Predigt in der Würzburger Seminarkirche Sankt Michael sprach der Bischof den Frauen und Männern der Gemeinschaft neben seinen Glückwünschen auch seinen Dank für das segensreiche Wirken im Bistum Würzburg aus. Würzburg sei die erste Niederlassung der Gemeinschaft außerhalb Italiens und die erste Niederlassung in Deutschland gewesen. Das Leben des Tagesheiligen Franz Xaver sei eine Inspirationsquelle für das, was die Gemeinschaft bewege und was sie lebe.

Franz Xaver gehörte zu den sieben ersten Jesuiten. Den Ordensgründer Ignatius von Loyola lernte er während des Studiums in Paris kennen. Zunächst habe Franz Xaver das Studium und die Priesterweihe nur als Weg zu einem gesicherten Leben auf einer reich dotierten Pfründestiftung betrachtet. Dann habe ihn aber der Satz angerührt: „Was nützt es dem Menschen, wenn er die Welt gewinnt, aber darüber seine Seele verliert?“ Bereitwillig sei Franz Xaver später als Ersatz für einen erkrankten Mitbruder nach Indien aufgebrochen, um dort als Missionar zu wirken. „Wahre Freundschaft um Jesu willen kennt also auch Trennung, eine Trennung, die im Letzten aber mehr miteinander verbindet, als wenn man zusammengeblieben wäre.“ In der Trennung seien Ignatius von Loyola und Franz Xaver vereint gewesen beim Verfolgen des gleichen Ziels: die Welt für Christus zu erobern.

Freundschaft spiele für Sant’Egidio eine bedeutsame Rolle. „Als geistliche Freundschaft kennt sie eine Offenheit für Dritte und verhindert, dass sich die Gemeinschaft zu einem Club absondert und sich um ihre geistliche Fruchtbarkeit bringt.“ Wie Franz Xaver damals seien die Christen auch heute immer Ersatzleute – Menschen, die an die Stelle anderer treten, die verhindert sind, um beherzt dem Herrn zu dienen.

Auch in Rom habe das Engagement von Sant’Egidio mit Menschen angefangen, die sich von der Not ihrer Mitmenschen anrühren ließen. Diese hätten einfach begonnen, ohne einen konkreten Plan zu haben. Zu einem solchen Vorgehen rufe auch Papst Franziskus in Evangelii Gaudium auf. „Er sagt uns, dass jeder Getaufte eine Mission hat und dass die Ausrede nicht zählt, man habe sich nicht eingehend vorbereiten können.“

Anfangs habe Franz Xaver in einem Jahr tausende von Menschen getauft. „Im ungeheuren Arbeitsanfall entwickelte er eine Elementarisierung der Glaubenslehren, indem er den Taufwilligen die Grundgebete vermittelte und sie auf ansprechende Weise darzulegen versuchte“, erklärte Bischof Jung. In Japan sei die Umgebung dagegen ganz anders gewesen: Hochgebildet und stolz auf ihre eigene Tradition hätten die Japaner ihn erkennen lassen, was Mission auf Augenhöhe heißt. „Er betrieb im besten Sinn des heutigen Wortes Inkulturation: Er lernte von und mit den anderen neu das Evangelium verstehen“, betonte der Bischof.

In seiner Dankesansprache am Ende des Gottesdiensts betonte Professor Dr. Klaus Reder im Namen von Sant’Egidio, dass die Gemeinschaft überzeugt sei: „Das Evangelium gilt allen Menschen.“ Aus diesem Geist heraus zögen die Mitglieder hinaus zu den Menschen an den Rändern. „In ihnen begegnen wir dem Herrn.“

mh (POW)

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