Volkersberg (POW) Mit allen Sinnen haben die Teilnehmerinnen des Kurses „Drei Tage für mich“ der Katholischen Landvolkshochschule Volkersberg sich mit israelischen Traditionen und dem jüdischen Glauben beschäftigt. „Die Frauen sprachen unter anderem über die sieben symbolischen Früchte des Landes, erprobten meditative Tänze zu Musik aus Israel, teilten in Kleingruppen die Bibel und beschäftigten sich mit Landkonflikt zwischen Israelis und Palästinensern“, erklärte Bildungsreferentin Schwester Lucia Kehr. Nach der theoretischen Einführung zum Thema „Jüdisch leben, jüdisch glauben – wie geht das?“ führte ein Ausflug in die Jüdische Dauerausstellung in Bad Kissingen. „Beim Rundgang nickten die Damen dann ganz stolz und verständig: Davon haben wir schon gehört; das ergänzt, was wir in den letzten Tagen gelernt haben“, berichtete die Bildungsreferentin.
Höhepunkt des Kurses war der Abschlussabend, der für einen Teil des Kurses im jüdischen Kurhotel Eden-Park in Bad Kissingen stattfand, bundesweit das einzige streng koscher geführte jüdische Hotel. Dort weihte der religiöse Küchenchef (Maschgiach), Izchak Nadel, die Teilnehmerinnen in die Geheimnisse der koscheren Küche ein, die jede streng jüdische Hausfrau zu beachten hat. Der Aufwand, der für religiös korrekt zubereitete Nahrungsmittel betrieben wird, überraschte einige der Teilnehmerinnen: „Die lassen sich ihre Überzeugung wirklich viel Mühe kosten!“ Anschließend genoss die Gruppe ein festliches Menü, wie es an jedem Schabbát üblich ist. Der Abend war gestaltet und aufgelockert durch Lieder und Tänze, zu denen die Gastgeber einluden. Einhellig lobten die Frauen die Atmosphäre und Gastfreundschaft.
Der andere Teil des Kurses genoss den Abschluss am Volkersberg mit einem festlichen „Israelischen Abend“. Die Küche des Hauses Volkersberg wartete mit landestypischen Gerichten auf, und Schwester Lucia trug zum israelischen Flair durch jüdische Weisheitsgeschichten, Lieder und Bräuche bei. Die dreiteilige Hawdala-Zeremonie zum Schabbát-Abschluss bot sich auch als Abschlussritual dieser kleinen „Sabbatzeit“ an: ein überfließender Weinbecher erinnerte daran, dass der Segen Gottes vom Schabbát in die Woche hinüberfließt. Ein Gefäß mit wohlriechenden Gewürzen machte die Runde, damit alle am Tisch den Wohlgeruch des Schabbát nicht vergessen, wenn sie sich nun wieder in den Alltag stürzen, und das Licht der aus sechs Dochten geflochtenen Kerze erinnerte an Gottes Schöpfungstat und mahnte zur Einheit im Glauben als Gottes Volk.
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