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Jugend den Weg in die Kirche erleichtert

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann blickt auf erstes Amtsjahr zurück und stellt Pläne für die kommenden Monate vor – Familien im Blick – Priesterberufungen fördern – Erster Dekanatsbesuch im Frühjahr 2006 in Miltenberg – Große Lourdeswallfahrt mit Familien – Freude über Offenheit der Franken

Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann will in seinem zweiten Amtsjahr als Bischof von Würzburg besonders Jugendliche und Familien in den Blick nehmen. „Die Frage, wie wir Jugendlichen den Weg in die Kirche erleichtern können, wird unsere Überlegungen in nächster Zeit prägen“, sagte er bei einer Pressekonferenz im Bischofshaus anlässlich seiner einjährigen Amtszeit als Bischof von Würzburg. Weiter legt er großes Gewicht auf die Förderung von Priesterberufungen, startet im Frühjahr 2006 in Miltenberg die Reihe seiner Dekanatsbesuche und lädt alle Generationen zu einer großen Familienwallfahrt nach Lourdes vom 5. bis 12. Juni 2006 ein. In seinem ersten Amtsjahr habe er sich besonders über die Offenheit der Menschen im Bistum Würzburg gefreut, betonte er rückblickend.

Wichtig ist es Bischof Hofmann, dass sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seelsorge um die Familien kümmern. „Die Seelsorger müssen besonders in den Krisenzeiten bei den Familien und Ehepaaren bleiben und ihnen helfen.“ Von der großen Lourdeswallfahrt in der Pfingstwoche 2006 erhoffe er sich einiges. Wallfahrten seien Quellen der Erneuerung des Glaubens und deshalb zu stärken. „Wallfahrten liegen in Bistum Würzburg in der Luft“, sagte er angesichts der zahlreichen Wallfahrtsorte in Unterfranken. Sein Wunsch sei im kommenden Jahr auch eine ökumenische Wallfahrt zum Kreuzberg in der Rhön. Dadurch könne zum Ausdruck kommen, dass Christen gemeinsam unterwegs seien. „Wir dürfen in der Ökumene die bestehenden Irritationen nicht verstärken, sondern müssen das gemeinsam Mögliche fördern.“ Kinder und Jugendliche will der Bischof auch in der Kiliani-Wallfahrtswoche 2006 stärken in den Blick nehmen. „Wenn sie nicht in diese große Wallfahrtswoche hineinwachsen, werden sie auch später nicht dabei sein“, sagte der Bischof. Die Aufbruchstimmung des Weltjugendtags solle weiterwirken im Bistum.

Ein wichtiger Schwerpunkt im zweiten Amtsjahr Bischof Hofmanns wird die Förderung von Priesterberufungen sein. „Wir brauchen Priester. Ohne Priester kann eine Gemeinde nicht existieren“, unterstrich der Bischof. Die 16 neuen Priesteramtskandidaten im Priesterseminar Würzburg stünden für eine mehr als erfreuliche Entwicklung. Deutlich machte Bischof Hofmann in dem Zusammenhang aber, dass die Förderung der Priester- und Ordensberufungen kein Affront gegen die Laienmitarbeiter in der Kirche sei. Die Arbeit der verschiedenen pastoralen Berufsgruppen sei in der Kirche unverzichtbar. Nur im vernünftigen Miteinander von Priestern und Laien könne Zukunft gestaltet werden.

Ein großes Lob sprach Bischof Hofmann allen engagierten Laien im Bistum aus. Ohne sie wäre das Leben in den Pfarrgemeinden kaum aufrechtzuerhalten. Im Blick auf die bevorstehenden Pfarrgemeinderatswahlen ermutigte er, sich vor Ort zu engagieren. Im Diözesanrat der Katholiken habe er in seinem ersten Amtsjahr sehr offene und fruchtbare Begegnungen erlebt. Die Beziehung zu dem diözesanen Gremium sei vertrauensvoll. Er freue sich auf die weitere Zusammenarbeit, betonte der Bischof. In Bayern wollten die Bischöfe derzeit eine einheitliche Grundlage für die Arbeit der Katholikenräte schaffen. Ob sich daraus ein Änderungsbedarf für das Bistum Würzburg ergebe, sei nicht abzusehen. „Mögliche Änderungen werden im Bistum miteinander besprochen.“

Die Bildung von Pfarreiengemeinschaften muss nach den Worten des Bischofs äußerst sensibel umgesetzt werden. In einer Pfarreiengemeinschaft leite der Priester alle Pfarreien, werde aber von einem Seelsorgeteam unterstützt, zu dem Diakone, Pastoralreferenten und Gemeindereferenten gehören könnten. Jede Gemeinde solle aus dem Seelsorgeteam einen Hauptansprechpartner haben. Zu den in den Pfarreiengemeinschaften stattfindenden Eucharistiefeiern seien jeweils Gläubige aus allen zugehörigen Pfarreien einzuladen, sagte Bischof Hofmann. Die Wort-Gottes-Feiern ergänzten die sonntägliche Eucharistiefeier als zusätzliches jeweils auf die Einzelgemeinde zugeschnittenes Angebot. Außerdem seien sie für jene gedacht, welche die Eucharistiefeier nicht in einem anderen Ort der Pfarreiengemeinschaft besuchen könnten. Das Zusammenwachsen der Pfarreiengemeinschaften ist nach den Worten des Bischof zu fördern, beispielsweise durch die Errichtung gemeinsamer Gremien.

Dankbar zeigte sich Bischof Hofmann, dass im Bistum Würzburg bisher kein Griff auf die finanziellen Reserven notwendig gewesen sei. Nicht zu vermeiden seien aber weitere Einsparungen. Kürzungen sollten verantwortlich gestaltet werden, sodass keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden müssten. „Das wollen wir nicht“, betonte der Bischof. Immer wichtiger werde die Gewinnung von Sponsoren für Renovierungsarbeiten an Gotteshäusern. Er selbst führe derzeit Verhandlungen mit einem möglichen Förderer der bevorstehenden Sanierung der Würzburger Neumünsterkirche.

Zur Zukunft der Katholisch-Theologischen Fakultät an der Universität Würzburg sagte Bischof Hofmann, dass es kein Ausbluten der großen theologischen Fakultäten in Bayern geben dürfe. Die Würzburger Fakultät stehe gut da und müsse weiterhin mit guten Wissenschaftlern besetzt werden. Die aktuellen Studentenzahlen seien eine gute Ausgangsbasis für Würzburg. Die Entscheidung über die Zukunft der Katholisch-Theologischen Fakultäten in Bayern liege aber letztlich in Händen des Freistaats und des Heiligen Stuhls in Rom.

Sehr positiv überrascht zeigte sich Bischof Hofmann angesichts des großen Ansturms bei der erstmals durchgeführten Telefonaktion „Heißen Draht“. Vor Weihnachten 2005 wolle er erneut am Telefon Rede und Antwort stehen. Seine Überlegungen gingen dahin, diese Aktion auszuweiten. Priestern und Diakonen wolle er in der Karwoche 2006 ein besonderes spirituelles Angebot unterbreiten.

Rückblickend auf das erste Amtsjahr in Würzburg erinnerte Bischof Hofmann vor allem an die zahlreichen Begegnungen mit den Menschen der Region. Wichtig sei ihm der Einsatz für den Erhalt von Arbeitsplätzen und der Besuch bei so genannten Randgruppen gewesen. Ein großes Lob zollte er der Spendenfreudigkeit im Bistum, die sich am deutlichsten nach der großen Flutkatastrophe gezeigt habe. Papsttod, Wahl des neuen Papstes sowie der Weltjugendtag hätten die enge Verbindung des Bistums mit der Weltkirche vor Augen geführt.

(38051185; E-Mail voraus)

bs (POW)