München/Würzburg (POW) Zum Austausch mit jugendpolitischen Sprechern von im bayerischen Landtag vertretenen Fraktionen hat sich der Würzburger Diözesanvorstand des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) getroffen. Auf der Tagesordnung standen Themen wie die Fortschreibung des Bayerischen Kinder- und Jugendprogramms, „Eine neue Schule für Bayern“ und „Mehr Freiräume für das Ehrenamt“. Zu dem Gespräch hatte Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) zusammen mit dem BDKJ-Diözesanvorstand ins Maximilianeum eingeladen. Zu den Teilnehmern zählten unter anderem die jugendpolitischen Sprecherinnen und Sprecher Julika Sandt (FDP), Thorsten Glauber (FW), Linus Förster (SPD) und Josef Zellmeier (CSU) sowie die unterfränkischen Abgeordneten Günter Felbinger (FW), Oliver Jörg (CSU) sowie Claudia Junker, Mitglied im Landesvorstand des BDKJ Bayern.
Der BDKJ Diözesanvorstand sprach sich massiv dafür aus, dass der Bayerische Jugendring (BJR) weiterhin bedarfsgerecht gefördert wird. „Die Fortschreibung des Bayerischen Kinder- und Jugendprogramms muss auch mit ausreichend finanziellen Mitteln unterstützt werden. Die Erhöhung der allgemeinen Lebenshaltungskosten und Lohnsteigerungen müssen bei der finanziellen Ausstattung des BJR berücksichtigt werden, damit genügend Geld weiter an die Basis verteilt werden kann“, forderte Diözesanvorsitzende Kristina Bopp. Die Parteienvertreter versprachen, sich weiterhin für die bedarfsgerecht finanzielle Ausstattung der Jugendarbeit einzusetzen.
„Mit einem neuen Schulsystem in Bayern muss einer frühzeitigen Selektion von Schülern entgegengetreten werden“, sagte Junker vom BDKJ Bayern. Daher fordere ihr Verband eine längere gemeinsame Schulzeit und somit die Aufhebung des dreigliedrigen Schulsystems. Darüber hinaus sollten Schüler mit individuellen Lernberichten beurteilt werden und keine Ziffernoten mehr erhalten, erläuterte Junker. Die Oppositionsparteien schlossen sich in vielen Teilen der Forderung an und unterstützten auch die Forderungen einer Aufhebung des dreigliedrigen Schulsystems in Bayern. CSU-Politiker Zellmaier sprach sich gegen eine weitere große Reform aus: „Es muss endlich Stabilität in unser Schulsystem einkehren. Es können nicht noch weitere Reformen durchgeführt werden.“
BDKJ-Diözesanvorsitzender Manuel Koch forderte: „Wir brauchen in allen Bereichen mehr Flexibilität, damit Schüler und Studenten Zeit für selbstbestimmte Aktivitäten und ehrenamtliches Engagement haben“. Die Ganztagsschule müsse am Nachmittag Freiräume bieten und Schüler nicht noch für den Rest des Tages an den Schreibtisch binden. Des Weiteren sei es dem BDKJ ein Anliegen, dass Jugendliche in Ausbildungsberufen eine Freistellung zum Zwecke der Jugendarbeit beim Arbeitgeber beantragen können. Gerade in der Jugendverbandsarbeit würden so genannte Soft Skills erlernt, die von Arbeitgebern oft verlangt werden. Auch das verschulte Hochschulsystem biete den Studierenden keine Möglichkeiten, ihre Stundenpläne frei einzuteilen. Dadurch könnten viele ihre ehrenamtliche Tätigkeit nicht mehr ausführen.
(2210/0727; E-Mail voraus)
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