Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

„Kein Allround-Entertainer“

Eine Frau und ein Mann starten im Bistum Würzburg Pastoralassistenten-Ausbildung – Gemeinsame Einführungstage mit Bamberg und Eichstätt

Nürnberg/Würzburg (psn/POW) Zum zweiten Mal nach 2010 kooperieren die drei nördlichen bayerischen Bistümer Bamberg, Eichstätt und Würzburg bei der Ausbildung für Pastoralassistentinnen und -assistenten; für Bamberg und Würzburg ist es bereits der vierte gemeinsame Jahrgang. Anfang September fanden im Caritas-Pirckheimer-Haus Nürnberg die Einführungstage für die insgesamt drei Frauen und fünf Männer statt. Während der dreijährigen Ausbildungsphase – im Bistum Würzburg sind es vier Jahre – werden etwa sieben umfangreichere Ausbildungsmodule gemeinsam angeboten. Dazu gehören beispielsweise Exerzitien und Projektmanagement.

Zweifel? An der Kirche? Am eigenen Glauben? Ja, das habe der ein oder andere im Laufe des Lebens schon mal gehabt. Zum Beispiel wegen eines Religionslehrers, weil Bistümer aus Kostengründen nicht mehr ausgebildet hätten oder wegen einer Glaubenskrise gleich zu Beginn des Studiums. Aber sie sind dennoch dabei geblieben und ergreifen nun einen Beruf in der Kirche. „Das hat doch wohl Hand und Fuß“, erklärt einer der acht Teilnehmer an den Einführungstagen. Bewusst, mit viel Elan und Freude und vor allem, um ihre eigenen positiven Erfahrungen aus jahrelangem Engagement in Jugendarbeit, Pfarrgemeinderat oder Beruf authentisch weiterzugeben, starten die Frauen und Männer jetzt ihre Ausbildung zu Pastoralreferentinnen und referenten.

„Als Religionslehrer wollte ich aus dem eher leistungsbezogenen Kontext heraus und meine Arbeit auf eine breitere Basis stellen“, erklärt Andreas Weiß aus Eichstätt. Der Würzburger Michael Kornberger ergänzt: „Meine Erfahrungen in der Pfarrei möchte ich anderen Menschen auch ermöglichen und deshalb authentisch arbeiten.“ Das Gemeinschaftsgefühl, der Zusammenhalt unter den Jugendlichen und innerhalb der Gemeinde hätten Kornberger geprägt – so sehr, dass er sich für das Theologiestudium entschieden habe. Auch der Bamberger Sebastian König will das erlernte breite theologische Fachspektrum in der Praxis umsetzen. „Wir müssen bei den Menschen nachfragen, welche Erwartungen sie haben und wir müssen ihnen auf dem Weg der Erkenntnis behilflich sein.“

Dabei könne ein Pastoralreferent auch Schwächen zeigen. „Man muss kein Allround-Entertainer sein“, darauf weist Horst Krämer aus dem Bistum Eichstätt hin. „Wir müssen geerdet sein, die Frohe Botschaft Gottes vermitteln und glaubhaft verkündigen.“ Anne Bail aus Bamberg ergänzt: „Ich muss wissen, was mein Glaube mir gibt, dann kann ich ihn auch weitergeben.“ Voraussetzung sei das Interesse am Leben der Menschen in aller Vielfältigkeit. Dazu gehörten auch Schwierigkeiten und der Umgang mit dem Leid anderer. „Wir sind keine Supermenschen, auch wir gehen durch Täler und haben Zweifel“, betont Bail.

Gerade in der Ausbildung wird auf solche Fragen eingegangen. Die Kooperation der drei Bistümer ist dabei von enormem Vorteil. „Die Synergie liegt in der Qualität“, erklärt Maria Lechner, Ausbildungsleiterin für Pastoralassistenten im Bistum Eichstätt. „Im pastoralen Team muss es viel Kommunikation geben“, ergänzt Johannes Reuter, Ausbildungsleiter im Bistum Würzburg. Das bedeute eine hohe Kompetenz an Toleranz für das, was die anderen Kollegen im Team täten, weiß der Bamberger Verantwortliche Valentin Weller.

„Was das Berufsbild des Pastoralassistenten so reizvoll macht, ist die Vielfältigkeit, das große Spektrum an Tätigkeitsfeldern“, erklärt der Eichstätter Jürgen Engeler. „Die Welt steht uns offen!“ Katrin Fuchs aus Würzburg freut sich bei ihrer Ausbildung vor allem darauf, Menschen am Beginn des Lebens, im Kindesalter sowie am Ende der Tage begleiten zu dürfen. „Senioren sind mit Weisheit erfüllt, man kann so viel von ihnen lernen.“ Monika Riebel aus dem Erzbistum Bamberg hält die Arbeit mit Kindern – sowohl im schulischen Religionsunterricht als auch in der Kinderkatechese – für spannend. „Es ist eine große Chance, auf diesem Weg bei Kindern Zugang zum Glauben zu ermöglichen.“

„Wir werden als Christen gebraucht“, betont Michael Kornberger. „Derzeit gibt es eine gesellschaftliche Krise und die Kirche hat ein fruchtbares Angebot und biete eine alternative Perspektive.“ Anne Bail ergänzt: „Wir dürfen nicht mit Angst und negativen Gefühlen an unseren Beruf gehen.“ Und Jürgen Engeler weiß ebenso um die aktuellen zu diskutierenden Themen. „Kirche muss und darf sich immer wieder erneuern.“

Die beiden Pastoralassistenten der Diözese Würzburg kommen im ersten Dienstjahr in die „Pfarreiengemeinschaft Sankt Christophorus im Baunach-, Itz- und Lautergrund“ (Katrin Fuchs) und in die Pfarrei Kleinostheim (Michael Kornberger).

(3811/0950; E-Mail voraus)