Würzburg (POW) Sechs Männer hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Samstag, 20. Oktober, im Kiliansdom zu Ständigen Diakonen geweiht. „Sie übernehmen kein leichtes Amt – nicht zu herrschen, sondern zu dienen, sind Sie angetreten“, sagte der Bischof zu den Weihekandidaten. Unter Handauflegung und Gebet wurden Rainer Boivin (Kirchheim), Christoph Glaser (Bad Kissingen), Dieter Heßler (Heinrichsthal), Jens Johanni (Röthlein), Werner Klee (Ostheim vor der Rhön) und Erich Müller (Alitzheim) geweiht. Rund 900 Gläubige nahmen an der Eucharistiefeier in der Würzburger Kathedralkirche teil.
In seiner Predigt verglich der Bischof die Sendung Mose durch Gott mit der Sendung der neuen Diakone. Aus dem brennenden Dornbusch habe Gott Mose gerufen, und dieser habe ihm – wie heute die Weihekandidaten – geantwortet: „Hier bin ich!“ Gott aber habe gesprochen: „Der Boden, worauf du stehst, ist heiliger Boden“ und habe sich zu erkennen gegeben als der Gott seiner Väter. So sei auch der Altar des Domes heiliger Boden, auf dem bereits Generationen von Diakonen die Weihe empfangen hätten. In dieser langen Traditionen stünden auch die Weihekandidaten der Gegenwart. Wie Gott auf die Knechtschaft seines Volkes in Ägypten reagiert habe, so wolle er heute die Menschen aus der Knechtschaft der Sünde führen. Das Staunen über Gottes Gnade ermögliche dabei die Begegnung mit dem Göttlichen. Die nie dagewesene Mobilität, die Menschen heute erlebten, erscheine allzu oft als ein zielloses Hin und Her. Diese diesseitige Welt könne den Menschen niemals Heimat sein. Gott aber führe seine Diener ins gelobte Land wie einst das Volk Israel.
„Sie dürfen nicht nur das Wort Gottes verkünden, es muss auch in Ihnen selbst Wurzeln schlagen“, mahnte der Bischof. Nur so könnten die künftigen Diakone das Wort weitergeben, damit es im Leben der Menschen heilsam wirken könne. Oft sei es dabei leichter, den Glauben zu verkünden, als ihn selbst zu leben. Besonders dankte Bischof Hofmann daher den Ehefrauen und Kindern der Weihekandidaten, die durch das mutige Amt der Ehegatten und Väter Verzicht üben müssten. Für die künftigen Diakone heiße das aber auch, die Herausforderung zu erkennen, ihre eigene Glaubwürdigkeit zuvorderst in der eigenen Familie zu beginnen.
Die Feier stand unter dem Motto „Und jetzt Geh! Ich sende dich“ (Ex 3, 10a). Zu Beginn rief Ausbildungsleiter Diakon Dr. Klaus Eckert die Kandidaten einzeln auf. Personalreferent Domkapitular Dr. Heinz Geist bat den Bischof, die Diakonenweihe zu erteilen. Die Ehefrauen der verheirateten Weihekandidaten erklärten auf Anfrage des Bischofs ihre Bereitschaft, den Dienst ihres Mannes zu unterstützen. Gemeinsam mit den Kindern waren sie zu Beginn der Messe an der Seite ihrer Ehemänner in den Dom eingezogen. Am Beginn der Weihehandlung bekundeten alle sechs Männer, ihr Leben an Jesus Christus auszurichten und ihm besonders in den Armen, Kranken, Heimatlosen und Notleidenden zu dienen. Dem Bischof gelobten sie Gehorsam. Bei der Allerheiligenlitanei lagen die sechs Männer ausgestreckt auf dem Boden. Danach legte ihnen Bischof Hofmann die Hände auf und sprach das Weihegebet. Nach der Weihe wurden die Diakone mit Stola und Dalmatik bekleidet und bekamen das Evangelienbuch überreicht. Zum Schluss der Weihe umarmte sie Bischof Hofmann als Zeichen brüderlicher Verbundenheit.
Für die musikalische Gestaltung sorgten Domorganist Professor Stefan Schmidt und Kantorin Maximiliane Menninger. An der Feier nahmen die Familien, Freunde und Bekannten sowie Gläubige aus den Heimat- und Praktikumspfarreien der Diakone teil. Katholische Verbände waren mit Fahnenabordnungen vertreten.
Jerzy Staus (POW)
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