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Kennenlernen im Fünf-Minuten-Takt

Interview mit Initiator Sebastian Volk zum Speed-Dating für junge Erwachsene beim Katholikentag – „Das Bedürfnis, Gleichgesinnte kennenzulernen, ist groß“

Würzburg/Regensburg(POW) „Katholisch, ledig, jung“ lautet der Titel eines so genannten Speed-Datings beim Katholikentag in Regensburg. Um was es bei der Aktion geht und warum diese gerade auf dieser Großveranstaltung, die am Mittwoch, 28. Mai beginnt und bis 1. Juni dauert, einen Platz hat, erläutert im folgenden Interview Pastoralreferent Sebastian Volk (30) vom Referat Junge Erwachsene des Bistums Würzburg.

POW: Sie sind einer der Initiatoren des Speed-Datings „Katholisch, ledig, jung“ auf dem Katholikentag in Regensburg. Was verbirgt sich hinter dieser Idee?

Sebastian Volk: Die Frage nach der Wahl des richtigen Partners ist für junge Erwachsene oft ein zentrales Thema neben vielen anderen. Dabei zeigt sich, dass auch die persönlichen Überzeugungen und damit auch der eigene Glaube eine Rolle spielen, wenn sich junge Menschen einen Partner fürs Leben suchen. In einer sich immer weiter ausdifferenzierenden Gesellschaft macht das die Suche nach Gleichgesinnten nicht immer einfach. Gerade das oft negative Image von Kirche als Institution ist hinderlich, über solche Themen ins Gespräch zu kommen. Dazu kommt, dass junge Erwachsene im klassischen (Pfarr-)Gemeindealltag, egal ob in der Stadt oder auf dem Land, kaum eine Rolle spielen und sich so auch kaum über den Weg laufen. Deswegen braucht es überörtliche oder überregionale Begegnungsmöglichkeiten. Dazu haben wir, die Referentinnen und Referenten für junge Erwachsene in den deutschen Diözesen, für den Katholikentag das Speed-Dating überlegt. Schon beim vergangenen Mal in Mannheim war das ein voller Erfolg, bei dem wir die Anfrage gar nicht bedienen konnten. Deswegen findet es dieses Jahr auch zweimal statt.

POW: Was genau passiert bei diesem Speed-Dating?

Volk: Zielgruppe sind junge Erwachsene zwischen 18 und 35. In jedem Workshop werden zehn Männer und zehn Frauen je fünf Minuten Zeit haben, einander kennenzulernen. Dazu werden sich die Teilnehmer im Vorfeld bei uns am Stand auf der Katholikentagsmeile am Dultplatz Ost (II K I 22) oder per Telefon unter 0176/11334539 anmelden. Am Ende des Workshops entscheiden die Teilnehmer, wen sie gerne näher kennenlernen möchten. Wenn dieses Interesse auf beiden Seiten vorhanden ist, bringen wir diese Personen dann miteinander in Kontakt. Begleitet wird das Ganze von einem spirituellen Impuls. Es geht uns darum, deutlich zu machen, dass der Wert eines Menschen sich zuallererst durch die Liebe Gottes zu diesem definiert.

POW: Glauben Sie, dass sich auf diese Weise tragende Verbindungen begründen lassen?

Volk: Ob sich tragende Verbindungen begründen lassen, lässt sich nicht vorhersagen. Wir sind aber überzeugt, dass wir durch den Rahmen der Veranstaltung im Kontext des Katholikentags eine Spur bereiten, die ermöglicht, dass die Gesprächspartner sich auch über ihren Glauben austauschen und so vielleicht Gemeinsamkeiten entdecken. Diese Übereinstimmung bei grundlegenden Werten sind sicherlich eine gute Basis, längst aber nicht alles. Mehr als ein erstes „Beschnuppern“ kann ein Speed-Dating nicht sein. Wenn hinterher bei beiden der Wunsch besteht, sich näher kennenzulernen, dann ist das ja im Rahmen des Katholikentags sehr gut möglich. Und was dann kommt, weiß allein jemand Anderes.

POW: Haben Sie schon erste Rückmeldungen zu Ihrer Initiative erhalten?

Volk: Ich bin sehr positiv überrascht von dem Interesse der Medien an unserem Angebot. Aber auch einige Anmeldungen sind schon eingetroffen. Die Erfahrungen des vergangenen Katholikentags in Mannheim zeigen, dass das Bedürfnis groß ist, Gleichgesinnte kennenzulernen. Darüber hinaus ist es uns ein großes Anliegen, jungen Erwachsenen einen Platz in unserer Kirche einzuräumen, damit sie erfahren: Ich bin nicht nur dafür da, um beim Pfarrfest oder wo auch immer zu helfen, sondern hier gibt es auch mal was für mich. Die Angebote für die Zielgruppe der Jungen Erwachsenen sind leider oftmals noch sehr dünn. Wir wollen mit dem Speed-Dating ein Zeichen setzen. Da geht es genau darum: Deutlich zu machen, dass für junge Erwachsene kaum geeignete Plätze in unseren Gemeinden da sind.

POW: Ab wann werden Sie von einem Erfolg des Angebots sprechen?

Volk: Ich finde, wir haben schon viel Erfolg, weil man an vielen Orten über unseren Workshop spricht. Man redet über Junge Erwachsene und fragt sich, warum es ein Speed-Dating gibt. Wenn das dann auch noch zur Folge hat, dass sich Verantwortliche in der Pastoral mit unserer Zielgruppe befassen, dann bin ich zufrieden. Was einen direkten Erfolg unserer Workshops angeht, freue ich mich, wenn wir Menschen miteinander in Kontakt bringen können über das Speed-Dating hinaus. Was dann geschieht, liegt sowieso nicht in unseren Händen. Und da passt ja dann auch wieder das Motto des Katholikentages: Mit Christus brücken bauen.

Eine Übersicht zu Würzburger Aktivitäten auf dem Katholikentag in Regensburg findet sich im Internet unter www.bistum-wuerzburg.de.

Interview: Markus Hauck (POW)

(2214/0522; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet