Würzburg (POW) Das Kilianeum in Würzburg ist erneut nach dem Standard EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) zertifiziert worden. „Das ist eine echte Leistung. Wir wissen, wie viel Arbeit dahintersteckt“, sagte Dr. Lukas Kagerbauer, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Würzburg-Schweinfurt, am Montag, 22. September, bei der Übergabe der Urkunde. Stephan Barthelme, Leiter des Kilianeums, sprach von einem „Leuchtturmprojekt“ im Bistum. Mit der Teilnahme am EMAS-System wolle das Kilianeum einen Beitrag zur christlichen Schöpfungsverantwortung leisten.
Vor genau 22 Jahren sei das Kilianeum zum ersten Mal nach EMAS zertifiziert worden und damit das erste zertifizierte Haus im Bistum Würzburg gewesen, sagte Barthelme. Für die Jugendverbände seien Umweltschutz und Nachhaltigkeit damals „ein Riesenthema“ gewesen. Auch Domkapitular Albin Krämer, Bischofsvikar für den Katholikentag, erinnerte sich daran, dass die Jugendverbände das Thema „sehr gepusht“ hätten. Seitdem hat sich viel getan. So sei beispielsweise das Kilianeum im Jahr 2010 als erste Einrichtung im Bistum komplett auf Ökostrom umgestellt worden. Im Winter 2021/2022 wurden Alt-Handys gesammelt, und vor drei Jahren ein Fairteiler-Kühlschrank aufgestellt.
Um die Umsetzung der Maßnahmen kümmert sich ein Umwelt-Audit-Team mit Umweltbeauftragter Pastoralreferentin Regina Krämer, Markus Saukel, Assistenz der Umweltbeauftragten, Hausleiter Barthelme, Pastoralreferent Christof Gawronski, Umweltbeauftragter des Bistums, sowie Mitarbeiterinnern und Mitarbeitern. Zweimal im Jahr werde eine Mitarbeiter(innen)versammlung zum Thema Umwelt durchgeführt, bei der die Verbrauchszahlen des vergangenen Jahres vorgestellt und mögliche Verbesserungen diskutiert werden. Zudem würden regelmäßig „Umwelt-Challenges“ versandt, in denen monatlich auf ein besonderes Thema aufmerksam gemacht werde.
„Die Projekte gehen uns nicht aus“, stellte Barthelme fest. Geplant sei unter anderem eine Photovoltaikanlage. Die Dienstfahrzeuge sollen nach und nach auf Elektrofahrzeuge umgestellt werden. Auch bei der Mülltrennung gebe es noch Luft nach oben, hier werde eine Recyclingquote von mindestens 90 Prozent angestrebt. Zudem wolle man die Folgen des Klimawandels für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Auge behalten und diese vor Wetterextremen schützen, erklärte Krämer. Ihr liege auch das Thema Biodiversität am Herzen, etwa durch eine naturnahe Gestaltung der Grünflächen.
Stichwort: EMAS
Das Gemeinschaftssystem für das freiwillige Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung (Eco-Management and Audit Scheme, EMAS) ist ein von der Europäischen Gemeinschaft 1993 entwickeltes Instrument für Unternehmen und andere Organisationen, die ihre Umweltleistungen verbessern wollen. Es ist aktuell das weltweit anspruchsvollste System für nachhaltiges Umweltmanagement. EMAS-zertifizierte Unternehmen und Organisationen erfüllen mehr als die umweltgesetzlichen Anforderungen und verbessern ihre Umweltleistung kontinuierlich. Mit EMAS verpflichten sich die Betriebe, eine Umwelterklärung zu erstellen, in der sie die umweltrelevanten Tätigkeiten und die Daten zur Umwelt wie Ressourcen und Energieverbräuche, Emissionen oder Abfälle weiter genau darstellen. Verbunden damit führen sie selbst eine erste Umweltprüfung und in den Folgejahren wiederkehrende Umweltbetriebsprüfungen durch. Staatlich zugelassene Umweltgutachter beurteilen diese Umwelterklärungen sowie die dazugehörigen Dokumente.
sti (POW)
(4025/1000; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet