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„Kiliani möbelt uns wieder auf“

Tag der Orden und Weltmission – Gottesdienst mit Weihbischof Ulrich Boom – Dr. Georg Beirer: „Krise bietet Chance, sich auf Wesentliches zu konzentrieren“

Würzburg (POW) Mehr als 450 Frauen und Männer haben mit Weihbischof Ulrich Boom am Mittwochnachmittag, 8. Juli, den Kiliani-Gottesdienst zum Tag der Orden und der Weltmission mitgefeiert. Unter ihnen waren rund 20 Missionarinnen und Missionare, die derzeit im Bistum auf Heimaturlaub sind. „Wo wir in unserem Leben die Seligpreisungen leben, wird der Himmel auf Erden sichtbar“, betonte der Weihbischof im Kiliansdom. Rund 250 Ordensfrauen und -männer lauschten am Vormittag dem Vortrag von Dr. Georg Beirer (Bischberg), der unter der Überschrift „Die Rede von der Krise als Verweigerung der Wandlung“ stand. „Unsere Zeit ist die beste Zeit für uns, für die Wirklichkeit des Reiches Gottes, für das Ordensleben und unsere Sendung“, rief er seinen Zuhörern zu.

Weihbischof Boom hob in seiner Predigt hervor, dass Ordenschristen nicht unberührt seien von den Fragen des Lebens. „Sie stellen sich uns selbst – im Blick auf das eigene Leben, aber auch im Blick auf die Gemeinschaft.“ Niemand könne es kalt lassen, wie es um den Menschen stehe. Auch wenn der Glaubensalltag oft erschreckend nüchtern sei: „Uns ist in der Kirche und besonders in den Gemeinschaften ans Herz gelegt, dass wir gesegnet sind, dass Gott – wie das Leben auch immer kommt – seine Hand über uns hält, wir ihm grenzenlos vertrauen können.“

Als Chance deutete Beirer bei seinem Referat im Sankt Burkardushaus die Veränderungen, mit denen sich Ordensgemeinschaften aktuell konfrontiert sehen. Das Kreuz sei eine Provokation der Hoffnung. Die Krise biete die Chance, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, und die Herausforderung zur Veränderung. Beirer lud die Zuhörer ein, sich unabhängig von äußeren Bedingungen zu machen: „Der Ort hier und die Gegenwart sind die Chance für unser Menschwerden, durch das Gott selbst in diese Zeit durchbricht.“

Sabine Mehling-Sitter, derzeit nach drei Jahren als Missionarin in Ecuador wieder im Bistum Würzburg, war am Ende des Tages angetan von der Feststimmung, die an Kiliani spürbar werde. „Das ist für mich ein Stück Heimat, denn seit der Kindheit war diese Wallfahrtswoche für mich etwas Besonderes.“ Wer wie sie nach einem längeren Auslandsaufenthalt wieder nach Deutschland komme, sehe Selbstverständliches wieder mit ganz neuen Augen, „zum Beispiel die saubere Luft und den geregelten Straßenverkehr“.

Benediktinerabt Anastasius Reiser vom Kloster Peramiho in Tansania ist seit seinem Weggang nach Afrika erstmals wieder in Deutschland. Er genießt die Begegnung mit vielen bekannten Gesichtern und den Austausch mit den anderen Missionaren. „Wir erleben in unserem Alltag die gleiche Situation wie Kilian und seine Gefährten vor über 1300 Jahren: ein fremdes Land und eine fremde Kultur.“ Zusätzliche Herausforderung für Reiser und seine Mitbrüder sei, dass die Menschen in Tansania sich derzeit als Spielball der unterschiedlichen Interessen von verschiedenen weltweiten Großkonzernen und des Einflusses von Ländern wie China fühlten. „Die Chinesen geben sich als lächelnde Wohltäter, aber die Menschenrechte scheinen sie wenig zu interessieren.“

„Kiliani ist unser Fest. Es möbelt uns wieder auf, gibt uns neue Kraft für die Mission und stärkt die Verbindung zur Heimat“, verkünden unisono die Oberzeller Franziskanerinnen Schwester Edith Hepp, Schwester Birgit Loch und Schwester Marwiga Schenk, die nach vier beziehungsweise sechs Jahren in Südafrika wieder in Deutschland weilen. In der Zwischenzeit sei die regelmäßige Post vom Referat Mission-Entwicklung-Frieden der Diözese und von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann wichtige Verbindung ins Frankenland.

mh (POW)

(2909/0813; E-Mail voraus)

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