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Kilianshaus wird Zentrale der Bistumsverwaltung

Sanierung ab Sommer 2026 ‒ Museum am Dom vereint künftig Kunst und Bistumsgeschichte ‒ Wiedereröffnung im Sommer 2028

Würzburg (POW) Das Kilianshaus zwischen Dom und Neumünster soll künftig die zentrale Anlaufstelle der Verwaltung des Bistums Würzburg sein. Zugleich soll es das Museum am Dom mit einem weiterentwickelten Konzept zu Kunst und Bistumsgeschichte beherbergen. Das hat Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran nach Zustimmung des Verwaltungsrats des Bischöflichen Stuhls und des Diözesanpastoralrats am Montag, 3. November, bekanntgegeben.

Im zweiten und dritten Obergeschoss des Kilianshauses sollen die Büros von Weihbischof, Generalvikariat, Kanzlei, Stabsstelle Aufarbeitung, Prävention und Intervention sowie der Hauptabteilung Personal untergebracht werden. Damit löst das Haus den Marmelsteiner Hof als Zentrale des Bischöflichen Ordinariats ab.

Der Zugang zu den Dienststellen und zum Museum soll über einen umgestalteten Eingang vom Kiliansplatz her erfolgen. Im Eingangsbereich wird außerdem die Dominfo untergebracht. „So entsteht eine zentrale Anlaufstelle für Besucherinnen und Besucher im Herzen der Stadt“, erklärt der Generalvikar.

Im weiterentwickelten Museum am Dom werden nach den Worten von Ordinariatsrätin Dr. Christine Schrappe, Leiterin der Hauptabteilung Bildung und Kultur, am zentralen Ort die Bistums- und Glaubensgeschichte zeitgemäß präsentiert. Für diese Ausstellung sind auch ausgewählte Exponate aus dem Domschatz vorgesehen. Darüber hinaus seien die Besucher eingeladen, sich in der Auseinandersetzung mit Werken aus den diözesanen Sammlungen auf eine Entdeckungsreise durch die Kunstgeschichte zu begeben. Im Zentrum des Museums entstehe eine „Arena“, in der Wechselausstellungen zu aktuellen Gegenwartsfragen zu sehen sind.

Das Museum am Dom schließt voraussichtlich nach dem 104. Deutschen Katholikentag in Würzburg im Sommer 2026. Auch die während des Katholikentages noch untergebrachten Dienststellen ziehen aus. Anschließend muss das Gebäude saniert werden. Im Laufe des Jahres 2028 werden nach derzeitiger Planung die Dienststellen einziehen und das Museum wieder öffnen. Die Gewerbeflächen im Erdgeschoss des Kilianshauses bleiben unverändert.

Eine Sanierung des Gesamtgebäudes lässt sich nach Aussage der Abteilung Bau des Ordinariats nicht vermeiden. Ein Problem stellten vor allem die korrodierten Abwasserleitungen dar. Sie ziehen sich durch alle Geschosse. Zugleich sollen Temperierung, Lüftung, Wärmeschutz und Brandschutz auf aktuellen Stand gebracht werden. Für die Dienststellen wird ein modernes Bürokonzept entwickelt. Wie Weihbischof Paul Reder betont, soll den Energiebedarf so weit als möglich eine Photovoltaikanlage decken. Diese beiden Aspekte tragen einer zeitgemäßen Ökologie und Arbeitsorganisation Rechnung.

Das Kilianshaus ist Eigentum des Bischöflichen Stuhls. Dieser wird die Sanierungskosten für das gesamte Gebäude tragen. Laut der Verwalterin des Bischöflichen Stuhls, Ordinariatsrätin Kathrin Pfeil, werden die Kosten auf höchstens 20 Millionen Euro gedeckelt. Refinanziert werden diese Kosten durch die Mieteinnahmen. Die Diözese als Mieterin der Büroflächen muss mit einem moderaten Anstieg der Miete rechnen. Dafür entfällt die Miete für den Altbau des Marmelsteiner Hofs. Eine dauerhafte Belastung des Haushalts der Diözese wird damit vermieden. Die Kosten für die neue Konzeption des Museums belaufen sich auf rund eine Million Euro. Diese trägt die Diözese. Das Museum am Dom spart aber mit der Neukonzeption in den folgenden Jahren rund 230.000 Euro jährlich ein.

Der Vermögensverwaltungsrat des Bischöflichen Stuhls hat dem Vorhaben zugestimmt. Weitere Beschlüsse müssen im Rahmen des Genehmigungsverfahrens noch eingeholt werden.

Als Alternative zur Nutzung des Kilianshauses war vor der Entscheidung des Vermögensverwaltungsrats die weitere Nutzung des Altbaus des Marmelsteiner Hofs geprüft worden. Dieser stammt ursprünglich aus der Zeit von Balthasar Neumann und war bis Ende des Zweiten Weltkriegs als Wohngebäude genutzt. Am 16. März 1945 wurde das Gebäude stark beschädigt. Bis 1948 konnte der Bau teils aus Trümmerziegeln wieder hergerichtet werden. Er beherbergte seither die zentralen Dienststellen des Bischöflichen Ordinariats. Zunächst wohnten auch die Bischöfe Julius Döpfner und Josef Stangl dort. Ab den 1960er Jahren diente der Altbau ausschließlich als Bürogebäude. Er wurde jedoch seit dem Wiederaufbau nie generalsaniert. Eine Schätzung der Sanierungskosten für den Altbau sowie die Gebäudeteile in der Plattnerstraße und Sterngasse belief sich auf rund 40 Millionen Euro. Daraufhin entschied sich der Bischöfliche Stuhl gegen die weitere Nutzung des Altbaus des Marmelsteiner Hofs und für die Sanierung des Kilianshauses.

Die Dienststellen des Bischöflichen Ordinariats sind derzeit in der Würzburger Innenstadt auf eine Reihe von Gebäuden verteilt. Darunter sind neben dem Kilianshaus am Kürschnerhof und dem Marmelsteiner Hof in der Domerschulstraße insbesondere das Kilianeum in der Ottostraße, das Priesterseminar, Archiv und Bibliothek in der Domerschulstraße, das Burkardushaus am Bruderhof, das Haus am Dom und das Medienhaus am Kardinal-Döpfner-Platz. Das Ordinariat entwickelt derzeit ein Gesamtkonzept für die Nutzung dieser Gebäude für die nächsten Jahrzehnte. Damit folgt das Bischöfliche Ordinariat den Vorgaben der Strategischen Ziele des Bistums. Dort heißt es unter anderem, dass der Bedarf an Büroräumen an eine veränderte Arbeitswelt sowie die finanziellen Ressourcen angepasst wird. „Für die weiterhin benötigten Gebäude ist eine energetische Nachhaltigkeit bei Baumaßnahmen ein wichtiges Kriterium“, wird dort weiter betont.

(4525/1143; E-Mail voraus)

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