Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Kinder ermöglichen Zukunft

Grußwort von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann anlässlich der Gründung der Stiftung „SOS Familie“ am Freitag, 7. Oktober 2005, im Kloster der Würzburger Ritaschwestern

Ehrwürdige Schwestern, sehr geehrter Herr Regierungspräsident, sehr geehrte Frau Reiber, sehr geehrte Damen und Herren!

Die gesamtgesellschaftliche Situation in Deutschland macht jungen Paaren die Entscheidung für Kinder nicht leicht. Das hat eine Reihe von Gründen.

Einer ist schlicht das Geld. Der Lebensunterhalt für Kinder will bestritten sein. Das Verdienst eines Elternteils fällt aber fast immer für eine gewisse Zeit aus. Kindergeld und Erziehungsgeld wiegen diesen Verlust nicht auf. Gleichzeitig sollen die Eltern immer mehr Geld für die eigene Altersvorsorge ausgeben.

Ein zweiter Grund ist das Wegbrechen von Beziehungsnetzen, die früher junge Familien mitgetragen haben. Die Großeltern der Kinder, andere Verwandte oder auch die Nachbarn haben früher in vielen Fällen zur Unterstützung bereit gestanden, wenn ein Elternteil beispielsweise krank war.

Viele Politikerinnen und Politiker sehen die wichtigste Unterstützung der Familie darin, möglichst viele Angebote zur Kinderbetreuung zu schaffen. Erwähnt seien nur die Ganztagsschule, Horte und Krippen. Seitens der freien Wirtschaft erfahren sie dabei viel Zustimmung. Die Kirche kann sich dem nicht anschließen. Die Familie ist und bleibt das wichtigste soziale Bezugssystem für Kinder. Sie kann nicht einfach durch andere Formen der Kinderbetreuung ersetzt werden. Es gilt wieder neu zu erkennen, dass Kinder eine Gabe Gottes sind, die Zukunft ermöglichen. Ein Kinderlächeln wiegt viele Mühen und Verzichte auf.

Ziel muss daher in der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation sein, die Familie als wertvollsten Raum für das Heranwachsen von Kindern materiell und ideell zu unterstützen. Als Bischof leide ich darunter, angesichts der immer knapper werdenden finanziellen Möglichkeiten auch unseres Bistums nicht immer das Personal und das Geld bereitstellen zu können, um eine solche Unterstützung von Familien zu leisten.

Umso dankbarer bin ich den Rita-Schwestern für Ihren Einsatz und ihre Initiative im Bereich der Familienpflege und darüber hinaus. Was Sie Familien anbieten, ist Hilfe im Notfall ebenso wie Begleitung für den Alltag. Dabei fühlen Sie sich herausgerufen vom Herrn selbst, der die Kinder zu sich kommen lassen wollte und selbst 30 Jahre lang mit seinem Ziehvater und seiner Mutter in einer Familie gelegt hat. So bin ich überzeugt, dass auf der Stiftung SOS Familie ein besonderer Segen ruht. Möge sie viele Zustifter finden.

(4105/1322)