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Kinder feiern Kiliani wie in Afrika

Rund 550 Kinder aus den Landkreisen Kitzingen und Main-Spessart beim Tag der Kindergärten – Prozession von Sankt Burkard in den Kiliansdom – Bischof Hofmann und Bischof Mapunda erzählen von Mbinga

Würzburg/Karlstadt/Kitzingen/Lohr (POW) „Mmmmm-Binga“, im Kiliansdom summt es wie in einem Bienenstock. Gemeinsam mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und Bischof em. Dr. Emmanuel Mapunda üben rund 550 Kindergartenkinder, wie man den Namen des tansanischen Partnerbistums von Würzburg richtig ausspricht. An diesem Kiliani-Tag der Kindergärten wird gefeiert wie in Afrika: mit Singen und Tanzen und Klatschen und Geschichten. Aus den Landkreisen Kitzingen und Main-Spessart sind die Kinder und weitere rund 140 Begleitpersonen am Freitagvormittag, 11. Juli, gekommen, um in einer Prozession von Sankt Burkard über die Alte Mainbrücke in den Kiliansdom zu ziehen.

Bei der Begrüßung in der Pfarrkirche Sankt Burkard vergleicht Domkapitular Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesancaritasverbands, die Wallfahrt mit der Fußballweltmeisterschaft. „Sobald eine Mannschaft gewonnen hat, setzen die Fans riesige Autokorsos in Bewegung“, sagt er. „Wir setzen heute auch einen Korso in Bewegung, und zwar mit unseren Füßen.“ Auch der heilige Kilian und seine Gefährten Kolonat und Totnan hätten weite Strecken mit dem Boot und den Füßen zurückgelegt, um in Franken die Botschaft Jesu zu verkünden. „Aber bei uns gibt es keine Sieger oder Verlierer. Jesus will, dass alle glücklich werden.“ Dazu wird kräftig gesungen: „Alles was Atem hat“, „Einfach spitze, dass Du da bist“ – begeistert klatschen die Kinder in die Hände, stampfen mit den Füßen. Bieber erteilt den Wallfahrtssegen, dann sammeln sich die Kinder für den Weg zum Kiliansdom.

Draußen warten schon rund 20 Mitarbeiter der Caritas, um Brötchen an die Kinder zu verteilen. Auf dem ganzen Weg von Sankt Burkard zum Kiliansdom werden sie von Musik begleitet. „Lasst uns miteinander singen, loben, danken dem Herrn“, stimmen Schüler des Deutschhaus-Gymnasiums vor dem Spitäle an, am Vierröhrenbrunnen spielt eine Musikgruppe der Sankt-Ursula-Schule. Viele Kindergärten haben kleine Gaben für Sankt Kilian vorbereitet, welche die Kinder auf einem großen weißen Tuch vor der Statue des Heiligen auf der Alten Mainbrücke niederlegen können. Bald stapeln sich selbst gemalte Bilder und Collagen, bunte Handabdrücke und Kerzen. Auf einem Bild fahren Kilian und seine Gefährten ganz komfortabel in einem Dampfer über das Meer. Eine Collage zeigt den Heiligen mit unterschiedlich eingefärbter Mitra – von dezentem Blau bis knalligem Pink.

Am Eingang des Doms wartet Bischof Hofmann, um die Kinder mit Weihwasser zu besprengen. Neben ihm steht Bischof Mapunda und winkt ihnen zu. Pünktlich um 10.30 Uhr betritt die letzte Kindergartengruppe den Dom. Auch dort werden sie mit Musik empfangen – die Gitarrengruppe der Fachakademie Sankt Hildegard hat den Weg von Sankt Burkard zum Dom in Rekordtempo zurückgelegt. Bis vor den Altarraum rutschen die Kinder heran und machen es sich auf Jacken und mitgebrachten Decken gemütlich. Schon erklingt auf der Orgel das „Kilianslied“.

Bischof Hofmann stellt den Gast aus Tansania vor. „Bischof Emmanuel ist aus der Mitte Afrikas gekommen“, erklärt er den staunenden Kindern. Er erzählt, wie vor 25 Jahren die Partnerschaft zwischen den Bistümern Würzburg und Mbinga begonnen hat und dass es auch in Mbinga einen Kiliansdom gibt. „In Afrika beten die Menschen nicht nur mit dem Herzen, sondern auch mit den Händen und Füßen“, sagt Bischof Hofmann. Und dann wird wieder kräftig gesungen. Hände recken sich in die Höhe und falten sich zum Dank, Füße stampfen. Viele Kinder kennen die Lieder auswendig und singen lautstark mit.

„Gott hat diese wunderbare Erde gemacht mit Blumen, Flüssen und Weinbergen“, erzählt Bischof Hofmann. „Aber in Afrika sieht es zum Teil ganz anders aus. Im Dschungel gibt es riesige Bäume, bunte Vögel und außergewöhnliche Tiere.“ Bischof Mapunda tritt ans Mikrofon. „Auch wir in Afrika loben den Herrn“, sagt er. „In Afrika machen die Kinder sogar Purzelbäume, um Gott zu loben.“ Wie das aussehen kann, zeigen die Kindergartenkinder von Sankt Pius aus Lohr-Lindig und aus Neuendorf. Sie haben Wolken und Sterne, Blumen und Tiere aus Karton geschnitten und an langen Stöcken befestigt. Nun singen sie und tanzen im Kreis und heben ihre Stöcke hoch, damit man auch ganz hinten alles gut sieht.

Selbst das „Vaterunser“ wird zu einem kleinen Tanz. Bei „wie im Himmel“ strecken sich alle Kinder weit nach oben, bei „so auf Erden“ machen sich alle wieder klein, und bei „und führe uns nicht in Versuchung“ halten sich alle die Augen zu und blinzeln zwischen den Fingern auf die beiden Bischöfe. Zum Abschluss erteilen Bischof Hofmann, Bischof Mapunda sowie Priester und Diakone aus den Heimatgemeinden der Kinder den Kleinen einzeln den Segen. Manche Kinder muss Bischof Mapunda erst zu sich heranwinken – immer wieder bleibt eines stehen und sieht den fremden Mann mit großen Augen an.

Draußen auf dem Kiliansplatz stärken sich dann alle mit Bananen, Brezeln und Getränken. Was ihnen besonders gut gefallen hat? „Die Lieder! Alles! Das Singen!“, rufen die Kindergartenkinder aus Trennfeld und von Sankt Mauritius aus Wiesentheid. „Die Glocken waren am schönsten“, findet ein Mädchen vom Kindergarten Sankt Michael aus Schwebenried. Und ein Kind, verrät eine Kindergärtnerin aus Trennfeld, habe im Gottesdienst gesagt: „Der Bischof hat so einen schönen Hut!“

sti (POW)

(2914/0696; E-Mail voraus)

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