Aschaffenburg (POW) Seit 2022 hat eine Projektgruppe an neuen Perspektiven für die Pfarrkirche Sankt Agatha in Aschaffenburg gearbeitet. Die Idee ist, das Gebäude zu einem Zentrum zu machen, in dem spirituelle, kulturelle und soziale Angebote einen Platz finden. Die Projektgruppe plant, im Februar einen Verein mit dem Namen „Sankt Agatha – Kirche am Markt“ zu gründen, der diese Idee strukturell und inhaltlich mit Leben füllt. Zuvor wird am Montag, 13. Januar 2025, zu einem Informationsabend ins Martinushaus eingeladen.
Auslöser für die Überlegungen waren die Feierlichkeiten rund um das 50. Jubiläum des Martinushauses im November 2022. Damals wurde nicht nur der Jubiläumsgottesdienst mit Bischof Dr. Franz Jung in der Kirche gefeiert, zuvor war der Altarraum zur Bühne umgebaut worden, um das Martinus-Musikspiel „Spuren“ aufzuführen. Am Tag der offenen Tür veranstaltete die Caritas eine Kleiderbörse im Kirchenraum. Dieses Zusammenspiel von gottesdienstlichen, künstlerischen und sozialen Angeboten war in den folgenden Überlegungen zur Neuausrichtung der Kirche das leitende Element. Es folgte ein Austausch mit verschiedenen Institutionen und Seelsorgestellen, auch über Konfessionsgrenzen hinweg. Das Pastoralforum für den Pastoralen Raum Aschaffenburg gab im November 2023 ein Votum ab. Darin begrüßten die Teilnehmer die Projektidee und bestätigten das offene Konzept als einen Teil des zukünftigen Seelsorgeangebots in Aschaffenburg.
Die Überlegungen sind nun so weit gereift, dass im kommenden Jahr der Verein „Sankt Agatha – Kirche am Markt“ gegründet werden soll. Eigentümer des Gebäudes bleibt die Kirchenstiftung Sankt Agatha. Sie ist auch weiterhin für die Instandhaltung des Kirchengebäudes zuständig. Aufgabe des Vereins wird sein, die Rahmenbedingungen für das Konzept zu schaffen und es mit Leben zu füllen. Im Verein sollen sowohl Einzelpersonen als auch Institutionen Mitglieder werden können. Die Vereinsgründung ist am Gedenktag der heiligen Agatha am Mittwoch, 5. Februar, geplant. Zuvor gibt es am 13. Januar einen Informationsabend im Martinushaus.
Hintergrund
Die Kirche Sankt Agatha am Agathaplatz in Aschaffenburg war um die Mitte des zwölften Jahrhunderts die erste Pfarrkirche, die außerhalb der Mauern der mittelalterlichen Stadt errichtet wurde. Lange galt sie auch als Kirche für die Marktbeschicker, da sie unmittelbar neben dem Marktplatz gelegen ist. Sie ist in ihrer heutigen Form als Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg am 1. November 1949 neu geweiht worden. 1962 wurden der Glockenturm sowie die Fassade in Front zum Markt neu errichtet. Im Rahmen der aktuellen Strukturreformen, die auch die kirchlichen Gebäude im Bistum Würzburg betreffen, wird die Kirche Sankt Agatha als Teil der Pfarreiengemeinschaft Sankt Martin Innenstadt, Aschaffenburg der sogenannten Baukategorie „E“ und damit als künftig nicht weiter unterhaltsfähig zugeordnet. Allerdings sieht der Plan vom Juli 2024 eine mögliche Projektförderung vor.
Die Projektgruppe besteht aus Stiftspfarrer Dekan Martin Heim, Kirchenpfleger Joachim Gödert, Pfarrgemeinderatsmitglied Monika Lauber, Vorsitzender Rat im Pastoralen Raum Aschaffenburg Michael Bär, Dr. Ursula Silber, Rektorin für die Bildungsarbeit des Martinusforums und den Mitgliedern des „Time Out“-Teams Aschaffenburg Robert Flörchinger, Dr. Peter Müller und Burkard Vogt.
Kontakt zur Projektgruppe über Burkard Vogt, E-Mail burkard.vogt@bistum-wuerzburg.de, Telefon 06021/421018.
bv (POW)
(5124/1321; E-Mail voraus)
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