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Kirche feiert „Gründungsfest“

Christen feiern am 9. Juni das Pfingstfest – Pontifikalamt im Würzburger Kiliansdom mit Bischof Dr. Franz Jung – Kollekte für Pfingstaktion „Renovabis“ – Pfingstliches Orgelkonzert am 8. Juni

Würzburg (POW) An Pfingsten feiert die Kirche weltweit die Sendung des Heiligen Geistes. „Zu Pfingsten dürfen wir besonders auf unser Jahresmotto im Bistum aus dem Zweiten Timotheusbrief (2Tim 1,7) blicken: ,Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit‘. Kraft, das heißt beherzt die Dinge anzugehen. Liebe bedeutet, im Gespräch miteinander bleiben, ohne es zum Bruch kommen zu lassen. Und Besonnenheit meint, sich darauf zu besinnen, worum es wirklich geht“, sagt Bischof Dr. Franz Jung.

Bischof Jung zelebriert am Pfingstsonntag, 9. Juni, um 10 Uhr im Würzburger Kiliansdom ein Pontifikalamt zum Hochfest Pfingsten. Der Konzertchor der Mädchenkantorei und die Camerata Würzburg bringen die „Messe Cum Jubilo op. 11“ von Maurice Duruflé und „Veni creator spiritus“ von César Franck zur Aufführung. Die Pontifikalvesper mit Bischof Jung am Pfingstsonntag im Dom beginnt um 17 Uhr. Am Pfingstmontag, 10. Juni, findet um 10 Uhr im Kiliansdom ein Pontifikalamt mit Feier des ersten Jahrestags der Amtseinführung von Bischof Jung statt. Die Frauenschola „Vox anima“ singt die Choralmesse „De Angelis“ und ein Choralproprium.

Zum Pfingstfest bittet Bischof Jung um großzügige Spenden für die Solidaritätsaktion „Renovabis“. Sie steht unter dem Leitwort „Lernen ist Leben. Unterstützen Sie Bildungsarbeit im Osten Europas!“. Die Kollekte findet in den Pfingstgottesdiensten statt. Besonders im Blick sind in diesem Jahr Projekte im Bildungsbereich. Viele Menschen in den mittel- und osteuropäischen Ländern sähen nur wenige Chancen für ihre Zukunft. Bildungsmaßnahmen unterschiedlicher Art leisteten einen Beitrag dazu, dass sie ihr Leben aktiv gestalten und ihre Gesellschaft zum Positiven verändern könnten. Deshalb seien „Renovabis“-Projekte im Bildungsbereich besonders wichtig. Schwerpunkte lägen bei der Weiterentwicklung des katholischen Schulwesens und bei der Verbesserung beruflicher Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten.

Zur Einstimmung auf das Pfingstfest lädt die Würzburger Dommusik am Samstag, 8. Juni, um 19 Uhr zum Abschlusskonzert der „Orgel-Trilogie“ in den Kiliansdom ein. Domorganist Professor Stefan Schmidt spielt an der Klais-Orgel Werke von Jeanne Demessieux, Maurice Duruflé, Dietrich Buxtehude sowie eine Improvisation. Karten zum Stückpreis von acht Euro, ermäßigt sechs Euro, sind im Vorverkauf bei der Dom-Info, Domstraße 40 in Würzburg, Telefon 0931/38662900, sowie an der Konzertkasse erhältlich. Die Abendkasse öffnet 30 Minuten vor Konzertbeginn.

Aktuelles Lexikon: Pfingsten

Das Pfingstfest kann als das „Gründungsfest“ der Kirche verstanden werden: Die Jünger erfahren, dass der von Jesus zugesagte Heilige Geist tatsächlich spürbar wird. Durch die Geistsendung wächst in ihnen der Mut, von Jesus und seinem Handeln in aller Welt zu erzählen und nach seinem Vorbild zu leben. Das Wort Pfingsten kommt vom griechischen Wort „pentecoste“ und bedeutet „50. Tag“. Dass die Christen das Pfingstfest 50 Tage nach Ostern feiern, ist kein Zufall: Sieben Wochen nach Pessach feiern die Juden „Shawuot“, das „Wochenfest“. Es findet seinen Ursprung in einem Erntefest, bei dem Gott für die erste Ernte gedankt wird. Gleichzeitig gilt es auch als Fest des Bundesschlusses Gottes mit seinem Volk. Nach dem Auszug aus Ägypten zog das Volk, geführt von Moses, durch die Wüste, um am Berg Horeb im Sinai-Gebirge mit Gott den Bund zu schließen und sein Volk zu werden.

„Shawuot“ ist mit Pessach und dem Laubhüttenfest eines der drei großen Wallfahrtsfeste im jüdischen Kalender. Tausende von Juden aus den umliegenden Ländern pilgerten zum Tempel nach Jerusalem. Daher hielten sich dort zur Zeit des christlichen Pfingstereignisses viele fremde Menschen auf. Das geistbegabte Reden der Jünger in fremden Sprachen, von dem die Apostelgeschichte berichtet, erhält vor diesem Hintergrund seinen Sinn. In historischen Quellen wird Pfingsten schon im zweiten Jahrhundert als christliches Fest erwähnt. Im Jahr 425 wurde es allgemein als Hochfest eingeführt und erhielt eine eigene Oktav, eine achttägige Festwoche, die am Sonntag nach Pfingsten, dem Dreifaltigkeitssonntag, endet.

Bei den Pfingstbräuchen, die sich im Laufe der Geschichte herausgebildet haben, steht vielfach die Bitte um den Heiligen Geist im Mittelpunkt. Zugleich imitieren und verdeutlichen sie in den „Heischebräuchen“, bei denen von Haus zu Haus gezogen und eine Gabe erbeten und daraufhin empfangen wird, das Jesuswort: „Wer bittet, dem wird gegeben werden.“ Im Bewusstsein der Menschen war Pfingsten zudem schon immer ein fröhliches Fest, wobei die Freude durch mancherlei Spiele zum Ausdruck gebracht wurde, mit Musik und Tanz, Jahrmärkten und Ritterspielen, Pfingstritten und -spielen.

(2419/0637; E-Mail voraus)

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