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Kirche feiert „Gründungsfest“

Christen begehen am 15. Mai das Pfingstfest – Pontifikalamt mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann im Würzburger Kiliansdom – Kollekte für Pfingstaktion „Renovabis“ – Pfingstliches Orgelkonzert am 14. Mai

Würzburg (POW) An Pfingsten feiert die Kirche weltweit die Sendung des Heiligen Geistes. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zelebriert am Pfingstsonntag, 15. Mai, um 10 Uhr im Würzburger Kiliansdom ein Pontifikalamt zum Hochfest Pfingsten. „Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes, da er uns in die Geheimnisse der Liebe Gottes einführt und uns hilft, sie zu verstehen“, sagt Bischof Hofmann. Der Konzert- und Aufbauchor der Mädchenkantorei, die Camerata Würzburg sowie Flötistin Carmen Crzeca bringen unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Schmid die „Messe modale en suptuor“ für Mädchenchor, Flöte und Streichorchester von Jehan Alain sowie César Francks „Veni creator spiritus“ zum Erklingen. Die Pontifikalvesper mit Bischof Hofmann am Pfingstsonntag im Dom beginnt um 17 Uhr. Es singt die Schola Cantorum. Am Pfingstmontag, 16. Mai, singt um 10 Uhr die Frauenschola „Vox anima“ die Choralmesse „De Angelis“ und ein Choralproprium.

Zum Pfingstfest bittet Bischof Hofmann um großzügige Spenden für die Pfingstaktion „Renovabis“. Die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa steht in diesem Jahr unter dem Leitwort „Jung, dynamisch, chancenlos? – Jugendliche im Osten Europas brauchen Perspektiven!“. Denn junge Menschen in Osteuropa lebten unter schwierigen Umständen und sähen oft keine Perspektive. Deshalb verließen viele junge Leute ihre Heimat, um sich andernorts eine bessere Zukunft zu erarbeiten, erklärt der Bischof in seinem Spendenaufruf. „Oft sind dies gerade die Begabten und Engagierten, deren Abwanderung einen herben Verlust für ihre Länder bedeutet.“ 

Zur Einstimmung auf das Pfingstfest lädt die Würzburger Dommusik am Samstag, 14. Mai, um 19 Uhr zum Orgelkonzert mit dem Titel „Veni Creator“ in den Kiliansdom ein. Domorganist Professor Stefan Schmidt spielt an der Klais-Orgel Werke unter anderem von Maurice Duruflé und Max Reger. Karten sind zum Stückpreis von acht Euro, ermäßigt sechs Euro, bei der Dom-Info, Domstraße 40, 97070 Würzburg, Telefon 0931/38662900 und am 14. Mai ab 18.30 Uhr an der Konzertkasse erhältlich.

Das Pfingstfest kann als das „Gründungsfest“ der Kirche verstanden werden: Die Jünger erfahren, dass der von Jesus zugesagte Heilige Geist tatsächlich spürbar wird. Durch die Geistsendung wächst in ihnen der Mut, von Jesus und seinem Handeln in aller Welt zu erzählen und nach seinem Vorbild zu leben. Dass die Christen das Pfingstfest 50 Tage nach Ostern feiern, ist kein Zufall: Das Wort Pfingsten kommt vom griechischen Wort „pentekoste“ und bedeutet „50. Tag“. Sieben Wochen nach Pessach feiern die Juden „Shawuot“, das „Wochenfest“. Es findet seinen Ursprung in einem Erntefest, bei dem Gott für die erste Ernte gedankt wird. Gleichzeitig gilt es auch als Fest des Bundesschlusses Gottes mit seinem Volk. Nach dem Auszug aus Ägypten zog das Volk, geführt von Moses, durch die Wüste, um am Berg Horeb im Sinai-Gebirge mit Gott den Bund zu schließen und sein Volk zu werden.

„Shawuot“ ist mit Pessach und dem Laubhüttenfest eines der drei großen Wallfahrtsfeste im jüdischen Kalender. Tausende von Juden aus den umliegenden Ländern pilgerten zum Tempel nach Jerusalem. Daher hielten sich dort zur Zeit des christlichen Pfingstereignisses viele fremde Menschen auf. Das geistbegabte Reden der Jünger in fremden Sprachen, von dem die Apostelgeschichte berichtet, erhält vor diesem Hintergrund seinen Sinn. In historischen Quellen wird Pfingsten schon im zweiten Jahrhundert als christliches Fest erwähnt. Im Jahr 425 wurde es allgemein als Hochfest eingeführt und erhielt eine eigene Oktav, eine achttägige Festwoche, die am Sonntag nach Pfingsten, dem Dreifaltigkeitssonntag, endet.

Bei den Pfingstbräuchen, die sich im Laufe der Geschichte herausgebildet haben, steht vielfach die Bitte um den Heiligen Geist im Mittelpunkt. Zugleich imitieren und verdeutlichen sie in den „Heischebräuchen“, bei denen von Haus zu Haus gezogen und eine Gabe erbeten und daraufhin empfangen wird, das Jesuswort: „Wer bittet, dem wird gegeben werden.“ Im Bewusstsein der Menschen war Pfingsten zudem immer schon ein fröhliches Fest, wobei die Freude durch mancherlei Spiele zum Ausdruck gebracht wurde, mit Musik und Tanz, Jahrmärkten und Ritterspielen, Pfingstritten und -spielen.

(1916/0574; E-Mail voraus)

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