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Kirche in der Minderheit kann Spaß machen

Mitgliederversammlung des Bonifatiuswerks im Bistum Würzburg – Pfarrer Stefan Burmeister aus Meiningen berichtet von Kirchorten und pastoralen Perspektiven in Südthüringen

Würzburg/Meiningen (POW) Nach coronabedingter Pause und Personalwechsel ist das Bonifatiuswerk im Bistum Würzburg wieder mit einem kompletten Vorstand aufgestellt. Neben Domkapitular Thomas Keßler, der im Februar 2020 von Bischof Dr. Franz Jung zum Vorsitzenden ernannt wurde, wurden bei der Mitgliederversammlung am Samstag, 13. November, im Würzburger Exerzitienhaus Himmelspforten auch die anderen Positionen durch Wahl neu besetzt. Pfarrer Stefan Burmeister aus dem Bistum Erfurt referierte über seine Erfahrungen mit Kirche in der Minderheit, teilt das Bonifatiuswerk mit.

Für weitere fünf Jahre wurden bei der Versammlung die bisherige stellvertretende Vorsitzende Pastoralreferentin Regina Werner aus Bad Königshofen und Schriftführerin Katrin Seiler aus Irmelshausen gewählt. Kassier ist Diplom-Kaufmann René Schneider aus Ottelmannshausen. Den Vorstand komplettiert künftig Diakon Rudolf Reuter, der als Beisitzer in der Leitung des Diözesanverbandes mitarbeiten wird. Für das Jahr 2022 angekündigt wurden eine zweitägige Fahrt nach Magdeburg, voraussichtlich im Mai, und geistliche Tage für Mitglieder im Herbst in Aschaffenburg.

„Wir gehen alle auf die Diaspora zu und können voneinander lernen", betonte Domkapitular Keßler zu Beginn der Veranstaltung. Von seinen Erfahrungen als Pfarrer in der Diaspora berichtete Pfarrer Stefan Burmeister aus Meiningen. Der Geistliche ist nach eigenen Worten „für Katholiken in halb Südthüringen“ zuständig. Die Gemeinden in der Diözese Erfurt seien schon seit 20 Jahren einem massiven Umstrukturierungsprozess unterworfen. Die ursprünglich 120 Pfarreien wurden in einem längeren Prozess zu nur noch 30 Pfarreien zusammengefasst. Im Jahr 2020 kam diese Entwicklung auch in Meiningen an. So entstand eine Großpfarrei, die neben Meiningen, Suhl und Oberhof auch noch alle katholischen Gemeinden im Landkreis Schmalkalden-Meinigen umfasst. Burmeister berichtete von seinen einzelnen Kirchorten. Dort komme den sogenannten Kirchort-Räten große Bedeutung zu. „Wenn Leute sich vor Ort einsetzen wollen, können sie so viel wie möglich auch vor Ort entscheiden“, erklärte er einen seiner Grundsätze. „Wo es keine Ehrenamtlichen mehr gibt, ist die Kirche tot. Das muss man dann auch annehmen“, stellte der Pfarrer fest. Er berichtete davon, wie die Kirche in Römhild profanisiert und in einen Ort für sakrale Kunstgegenstände umgewandelt wurde.

Kirche dürfe dennoch weiterhin Spaß machen, betonte Burmeister. Seine Augen glänzten, wenn er von seinem Team der Hauptamtlichen, von klarer Ordnung und Zuständigkeiten, von möglichst kurzen Wegen, von den etwas anderen Gottesdiensten in der Coronazeit, von seiner „Spielwiese" Ministrantenarbeit oder von der ökumenischen Zusammenarbeit erzählte. Nichts war zu merken von Ausgebrannt-Sein und Trauer, viel von Enthusiasmus und Begeisterung für den Glauben. „Nur wenn Sie aufhören, gegen Windmühlen zu kämpfen, die Rolle der Minderheit annehmen und sie als Herausforderung begreifen, werden Sie weiterhin nach außen wirken können“, ist Burmeister überzeugt.

(4621/1113; E-Mail voraus)

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