Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

„Kirche ist mehr als nur ein Arbeitsplatz“

Besinnungstag für Mesnerinnen und Mesner mit Bischof Dr. Franz Jung – Gottesdienst und Diskussion mit rund 130 Männern und Frauen aus dem ganzen Bistum

Würzburg (POW) Mit rund 130 Mesnerinnen und Mesnern aus dem ganzen Bistum hat Bischof Dr. Franz Jung am Samstag, 8. März, einen Besinnungstag im Exerzitienhaus Himmelspforten in Würzburg gefeiert. „Es ist mir eine große Freude, dass wir gemeinsam diesen Tag feiern. Die Vorbereitung des Gottesdienstes ist Ihnen ein Herzensanliegen, und dafür danke ich Ihnen sehr herzlich“, begrüßte er die Männer und Frauen in der Hauskapelle. Im Anschluss an den Gottesdienst tauschte sich der Bischof mit den Männern und Frauen über ihren Beruf aus und gab Anregungen, wie man die Feiertage der Heiligen Woche für das eigene Glaubensleben nutzen kann.

In seiner Predigt betrachtete Bischof Jung ein Wort Jesu aus dem Evangelium: „Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken.“ Das habe Jesus den Pharisäern geantwortet, die sich über die Zöllner und Sünder an seinem Tisch aufregten. „Was bedeutet dieses Wort für den Dienst als Mesner oder Mesnerin?“ Es bedeute, die Kirche offen zu halten. „Es ist wichtig, einen Raum zu haben für Menschen, die einen Zufluchtsort suchen und ungesehen von anderen ihr Herz vor Gott ausschütten wollen.“ Es bedeute auch, immer genügend Kerzen vorzuhalten. „Wenn Menschen nichts mehr können und nicht mehr wissen, wie das Beten geht – eine Kerze anzustecken geht immer“, sagte Bischof Jung. Der Mesnerdienst bedeute weiter, ein Buch für Gebetsanliegen auszulegen. Die Anliegen darin seien manchmal rührend, manchmal auch erschreckend. Der Bischof regte an, einzelne Anliegen in die Fürbitten aufzunehmen, um deutlich zu machen, dass sie „nicht verloren“ seien. Schließlich bedeute es, selbst Fürbitte zu halten für die Betenden, „vielleicht am Abend selbst noch eine Kerze anzuzünden für alle Menschen, die an diesem Tag hier waren“.

Weitere Bilder

Über die Höhen und Tiefen ihres Amts tauschte sich Bischof Jung im Anschluss mit den Mesnerinnen und Mesnern aus. Die Begegnung mit den Gläubigen, die besondere Atmosphäre in der Sakristei, aber auch das große Vertrauen, das ihnen entgegengebracht werde, wurden als positive Aspekte genannt. „Kurz vorher ist ein großes Durcheinander in der Sakristei, und dann wird es ein herrlicher Gottesdienst“, sagte eine Frau. Wie wichtig das Team sei, betonte ein Mann: „Wir haben einen sehr guten Geistlichen, da arbeitet man mit Freude.“ Lobende Worte gab es auch für die Ministrantinnen und Ministranten. Bei ihnen würden selbst Ministranten, die erst seit einem Jahr dabei seien, die Lesung lesen, „und die können das so gut, da kann sich der Lektor was abschneiden“, erzählte ein Mann. Es wurden aber auch Herausforderungen genannt. „Es gibt Menschen, die keinen Respekt vor der Kirche haben“, sagte ein Mann und nannte als Beispiel den Müll, der vor der Kirche zurückbleibe. Es sei frustrierend, wenn man einen Gottesdienst vorbereite, und dann kämen nur ein Dutzend Menschen, sagte ein anderer. Manche würden nicht verstehen, warum sie dieses Amt überhaupt mache, erzählte eine Mesnerin. Dass Aufgeben für einen Mesner keine Option ist, zeigte das Beispiel von Robert Sittler, der mit 16 Jahren Mesner wurde und mittlerweile seit 60 Jahren „im Dienst“ ist. „Vorerst mache ich weiter“, versicherte er.

Das Heilige Jahr 2025 sei eine Einladung zur Heiligung, erklärte Bischof Jung: „Geheiligt wird man durch das Leben der eigenen Berufung und den Dienst in der Kirche.“ Beim Mesnerdienst gehe es darum, eine Atmosphäre zu schaffen, die Menschen willkommen heiße. „Die Kirche ist mehr als nur mein Arbeitsplatz. Sie ist mein Zuhause und meine geistliche Heimat.“ Mit Blick auf die Gottesdienste in der Heiligen Woche empfahl Bischof Jung, sich jeweils ein Element herauszunehmen, um sich auf das einzustimmen, was gefeiert werde: „Was sagt es für mich aus für meinen Dienst?“ So habe er es in seiner Zeit als Mesner selbst praktiziert. Bei der Vorbereitung der Chrisammesse, in der die heiligen Öle geweiht werden, könne man sich etwa fragen: „Welches der Öle brauche ich momentan in meiner Lebenssituation am nötigsten?“ Die Fußwaschung am Gründonnerstag könne zu der Frage führen: „Was bräuchte ich, um meinen Dienst besser ausüben zu können?“ Die Kreuzenthüllung am Karfreitag lade dazu ein, auf das eigene Leid und das der Mitmenschen zu schauen: „Was heißt es für mein Leben, wenn das Kreuz enthüllt wird?“ Abschließend dankte Bischof Jung allen Mesnerinnen und Mesnern „für das tolle Miteinander und Ihr empathisches Wirken in den Gemeinden“.

sti (POW)

(1125/0259; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet