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„Kirche mitten im Leben der Menschen“

Interview mit Christian Hohm, Leiter der Abteilung Diakonische Pastoral des Bistums Würzburg

Würzburg(POW) Pastoralreferent Christian Hohm (52) ist seit Juni 2025 Leiter der Abteilung Diakonische Pastoral der Hauptabteilung Seelsorge des Bistums Würzburg. Warum es wichtig ist, dass die Kirche in diesem Feld tätig ist, und welche aktuellen Herausforderungen er sieht, erläutert er im folgenden Gespräch.

POW: Herr Hohm, Sie sind seit wenigen Monaten für die Diakonische Pastoral im Bistum Würzburg verantwortlich. Was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff?

Pastoralreferent Christian Hohm: Diakonische Pastoral bedeutet, dass wir als Kirche ganz bewusst für die Menschen da sind, die Unterstützung, Begleitung und Zuwendung brauchen. Es geht um das konkrete Handeln aus dem Glauben heraus – um Zuhören, um Beistand in Krisen, um Beratung in schwierigen Lebenssituationen. Dafür braucht es Hauptamtliche und Ehrenamtliche, die fachlich gut ausgebildet sind und mit Herz, Glauben und einer guten Vorbereitung und Begleitung als Seelsorgerinnen und Seelsorger ihren Dienst tun. Gemeinsam können wir so das Gesicht einer dienenden und zugewandten Kirche zeigen.

POW: Für welche Bereiche genau sind Sie zuständig?

Hohm: Für die Krankenhausseelsorge, Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Seelsorge für Menschen mit Behinderungen, Gefängnisseelsorge, Polizeiseelsorge, Notfallseelsorge, Telefonseelsorge und auch für unsere beiden Angebote „Gesprächsladen“ in Schweinfurt und Würzburg. Ich kann das alles nicht selber machen, sondern versuche, die Bedingungen für die zuständigen Kolleginnen und Kollegen so zu gestalten, dass sie gut arbeiten können.

POW: Warum ist es wichtig, dass Kirche in diesem Feld präsent ist?

Hohm: Die Kirche hat den Auftrag Jesu, für die Menschen da zu sein, besonders für die Schwachen, Kranken, Einsamen oder Benachteiligten. Gerade in einer Gesellschaft, die eher leistungsorientiert ist, braucht es Orte und Menschen, die ohne Bedingungen zuhören, trösten und begleiten. Kirche darf hier nicht fehlen, weil sie Hoffnung, Glauben und den Blick auf die Würde jedes Menschen mitbringt.

POW: Welche aktuellen Herausforderungen nehmen Sie in der Diakonischen Pastoral wahr?

Hohm: Eine große Herausforderung ist, dass die Bedürfnisse der Menschen vielfältiger und komplexer werden: Krankheit, Armut, Einsamkeit oder auch seelische Belastungen nehmen zu. Gleichzeitig haben wir weniger Hauptamtliche, die sich um all diese Aufgaben kümmern können. Deshalb ist es entscheidend, dass wir gut ausgebildete Ehrenamtliche gewinnen und begleiten, die zusammen mit den Hauptamtlichen Seelsorge gestalten. Gemeinsam geht’s besser. Da, wo Seelsorge aus finanziellen Gründen nicht mehr hauptamtlich gewährleistet werden kann, hoffe ich, dass Menschen für sich den biblischen Auftrag bewahren oder entdecken, einander beizustehen, sich zuzuhören, füreinander da zu sein.

POW: Stellen Sie sich vor, Sie könnten zehn Jahre in die Zukunft reisen. Was würden Sie dann gerne über die Diakonische Pastoral des Bistums Würzburg sagen können?

Hohm: Ich würde mir wünschen, sagen zu können: Die Diakonische Pastoral ist ein selbstverständlicher Teil unseres kirchlichen Lebens und unsere Kirche wird zusammen mit anderen Einrichtungen wahrgenommen als Ort der Nähe, der Hilfe und der Hoffnung – mitten im Leben der Menschen.

Interview: Markus Hauck (POW)

(3925/0971; E-Mail voraus)

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