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„Kirche muss Grenzen überwinden“

Bischof Dr. Franz Jung feiert Dankgottesdienst zum fünften Jahrestag seiner Bischofsweihe – „Das Reich Gottes braucht Menschen, die ihren Weg mit großer Entschiedenheit gehen“

Würzburg (POW) Mit einem Dankgottesdienst im Würzburger Kiliansdom hat Bischof Dr. Franz Jung am Sonntag, 11. Juni, den fünften Jahrestag seiner Bischofsweihe begangen. Vor fünf Jahren, am 10. Juni 2018, war er im Kiliansdom zum Bischof geweiht und als 89. Bischof von Würzburg eingeführt worden. Unter den Mitfeiernden war auch die Familie von Bischof Jung. Er blicke voll Dankbarkeit auf den Weg, den die Bistumsgemeinschaft gemeinsam gegangen sei und gehe, mit dem gemeinsamen Ziel, den Weg der Hoffnung zu gehen, sagte der Bischof in seiner Begrüßung. Auch Abraham, der Vater des Glaubens und ein Mann der Hoffnung, sei aufgebrochen, auch wenn alles gegen ein gutes Ende gesprochen habe. „In diesem Geist brechen auch wir als große Bistumsgemeinschaft immer wieder auf, den Blick auf den Herrn gerichtet, um voll Freude und Zuversicht unseren Weg zu gehen.“

„Folge mir nach!“ Mit diesen Worten beruft Jesus den Zöllner Matthäus als einen seiner Jünger. „Warum braucht Jesus diesen Zöllner Matthäus? Warum riskiert er einen handfesten Skandal und beruft diesen Mann, den alle für nicht würdig gehalten haben?“, fragte Bischof Jung in seiner Predigt. Jesus sehe in Matthäus einen Realpolitiker. Er sei kein weltfremder Träumer. „Er hat verstanden, dass die Römer im Land sind und auch noch lange im Land bleiben werden. Er akzeptiert die Wirklichkeit und wandelt sie in seinem Sinn.“ Das Reich Gottes brauche Menschen, die bereit seien, Grenzen zu überschreiten, die den anderen nicht auf die Rolle des Feindes und Gegners festlegen, sondern als von Gott gegebenes Gegenüber betrachten, mit dem man gut umgehen müsse. „Auch Kirche muss Grenzen überwinden. Sie darf sich nicht auf ihre Blase zurückziehen, wenn sie heute in dieser Welt wirken möchte.“ Matthäus kenne zudem die gesellschaftlichen „Hotspots“. Mit Kapharnaum, wo der Fischzoll fällig werde, habe er sich die beste Zollstation gesichert. Er wisse, wo es etwas zu holen gebe und wo Menschen zusammenkommen. „Der wahre Jünger hat einen Blick dafür, wo Menschen zusammenkommen, wo der Ort ist, wo in ihr Leben hinein das Evangelium zu verkünden wäre.“

Matthäus sei auch geschäftstüchtig und risikofreudig, erklärte der Bischof weiter. Die Zöllner hatten die Zollabgaben im Vorhinein an Rom zu entrichten. „Da ist jemand, der in Vorleistung tritt. Das Reich Gottes lebt von Menschen, die für Gott in Vorleistung treten.“ Matthäus wisse, wer er sei und wofür ihn die anderen halten – und er schere sich nicht drum. Das beeindrucke Jesus. Wer für das Reich Gottes gehen wolle, der dürfe nicht immer auf das hören, was die anderen sagen, sondern der müsse bereit sein, seinen Weg mit innerer Entschiedenheit zu gehen, erläuterte der Bischof. Auch Jesus warne davor, dass es nicht darum gehe, von allen gelobt zu werden. „Das Reich Gottes braucht Menschen, die im Blick auf den Herrn mit großer Entschiedenheit ihren Weg gehen und sich nicht von dem beirren lassen, was andere über sie sagen, weil nur das Urteil Gottes am Ende zählt.“

„In der Berufung des Matthäus, der für die anderen zu den Unberührbaren gehörte, zeigt sich, dass Jesus noch einmal einen anderen Blick auf die Wirklichkeit hat“, schloss Bischof Jung. Jesus habe noch einmal deutlich gemacht, was für die Kirche, aber auch für das Bistum angesagt sei und welche Menschen es brauche, um das Evangelium in die Welt zu tragen. „Gebe Gott, dass auch wir den Ruf hören, dass der Herr auch uns für würdig erachtet für ihn zu gehen, als Gesandte, als Apostel seines Evangeliums.“

Das Vokalensemble am Würzburger Dom und Lorenz Bergler (Saxophon) begleiteten die Feier unter der Leitung von Domkapellmeister Alexander Rüth mit Vokalpolyphonie und Saxophon-Improvisationen,  „Missa brevis“ von Giovanni Pierlugi da Palestrina und „O salutaris hostia“ von Pierre de la Rue. Der Gottesdienst wurde live auf der Bistums-Homepage, dem YouTube-Kanal des Bistums, TV Mainfranken (Kabel) und Bibel TV online übertragen.

sti (POW)

(2423/0650; E-Mail voraus)

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