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Kirche vor Ort im Umbruch

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und Weihbischof Helmut Bauer blicken auf Visitation im Dekanat Kitzingen zurück – Freude über Besuch der Bischöfe

Würzburg/Kitzingen (POW) Ein Dekanat im Umbruch haben Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und Weihbischof Helmut Bauer bei ihrer Visitation des Dekanats Kitzingen erlebt. „Vieles ist auf dem Weg zur Errichtung der Pfarreiengemeinschaften schon geschehen, aber manches steht auch erst auf dem Papier“, sagte Bischof Hofmann im Rückblick auf die Visitation vom 22. Februar bis 25. März. Weihbischof Bauer würdigte besonders den Einsatz vieler Haupt- und Ehrenamtlicher in den Gemeinden. Es gelte, die Charismen der kleinen Gemeinden zu erkennen und Synergieeffekte einzubringen, waren sich beide Bischöfe einig. Die spirituellen Chancen dürfe man auch in einer Zeit des Umbruchs nicht aus dem Blick verlieren. Besonders dankten die Bischöfe Kitzingens Dekan Herbert Baumann für die Organisation und Begleitung der Visitation.

Voller Freude seien beide Bischöfe in den 28 Pfarreien mit weiteren 22 Filialen aufgenommen worden. „Die Freude über den Besuch der Bischöfe stand in vielen Gesichtern geschrieben“, berichtete Bischof Hofmann. Ein Bewusstsein für das Bischofsamt und für die Gesamtkirche sei vor Ort erlebbar gewesen. Besonders wichtig sei beiden Bischöfen gewesen, für die Berufungsinitiative der Diözese Würzburg, „Mensch – Christ – Mut zu mehr“, zu werben und die dringende Sorge um Priester- und Ordensberufe den Menschen bewusst zu machen. Eindringlich habe man auf die Errichtung der Pfarreiengemeinschaften hingewiesen. „Die Gläubigen vor Ort nehmen die Vorgaben sehr ernst. Deutlich wurde uns vor allem bei den Besuchen in den kleinen Gemeinden, dass wir sorgsam mit ihnen umgehen müssen.“

Als Ereignis, das ihm besonders in Erinnerung bleiben werde, nannte Bischof Hofmann das Taizégebet mit Jugendlichen in Kitzingen-Sankt Vinzenz. „Ich durfte einen begeisternden Abend miterleben.“ Viele junge Menschen seien heute für religiöse Themen offen und fragten vor allem nach den christlichen Werten. Hier sei Kirche gefordert, um den Jugendlichen auf ihren Weg ins Leben zu helfen und sie zu begleiten. Vor allem in den Schulen sei Kirche angefragt. Weihbischof Bauer erinnerte besonders an die Begegnung mit über 100 Ehrenamtlichen in Münsterschwarzach. Der Dank der Diözese Würzburg gelte besonders diesen Menschen, die in den Pfarreien wertvolle Arbeit leisteten – sei es als Mesner und Organist, als Lektor und Kommunionhelfer, in Pfarrgemeinderat oder Kirchenverwaltung. Bischof Hofmann ergänzte, die vielen Ehrenamtlichen machten Mut, dass Kirche auch in Zukunft flächendeckend lebendig bleibe, wobei die Jugendseelsorge ein besonderes Anliegen sei.

Weihbischof Bauer zeigte sich besonders erfreut über das große Engagement von Jugendlichen in Blaskapellen, in der Kirchenmusik und in der Ministrantenarbeit. „Wo uns Bischöfe eine Blaskapelle begrüßte, habe ich fast nur junge Menschen gesehen.“ Auch bei den zahlreichen Firmungen sei deutlich geworden, dass viele Jugendliche nicht nur oberflächlich an Kirche interessiert seien, sondern nach ihren Platz in der Kirche fragten. In den künftigen Pfarreiengemeinschaften sei der Aufbau von Kinder- und Jugendchören geplant. „In der blühenden Ministrantenarbeit zeigt sich eine kirchliche Jugendarbeit, die den Kern des Glaubens im Mittelpunkt belässt“, sagte Bischof Hofmann. Feststellen mussten beide Bischöfe aber, dass die verbandliche Jugendarbeit stark zurückgegangen sei. Klassische Jugendverbände wie beispielsweise die Katholische Landjugendbewegung seien im Dekanat nicht mehr allzu oft anzutreffen.

Bei den Gesprächen mit den Mitgliedern der Laienräte sei oft die Sorge um den Erhalt der Gotteshäuser an die Bischöfe herangetragen worden, sagte Weihbischof Bauer. Hier müsse in nächster Zeit überlegt werden, wie die Gemeinden finanziell unterstützt werden könnten. Dankbar zeigten sich die Bischöfe dafür, dass sich viele Kirchen des Dekanats in einem guten Zustand befänden. Einige würden aber einen neuen Anstrich oder eine Innenrenovierung vertragen, gestand Bischof Hofmann. Vorgetragen habe man den Bischöfen auch die Schwierigkeiten, Ehrenamtliche für die verschiedenen Ämter in den Gemeinden zu finden. Besonders ausgeprägt sei jedoch nach wie vor die Bereitschaft, sich als Mitglied einer Kirchenverwaltung zu engagieren, beobachtete Weihbischof Bauer.

Den Seelsorgern habe er in persönlichen Gesprächen immer wieder ans Herz gelegt: „Die Freude an Gott ist unsere Stärke“, berichtete Bischof Hofmann. Diese Zuversicht gelte es trotz steigender Arbeitsbelastung und Vergrößerung der Seelsorgeeinheiten auszustrahlen und zu leben. „Ich weiß, dass diese Umbruchsphase für viele eine Last und Herausforderung darstellt. Lassen wir uns bei allen Anforderungen auch noch die Zeit zur Muße zum Gebet und zur Freude“, sagte der Bischof mit Blick auf die Seelsorger. In der Ökumene ist es Bischof Hofmann wichtig, das bereits Mögliche gemeinsam zu tun. Vor allem gelte es, ökumenische Freundschaften zu pflegen und gemeinsam um die Einheit zu beten. Bei allem Verständnis für konfessionsverschiedene Ehen sei es doch wichtig, das eigene Profil beizubehalten. Besonders erinnerte er an die Begegnung am Schwanberg mit den evangelischen Schwestern von der Communität Casteller Ring und evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrern aus dem Dekanat.

Sorgen machen sich beide Bischöfe um die Zukunft der Ordensgemeinschaften. Bei den Begegnungen mit den Ordenfrauen und -männern auf der Vogelsburg, in Volkach, Marktbreit, Kirchschönbach, Münsterschwarzach und Dettelbach sei die Überalterung der Ordensleute und der fehlende Nachwuchs sichtbar geworden. „Ich bedauere es sehr, dass wir kaum noch Ordensfrauen in den Gemeinden haben“, sagte Bischof Hofmann. Beide Bischöfe hoffen, dass die Franziskaner in Dettelbach bleiben. Die Entscheidung fällt beim Provinzkapitel im April. Ein Rückzug des Ordens vom Kloster Dettelbach und von der Wallfahrtsseelsorge wäre ein großer Verlust für die Diözese Würzburg, sagte Weihbischof Bauer. Gegenüber Benediktiner-Abt Michael Reepen äußerte Bischof Hofmann den Wunsch, der Orden möge schwerpunktmäßig die Jugend betreuen und dabei mit den Pfarreien zusammenarbeiten. „Die Jugendarbeit der Abtei kann in die Pfarreiengemeinschaften ausstrahlen.“ Dankbar zeigten sich beide Bischöfe über die Zusage der Benediktiner, die beiden Pfarreiengemeinschaften Nordheim-Sommerach und Stadtschwarzach auch künftig zu betreuen.

bs (POW)

(1407/0516; E-Mail voraus)

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