Würzburg/Mainz (POW) „Das Berufsbild des Kirchenmusikers ist im Umbruch. Wie anderenorts wird auch in Würzburg die Ausbildung der Kirchenmusiker weiter umgestellt.“ Das hat Diözesanmusikdirektor Gregor Frede im Anschluss an die Jahrestagung der Leiterinnen und Leiter der Ausbildungsstätten für katholische Kirchenmusik in Deutschland (KdL) in Mainz betont.
Frede ist sich sicher, dass pädagogische Elemente zukünftig mehr und mehr an Bedeutung gewinnen werden. Er sprach von der „Leuchtturmfunktion“ der Kirchenmusiker, deren Wirken in die verschiedenen Gemeinden und Pfarreiengemeinschaften ausstrahle. „Durch ihre vielseitige Ausbildung werden Kirchenmusiker in vielen Bereichen eingesetzt, sei es beim Orgelspiel, in der Arbeit mit Kinder- oder Erwachsenenchören und vielem mehr. Sie werden in Zukunft mit Menschen jeden Alters arbeiten – vom Kindergartenkind bis zum Senioren.“
Professor Dr. Hans Bäßler, Vizepräsident des deutschen Musikrates, referierte bei der Tagung über veränderte Berufsbilder und eine zukunftsorientierte Ausbildung in Musikerberufen. Er mahnte, die einmalige Gelegenheit der Umstrukturierung vom Diplomstudiengang hin zur Bachelor- und Masterausbildung als Chance zur „polyvalenten und interdisziplinär angelegten Ausbildung“ der heutigen Studenten zu sehen. Gerade Kirchenmusiker werden durch ihre einerseits hochqualifizierte und andererseits breitgefächerte Ausbildung in immer mehr Arbeitsfeldern wirken. Große Chancen räumte Bäßler unter anderem dem Engagement der Kirchenmusiker in den neuerdings Verbreitung findenden Chor- und Bläserklassen der allgemeinbildenden Schulen ein. Die Möglichkeiten der Ganztagsschulen sollten in diesem Zusammenhang von den Kirchen aktiv genutzt werden. Die Initiative „Singen mit Kindern“ der deutschen Diözesen sei zudem folgerichtig und zukunftsorientiert.
„Durch die Gründung des Diözesanverbands der pueri cantores 2006 haben wir in Würzburg die Initiative schon umgesetzt“, sagte Frede. Der Verband biete Kinder- und Jugendchören eine Heimat, und über den Verband werde auch die Fortbildung der hauptamtlichen Musiker immer mehr ausgebaut. Positiv bleibe auch die Entwicklung im Bereich der kirchenmusikalischen D- beziehungsweise C-Ausbildung für den nebenberuflichen Dienst. Sie erfreue sich weiterhin regen Zuspruchs. Im Jahr 2006 hatten sich bundesweit über 400 Kirchenmusiker einer solchen kirchenmusikalischen Prüfung gestellt. „Die Basis für eine weitergehende kirchenmusikalische Ausbildung und Breitenwirkung in Würzburg, aber auch in allen anderen deutschen Diözesen, bleibt weiterhin äußerst erfreulich.“
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