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„Kitu kimoja – Wir gehören zusammen“

Feier des 25. Jubiläums der Partnerschaft zwischen Mbinga und Würzburg zum Abschluss der Kiliani-Wallfahrtswoche – Festwoche und vorausgehende Tage der Ehejubilare locken rund 18.000 Gläubige in den Dom – „Kiliani ist wie ein Magnet“ – Ministerpräsident feiert mit – Erstmals Wallfahrt der Kommunionkinder

Würzburg (POW) „Kitu kimoja – Wir gehören zusammen“: Auf großen Plakaten halten Kinder, Jugendliche und Erwachsene die 28 Buchstaben des Satzes auf Kisuaheli und Deutsch im Kiliansdom in die Höhe. In der Mitte stehen die Bischöfe der Partnerdiözesen Würzburg und Mbinga: Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und die beiden „Väter der Partnerschaft“, die Bischöfe em. Dr. Emmanuel Mapunda und Dr. Paul-Werner Scheele. Mit der Feier des 25. Partnerschaftsjubiläums und dem Internationalen Familienfest ist am Sonntag, 13. Juli, die Kiliani-Wallfahrtswoche 2014 bei strömendem Regen zu Ende gegangen. „Alles, was atmet, lobe den Herrn!“ – das Psalmwort prägte als Motto die Wallfahrtstage. „Das Lob Gottes endet nicht, auch wenn die Wallfahrtswoche endet“, sagte Bischof Hofmann zum Abschluss.

„Kiliani ist wie ein Magnet.“ Der Satz einer Wallfahrerin aus Dettelbach war auch heuer wieder bei den 19 Pontifikalgottesdiensten der Festwoche zu spüren. Insgesamt kamen während der Wallfahrtwoche und an den vorgeschalteten Treffen der Ehejubilare rund 18.000 Menschen in den Kiliansdom. Erstmals gab es einen Tag für die Kommunionkinder aus dem Bistum, zu dem allein 1400 Kinder sowie 300 Begleiter kamen. Die im Dom aufgestellten Häupter der Frankenpatrone Kilian, Kolonat und Totnan zogen aber nicht nur die Katholiken aus allen Regionen des Bistums Würzburg an, sondern heuer auch Mitglieder der Bayerischen Staatsregierung. So feierte Ministerpräsident Horst Seehofer den Festgottesdienst zum Auftakt der Wallfahrtswoche mit. Bayerns Justizminister Professor Dr. Winfried Bausback nahm am Tag der Politiker und Räte teil. „Es war eine sehr erhebende Stunde. Ich bin richtig glücklich, dass ich dem Bischof die Zusage gemacht habe, am Tag der Franken zuerst hier die Messe zu feiern. Es war ein unvergessliches Erlebnis, noch dazu im Zusammenhang mit meinem Geburtstag. Etwas Schöneres kann man sich nicht vorstellen“, beschrieb Ministerpräsident Seehofer seine Eindrücke von der Wallfahrtseröffnung.

25 Jahre Partnerschaft mit Mbinga und Familienfest zum Abschluss

Der Internationale Familiengottesdienst zum Abschluss der Festwoche stand besonders im Zeichen des 25. Jubiläums der Partnerschaft zwischen den Diözesen Würzburg und Mbinga. Bischof em. Mapunda feierte das Pontifikalamt ebenso mit wie Bischof em. Scheele, Weihbischof em. Helmut Bauer und Pfarrer Alfons Blumenfeld aus dem brasilianischen Partnerbistum Óbidos, Domkapitular Christoph Warmuth, Diözesanfamilienseelsorger Stephan Hartmann, Diözesanjugendpfarrer Stefan Michelberger und Priester der ausländischen katholischen Missionen im Bistum Würzburg. „Heute erleben wir hier Weltkirche“, betonte Bischof Hofmann in seiner Predigt. Er erinnerte an den Beginn der Partnerschaft im Jahr 1989 und würdigte die Begründer der Freundschaft, die Bischöfe Scheele und Mapunda. Die Partnerschaft wolle den in Afrika eingepflanzten Glauben und das von den Münsterschwarzacher Benediktinern eröffnete Missionsfeld weiter fördern. Gleichzeitig wollten sich die Katholiken im Bistum Würzburg von Mbinga im Glauben inspirieren und stärken lassen.

In Mbinga wurden nach den Worten des Bischofs in den 25 Jahren neben dem Dom und dem Diözesanzentrum zahlreiche Projekte aufgebaut. Umgekehrt hätten die Würzburger Katholiken viel von Mbinga zurückbekommen: die Erfahrung, trotz äußerer Armut einen inneren Reichtum erleben zu können, die Kraft des Glaubens im schwierigen Alltag, die lebendige Freude ausstrahlenden Gottesdienste, die Einübung in die Langsamkeit und die Notwendigkeit an einer gerechteren Welt zu arbeiten. „Wir erfahren, dass unser Nächster auch im entfernten Afrika lebt, und wir vieles tun können, um dort die Lebensverhältnisse so zu verbessern, dass die Menschen nicht nach Europa fliehen müssen“, unterstrich der Bischof. Mit der Vernetzung der Partnerschaft zwischen Würzburg und Mbinga mit Óbidos in Brasilien wolle man deutlich machen, „dass wir eine weltumspannende Kirche sind und füreinander Sorge tragen wollen“. Zu den Kindern und Jugendlichen sagte Bischof Hofmann, sie könnten mithelfen, dass die Partnerschaft in den kommenden Jahren reiche Früchte bringe.

Von Trommelklängen begleitet, zogen die Familien im Anschluss bei strömendem Regen zum Kilianeum, um dort ein internationales Fest der Familien zu feiern. Spiele, Hüpfburg, Jonglierkiste, Sinnesparcour oder kreatives Werken boten Spaß für die ganze Familie. Die Kleinsten lauschten Märchengeschichten, während sich die Eltern zu familienpolitischen Themen informieren, mehr über die Partnerdiözesen Mbinga und Óbidos erfahren oder beim Menschenkicker mit der Familienmannschaft antreten konnten.

Blick auf die ganze Kiliani-Wallfahrtswoche

Einen neuen Aufbruch in eine missionarische Kirche, Einsatz für eine gerechtere Welt und die Erfahrung, dass der Glaube das Leben heller und fröhlicher macht: Das legte Bischof Hofmann während der Wallfahrtswoche den Wallfahrern ans Herz. In den Predigten griffen der Bischof und Weihbischof Ulrich Boom das Wallfahrtsmotto „Alles, was atmet, lobe den Herrn!“ immer wieder auf und lenkten den Blick auf aktuelle gesellschaftliche Fragen. So mahnte Bischof Hofmann gleich zum Auftakt der Festwoche die Solidarität mit Flüchtlingen an. Durch die vielen Unruheherde weltweit komme eine große Zahl von Flüchtlingen nach Europa. „Wir dürfen uns nicht abschotten und das Problem den anderen überlassen“, sagte der Bischof. Nächstenliebe und Gastfreundschaft seien christliche Pflichten, die es umzusetzen gelte. Die Partnerschaft mit dem tansanischen Bistum Mbinga sei ein Beispiel der gelebten Gemeinschaft, wie sie Kilian und seine Gefährten aufgezeigt hätten.

Weihbischof Boom sprach sich beim Treffen der Politiker und Ratsmitglieder entschieden für die Würde des Menschen vom Anfang bis zum Ende des Lebens aus. „Gott gibt am Kreuz nicht Sterbehilfe, dass er Schluss macht, wenn das Leben unerträglich ist“, unterstrich der Weihbischof. Auch die aktuelle Fußballweltmeisterschaft ließ der Weihbischof in seine Predigten einfließen. „Fußballspiel ist ein Lernfeld, auf dem junge Menschen spielend das Miteinander und den Einsatz für ein Ziel lernen“, sagte er. Als Vorbild beschrieb er Nationaltorhüter Manuel Neuer. Der Torwart sei ein echter Libero, weil er seine Sache gut beherrsche und sein Herz voll sei. Von Christen wünschte er sich, dass ihr Herz voll vom Evangelium sein sollte.

Mit der Reliquienprozession von Sankt Burkard zum Kiliansdom begann die Festwoche in diesem Jahr am Morgen des ersten Festsonntags. Erneut positiven Anklang fand das zum zweiten Mal veranstaltete Konzert „WortKlangBilder“ über die christlichen Grundtugenden Glaube, Hoffnung und Liebe im Dom. Traditionell fanden die Wallfahrtsgottesdienste für die 20 Dekanate an den Vormittagen statt. Premiere hatte heuer ein Gottesdienst für die Marktkaufleute.

Treffen der Politiker und Ratsmitglieder, der pastoralen Berufe, der Ehrenamtlichen der Caritas, der Ordens- und Missionsleute, der Notfallseelsorge und Rettungsdienste, der Handwerker und Arbeitnehmer, der Aussiedler und Vertriebenen sowie der Chöre und Blasmusiker nahmen besondere Interessensgruppen in den Blick. „Es war eine Sternstunde im Dom, ein unvergessliches Erlebnis“, zeigte sich Bischof Hofmann vom Tag der Chöre und Blasmusiker begeistert. Rund 550 Kinder aus den Landkreisen Kitzingen und Main-Spessart zogen beim Tag der Kindergärten in einem langen Zug zum Dom. Weitere Wege nahmen die Jugendlichen auf sich: Die von der Kirchlichen Jugendarbeit (kja) und dem Diözesanverband des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) organisierte Kiliani-Jugendwallfahrt nach Würzburg startete von zwei Punkten aus: Die traditionelle Fußwallfahrt mit etwa 60 Teilnehmern und die zirka zehn Skater der von der DJK-Sportjugend angebotenen Inlinerwallfahrt begannen in Gaukönigshofen. Gut 40 Jugendliche brachen mit dem Schlauchboot in Winterhausen auf. Traditionell gehörte die Verleihung der kirchlichen Lehrbefugnis Missio Canonica zur Wallfahrtswoche. Weihbischof Boom beauftragte 65 Religionslehrerinnen und -lehrer.

16 Helferinnen und Helfer des Malteser-Hilfsdienstes (MHD) betreuten während der gesamten Wallfahrtswoche die Pilger und leisteten insgesamt über 255 ehrenamtliche Stunden Sanitätsdienst bei allen Gottesdiensten der Kilianioktav. Dabei verzeichneten sie 20 Hilfeleistungen. Kiliani-Manager Matthias Reichert blickte sehr zufrieden auf die Festwoche. „Es hat alles bestens geklappt. Das Wetter war durchwachsen, aber insgesamt passend. Die Begegnungen auf dem Kiliansplatz wurden sehr gerne angenommen.“

Die Kollekte der Gottesdienste wird der Krankenpflegeschule Litembo im Partnerbistümer Mbinga zugutekommen. Bischof Hofmann wird am 22. Juli nach Tansania reisen. Dort feiern er und eine Delegation aus Würzburg dann das 25. Jubiläum der Partnerschaft am 27. Juli mit. Und der Bischof wird die Botschaft des Kiliani-Abschlusses aus Würzburg weitergegeben: „Kitu kimoja – Wir gehören zusammen“.

bs (POW)

(2914/0701; E-Mail voraus)

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