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Konzertprojekt „diXit“: Gewaltige Musik begeistert Publikum

Würzburg (POW) Mit stehenden Ovationen hat das Publikum das Konzertprojekt „diXit. Jerusalem - Srebrenica“ am Sonntagnachmittag, 1. Juni, im Würzburger Kiliansdom quittiert.

Das John Sheppard Ensemble aus Freiburg und der Kammerchor am Würzburger Dom boten unter der Leitung von Bernhard Schmidt und Domkapellmeister Alexander Rüth Vertonungen des 110. Psalms (Dixit Dominus) von Georg Friedrich Händel und Thomas Jennefelt. Solisten waren Alice Fudner (Sopran), Benno Schachner (Altus), Maximilian Vogler (Tenor) und Ejnar Čolak (Bass). „Dixit Dominus“ gilt als Händels erstes gewichtiges Werk auf dem Gebiet der Kirchenmusik. Jennefelt kombinierte rund 300 Jahre später den Psalmtext mit dem Kreuzzugaufruf von Papst Urban II. und widmete sein Werk den „Women in Black“, den Witwen von Srebrenica. Der Salzburger Dogmatikprofessor Dr. Hans-Joachim Sander beschrieb in einer Pause während des Konzerts die Vertonungen des biblischen Psalms 110 als kraftvolle Musik, welche die Gewalt einer Welt reflektiere, in der Gewalt allgegenwärtig sei und sich nicht vermeiden lasse. Er erläuterte, wie dieser Psalm historisch vielfach als Rechtfertigung von Herrschaft und Krieg diente, etwa bei den Kreuzzügen oder absolutistischen Monarchien, und wie sich diese Gewalt auch in modernen Konflikten wie 1995 in Srebrenica zeigte. Sander hob den Unterschied zwischen „schaltender Gewalt“ – der herrschenden, oft grausamen Macht – und „waltender Gewalt“ hervor. Letztere erkenne die Opfer an. „Denn an den Opfern entscheidet sich, was auf Dauer bleibt. Sich der Opfer erbarmen, ist Gottes Gewalt.“ Gäbe es nur die schaltende Gewalt, „wir müssten verzweifeln“, betonte Sander. Trotz der scheinbaren Übermacht der Gewalt schwinge zugleich ein leiser, widerständiger Ton der Hoffnung und des Erbarmens mit. Denn zur Rechten Gottes, wo Gottes Beistand der Herrlichkeit verheißen werde, sitze ein Opfer, der Gekreuzigte. „Er ist tatkräftig, aber nicht mit der am Ende triumphierenden Gottesgewalt, sondern mit widerständigem Erbarmen göttlichen Waltens.“ Diese leisen Töne klängen in der gewaltigen Musik mit, die an diesem Tag zu hören sei, betonte Sander.

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mh (POW)

(2325/0576; E-Mail voraus)

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