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Kultur der Gastfreundschaft gefordert

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann: Christen werden am Umgang mit Fremden erkannt – „Abschottung Europas keine Lösung“ – Gebetsgedenken für auf der Flucht Gestorbene in der Franziskanerkirche

Würzburg (POW) Für eine Kultur der Gastfreundschaft gegenüber Flüchtlingen hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Donnerstag, 25. Juni, beim Gebetsgedenken zum Weltflüchtlingstag geworben. „Es ist keine Lösung, wenn Europa Schutzwälle und neue Mauern errichtet“, sagte er in der Würzburger Franziskanerkirche.

Die Gemeinschaft Sant’Egidio hatte aus Anlass des seit 2000 am 20. Juni begangenen Weltflüchtlingstags zu dem Gebet eingeladen. „Einige von Ihnen, die heute hier sind, haben selbst einen langen und gefährlichen Weg hinter sich. Sie haben unterwegs vielleicht Menschen gesehen, die die Flucht nicht überlebt haben. Für diese beten wir heute besonders“, sagte Pfarrer Dr. Matthias Leineweber, Sprecher der Gemeinschaft Sant’Egidio. Insgesamt seien im vergangenen Jahr über 25.000 Menschen auf der Flucht nach Europa gestorben. Nachdenkliche Stille herrschte in der Kirche, als beispielhaft Namen von auf der Flucht Verstorbenen und genauere Umstände ihres Todes verlesen wurden. Für jeden Namen wurde eine Kerze angezündet.

„Jesus selbst hat schon als Kleinkind mit seiner Familie das Drama der Flucht erlebt. Er hat Aufnahme und Gastfreundschaft in Ägypten gefunden, das hat sein Leben vor der mörderischen Gewalt gerettet“, betonte der Bischof in seiner Predigt. Wer in Fremden Jesus erkenne, gehe auf dem Weg des Evangeliums. „Auch wir haben in der Geschichte unseres Landes das leidvolle Drama von Flucht erlebt. Diese Erfahrung muss uns sensibel machen für das, was heute leider in so vielen Teilen der Welt vor sich geht, und für die Menschen, die heute zu uns kommen.“

Christen würden auch daran erkannt, wie sie dem Fremden begegneten. „Das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr ist der Barmherzigkeit gewidmet. Gerade durch die Aufnahme der Flüchtlinge können wir wichtige Zeichen der Barmherzigkeit setzen“, sagte Bischof Hofmann. Er sei dankbar, dass in Würzburg und dem gesamten Bistum viele Menschen ihre Häuser und Herzen für Flüchtlinge geöffnet hätten. „Aber wir dürfen uns auch nicht damit zufrieden geben, weil die Not groß ist und weil wir durch unsere Sicherheit und unseren Reichtum verantwortlich sind für unsere leidenden Schwestern und Brüder.“

Zu viele Menschen, darunter auch viele Kinder, hätten ihr Leben in der Hoffnung auf ein besseres Leben in Europa verloren. „Daher möchte dieses Gedenken uns auch aufrütteln, damit wir nicht müde werden, für eine Kultur der Gastfreundschaft einzutreten. Die Gastfreundschaft ist nicht nur eine Hilfe für die Flüchtlinge, sie wird auch uns bereichern.“ Die Aufnahme vieler Flüchtlinge und der so genannten Gastarbeiter nach dem Zweiten Weltkrieg habe geholfen, das Land wieder aufzubauen. „Sicherlich hat sich unser Land verändert, wir sind bunter geworden. Auch das kirchliche Leben ist vielfältiger geworden. Das ist keine Gefahr, sondern ein Reichtum.“

mh (POW)

(2715/0637; E-Mail voraus)

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