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Kunstwerk aus Tinte und Papier

Bruder Alois Maria Weiß gestaltet neues Evangeliar für die Benediktinerabtei – Seit mehr als 40 Jahren für die Kunst des Schönschreibens begeistert

Münsterschwarzach (POW) Benediktinerbruder Alois Maria Weiß hat ein neues Evangeliar für die Hochfeste in der Abtei Münsterschwarzach geschrieben. Der Kalligraph gestaltete die Evangelien handschriftlich mit Bandzugfeder und Tinte. Ergänzt wird das Evangeliar mit Gemälden von Pater Polykarp Uehlein. Die Buchbinderei der Klosterdruckerei „Benedict Press“ wird es im Anschluss binden. Der Prachteinband wird in der Gold- und Silberschmiede der Abtei Münsterschwarzach entstehen, bevor das Evangeliar in den Gottesdiensten zum Einsatz kommen soll.

Über ein Jahr habe das Schreiben aller Evangelien gedauert, erzählt Weiß. In seiner Freizeit, neben seiner Arbeit als Pförtner und Hausmeister, widmete er sich der Kalligraphie. Dazu hat er im Klausurbereich einen separaten Arbeitsplatz, wo sein umfangreiches Material Platz findet, wie unterschiedliche Schreibfedern, Tusche und Tinte, Aquarellfarben, Pinsel, Lineale, Papier oder Stifte. Je nach Länge des Texts benötigte er etwa zwei Stunden reine Schreibarbeit für ein Tagesevangelium. Hinzu kam die Gestaltung der Initiale, also des jeweiligen Anfangsbuchstabens des Tagesevangeliums. Für jedes überlegte sich Weiß eine thematisch passende kreative Idee: zum Kirchweihfest das Rosettenfenster der Abteikirche, zum Herz-Jesu-Fest die Herzsymbolik, und am Ostersonntag ergänzt das österliche „Alleluja“ den Text.

Bereits vor mehr als 40 Jahren begann Weiß, sich für die Kunst des Schönschreibens zu begeistern. Seit seiner Ausbildung als Maler und Lackierer beschäftigt er sich damit. „Vieles habe ich mir selbst beigebracht, da mir das Schreiben viel Freude macht und Bereicherung in mein Leben bringt“, erzählt er. Seit 1999 gibt er im Gästehaus gemeinsam mit Werner Winckler dreitägige Kalligraphiekurse. Auch dabei habe er immer viel lernen können – bis heute. Über die Jahre hat sich sein Schreibstil so ausgeweitet und verändert, dass er auch mehrere Schriftarten beherrscht. Die Kurse sind in der Regel ausgebucht. Ob Anfänger oder Fortgeschrittener, spielt dabei laut Weiß keine Rolle. Jede und jeder arbeite dort nach seinem eigenen Tempo. Am Ende entstehe ein eigenes kreatives Projekt. Dafür hat Weiß nun nach Abschluss seiner Schreibarbeiten für das neue Evangeliar auch wieder mehr Zeit.

jm (Abtei Münsterschwarzach)

(0122/0017; E-Mail voraus)

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