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Lärmen gegen weibliche Armut

„Topfdemo“ zum Internationalen Frauentag protestiert gegen die finanziellen Nöte von Frauen und die Folgen des Klimawandels – Bündnis aus kirchlichen und weltlichen Gruppen und Verbänden ruft zur Teilnahme auf

Würzburg (POW) Töpfe, Deckel und Rührlöffel sind die Utensilien, die am Montag, 9. März, um 17 Uhr am Würzburger Vierröhrenbrunnen gebraucht werden: Dort beginnt die so genannte „Topfdemo“ zum Internationalen Frauentag, die unter dem Motto „Brot und Rosen – Gerechtigkeit für Frauen“ steht. Im Anschluss führt der Protestzug zur Pfarrkirche Sankt Gertraud in der Pleich. Dort findet um 17.45 Uhr eine Wort-Gottes-Feier statt, an die sich eine Begegnung im Pfarrheim von Sankt Gertraud anschließt. Als Gäste nehmen Schwester Clarisse Quenum aus dem westafrikanischen Benin, Karola Herbert vom Kloster Oberzell sowie Birgit Brückner vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) teil. Zahlreiche katholische Verbände, Frauenorden, die Frauenbeauftragte des evangelischen Dekanats Würzburg, die Frauenseelsorge, die Kirchenfrauenkonferenz, das diözesane Referat Mission-Entwicklung-Frieden und die Dienstleistungsgesellschaft ver.di laden zu der Veranstaltung ein. Schwerpunktthemen in diesem Jahr sind Frauenarmut und die Bewahrung der Schöpfung. „Es geht darum, das Bewusstsein zu schärfen: Armut ist weltweit und im eigenen Land vor allem ein Problem, das Frauen trifft“, sagte Domkapitular Monsignore Hans Herderich, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge.

In Deutschland seien Frauen benachteiligt, wenn es um soziale Absicherung durch sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung gehe, sagte Evelyn Bausch, Frauenreferentin der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) im Bistum Würzburg und Mitorganisatorin der „Topfdemo“ bei einer Pressekonferenz im Kilianshaus in Würzburg. Frauen arbeiteten wegen der Familie häufiger Teilzeit, erhielten für die gleiche Tätigkeit im Schnitt 22 Prozent weniger Geld. Sie leisteten bei Erziehung und Pflege zuhause unbezahlte Arbeit, die sich dann auch noch in einer geringeren Rente niederschlage. Es sei notwendig, Lohngerechtigkeit, eine Anerkennung der Kindererziehungszeiten sowie mehr ganztägige Kinderbetreuung zu realisieren.

Außerdem prangerte Bausch an, dass einkommensschwache Haushalte mit Kindern durch Hartz IV noch mehr in die Armut gedrängt würden. „Bis auf wenige Ausnahmen werden keine einmaligen Bedarfe mehr gewährt, zum Beispiel für die Ersatzbeschaffung einer irreparabel defekten Waschmaschine. Und wenn, dann nur als Darlehen, das in Raten von den monatlichen Leistungen abgezahlt wird.“ Als Folge reichten die Mittel oft nicht mehr, um damit den Lebensunterhalt zu decken.

„Wir wollen gemeinsam für die einstehen, die ihre Stimme nicht selbst erheben können. Mit dem Lärm von Alltagsgegenständen wie eben den Töpfen, die jeder zu Hause hat, finden die Forderungen vielleicht eher Gehör“, sagte Bausch. Christiane Hetterich vom Referat für Mission-Entwicklung-Frieden des Bistums Würzburg erläuterte, mit der Veranstaltung solle auch darauf hingewiesen werden, dass von den Folgen des Klimawandels besonders die Frauen betroffen seien. „Wo Fischer wegen ausgetrockneter Flüsse und Bauern wegen verdorrter Äcker kein Einkommen mehr haben, ziehen sie zur Arbeitssuche in die Städte. Nur die Frauen und Kinder bleiben zurück und kämpfen im ländlichen Umfeld ums Überleben.“

Ebenfalls im Rahmen des Internationalen Frauentags findet am Samstag, 7. März, um 18 Uhr im Felix-Fechenbach-Haus im Würzburger Stadtteil Grombühl eine Veranstaltung statt. Im Anschluss an ein Referat von Astrid Ziegler von der Hans-Böckler-Stiftung zum Thema „Frauen verdienen mehr – Warum die Einkommensschere geschlossen werden muss“ zeigt die Kabarettistin Ruth Schiffer ihr Programm „Außer mir“. Karten zum Preis von 12 Euro, ermäßigt 10 Euro sind erhältlich bei: Buchladen Neuer Weg, Sanderstraße 23-25, Telefon 0931/355910 sowie im Buchladen Erlesen, Matterstockstraße 22, Telefon 0931/2999499.

(1009/0302; E-Mail voraus)

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