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Landvolk schafft Nähe zwischen Stadt und Land

Alte Milchkannen sorgten am Stand der KLB auf der Grünen Messe für viele Kontakte

Berlin/Würzburg (POW) Zehn Tage Trubel auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin liegen hinter dem zwölfköpfigen Team aus Unterfranken. In wechselnden Besetzungen betreuten die Frauen und Männer den Stand der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) auf der Messe. Am Sonntag, 26. Januar, ging die Schau mit insgesamt über 400.000 Besuchern und 1700 Ausstellern aus aller Welt zu Ende. Auf der Bühne in Halle 27, wo sich auch der KLB-Stand fand, sorgte das Finale der Hallenmeisterschaft im Zweimann-Schrotsägen nochmals für Spektakel.

Wolfgang Meyer zu Brickwedde, der für den KLB-Stand verantwortlich war, zeigte sich insgesamt zufrieden mit dem Verlauf der Messe. Vor allem die große Resonanz auf den Sinnesparcours vermerkte er sehr positiv. Dabei konnten in elf Milchkannen Federn, Erde oder Weizen ertastet werden. „Das war genau der richtige Ansatz“, erklärte der Bildungsreferent. Niederschwellig, ein Spaß für Jung und Alt. Es wurden nach seiner Einschätzung auch Menschen erreicht, „mit denen wir sonst keinen Kontakt haben. Wir haben mit unserem Angebot gezeigt, worum es dem Landvolk geht: Nähe zu schaffen“, erklärte Meyer zu Brickwedde weiter.

Nähe zwischen den Menschen auf dem Land und in der Stadt, aber auch Nähe zwischen den Landwirten und den Verbrauchern. „So gesehen hatte schon allein das Ertasten einen eigenen Wert“, ist er überzeugt. Zumal sich beim Tasten Gespräche eröffneten über Gott und die Welt, das Landvolk und das Leben auf dem Land, über die Erzeugung von Lebensmitteln und Regionalität.

Die Erfahrungen beim Griff in die alten Milchkannen seien Ausgangspunkt für manch tiefergehende Gespräche gewesen. Die hätte sich Meyer zu Brickwedde allerdings öfter gewünscht, zumal das Standteam, dem er durchweg ein dickes Lob zollte, auf Themen wie Nachhaltigkeit oder Regionalität gründlich vorbereitet worden war. Nur ab und zu, so berichtet er, kamen Menschen gezielt an den Stand, die genau darüber sprechen wollten, wie etwa eine Berlinerin, die sich ausführlich über das Thema informierte: „Wie wird das produziert, was ich jeden Tag einkaufe?“

Mit Bedauern stellte der Würzburger KLB-Referent fest, dass es gerade bei der städtischen Bevölkerung oft nur wenig Wissen über das Leben auf dem Land, die heutige Landwirtschaft und ihre Produktionsbedingungen gibt. Da wurde beim Sinnesparcours Reis und Weizen verwechselt, die Eierschalen beim Ertasten schon mal für Müsli gehalten und die kratzige Schafwolle in der Kanne sorgte für leichtes Erschrecken.

Wie in den Jahren zuvor wurde auch heuer der Stand auf der Grünen Woche in ökumenischer Eintracht mit dem Evangelischen Dienst auf dem Lande (EDL) betrieben. Der wurde markant überragt vom Turm der Messekirche, der mit seiner Höhe von rund viereinhalb Metern von fast überall in der Halle zu sehen war. Das zwölf Quadratmeter große Kirchlein selbst wurde gern genutzt für intensivere Gespräche oder schlicht als Rückzugsort für Menschen, die einen Moment der Ruhe im Messetrubel suchten. „Es ist wichtig, dass wir als Kirche sichtbar und mit den Menschen im Gespräch bleiben“, betonte Meyer zu Brickwedde.

Für den Stand hatten EDL und KLB das Motto „Gutes Leben für Alle“ gewählt. Davon zeugten auch die Give-aways, die gern mitgenommen wurden. Ob Päckchen mit Gewürzen, Notizblöcke oder zwei Rezeptkarten, alles verschwand in den oft gut gefüllten Tüten der Messebesucher. Alle Mitnehmartikel hatten etwas mit Regionalität zu tun, wie etwa das Kräutersalz aus dem unterfränkischen Abtswind oder die Rezepte für eine Grünkernsuppe und einen Nachtisch auf den beiden Karten. Der darauf abgedruckte Gedanke „Meine Heimat auf dem Teller“ wurde auch bei einem Sketch auf der Hallenbühne aufgegriffen. Dabei wählten Angelika Haaf und Gerd Schneider eine Alltagsszene beim Einkauf für den Einstieg in ein Gespräch über Nachhaltigkeit bei Lebensmitteln und die Arbeit des Landvolks.

Am Sonntagabend hieß es dann für die letzte Standbesatzung nochmals Ärmel hochkrempeln. Nachdem die letzten Messebesucher die Halle verlassen hatten, musste der Stand und vor allem die komplett aus Holz bestehende Kirche wieder in ihre Einzelteile zerlegt werden. Letztere wurde in einem Lkw zurück nach Freiburg transportiert.                                                                                                       

ws (POW)

(0520/0115; E-Mail voraus)

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