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Lesung an Originalschauplätzen

KAB-Studienfahrt an die ehemalige innerdeutsche Grenze mit Eberhard Schellenberger – Lesung aus seinem Buch „Deckname Antenne“

Mellrichstadt (POW) Seit der Veröffentlichung seines Buchs „Deckname Antenne“ vor zehn Monaten im Echter-Verlag Würzburg hat Eberhard Schellenberger, langjähriger Leiter des BR Studios Mainfranken, seine journalistischen und privaten deutsch-deutschen Erlebnisse sowie seine Bespitzelung durch die Stasi oft erzählt. Seine 32. Autorenlesung werde dennoch etwas Besonderes bleiben, schreibt die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) in einer Pressemitteilung. Auf Anregung von Rita Metzger und Klaus Rieth vom KAB-Personalrätekreis hatte das KAB-Bildungswerk der Diözese Würzburg am Freitag, 26. Mai, zu einer Studienfahrt eingeladen. Im Bus und an Originalplätzen im ehemaligen Grenzgebiet Mellrichstadt las Schellenberger aus seinem Buch vor, spielte Radioreportagen ein und berichtete von kuriosen Episoden unter den Augen der Stasi.

Ziele der 40-köpfigen Gruppe waren das Deutsch-deutsche Freilandmuseum Behrungen in Thüringen als Mahnmal deutsch-deutscher Geschichte, die Grenzinformationsstelle Rappershausen, das Dokumentationszentrum Hainbergkaserne als Grenzgarnison im Kalten Krieg sowie der frühere Grenzübergang Eußenhausen. Dort, in der Nähe der Goldenen Brücke im Skulpturenpark, seien sich in der Nacht auf den 3. Oktober 1990 tausende Menschen aus Freude über die Wiedervereinigung in den Armen gelegen. Er habe „die schönste Reportage meines Reporterlebens“ liefern dürfen, erinnerte sich Schellenberger. Unweit dieser Stelle seien bereits in der Nacht auf den 10. November 1989 die ersten Trabis von Ost nach West gefahren.

Ernste, bedrückende und erschreckende Themen wurden auf der Fahrt erörtert. „Es ist wie ein Ausflug in eine unwirkliche Welt, und doch haben wir sie persönlich direkt vor unserer unterfränkischen Haustür erlebt“, waren sich die Studienreisenden einig. Dass es nun wieder Krieg in Europa sowie weiter eine Blockbildung gebe, erscheine angesichts des Erlebten unfassbar.

Auf ihrer Tagesfahrt lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besondere Menschen kennen. So setzen sich beispielsweise Andreas Erhard im Deutsch-deutschen Freilandmuseum Behrungen oder Udo Straub, Konrad Postler und Siegbert Diemer im Dokumentationszentrum Hainbergkaserne dafür ein, dass die gefährlichen Zeiten des Kalten Krieges und die Freude über die Grenzöffnung nicht vergessen werden. Erhard, Initiator der Mahn- und Gedenkstätte in Behrungen, sagte, dass er seit mehr als 20 Jahren Menschen durch die Grenzanlage führe und „nur selten eine so interessierte Studiengruppe in unserem Denkmalareal“ erlebt habe.

(2323/0636; E-Mail voraus)

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