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Malteser Ritterorden

(POW) Für den Präsidenten des Malteser-Hilfsdienstes in Deutschland, Dr. Constantin von Brandenstein-Zeppelin, ist der Dienst der Malteser im russischen Sankt Petersburg immer auch ein Zeichen des Dankes für die Hilfe in einer kritischen Phase in der Geschichte des Souveränen Malteser Ritterordens. Im Jahr 1798 hatte Napoleon den Orden von der Insel Malta vertrieben. Für den Malteserorden bedeutete das Verlassen der Mittelmeerinsel den absoluten Tiefpunkt. Der russische Zar nahm die Malteser vorübergehend in Sankt Petersburg auf und rettete einen großen Teil des Ordens, der seit 1099 besteht und seit 1530 seinen Sitz auf Malta hatte. 1834 wurde Rom zum neuen Sitz des Ordens.

Seinen Ursprung hat der Orden in Jerusalem, wo Ritter in der Zeit der Kreuzzüge die Hospitalbruderschaft des heiligen Johannes mit einem Hospiz zur Pflege der erkrankten Pilger gründeten. Sie lebten nach dem Grundsatz: Bezeugen des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen. Sehr bald stand der Orden unter dem besonderen Schutz des Papstes und engagierte sich bei der Verteidigung der christlichen Stätten. Nach der Eroberung des Heiligen Lands durch die Muslime ließ sich der Orden im 14. und 15. Jahrhundert auf Rhodos nieder und wurde völkerrechtlich souverän. 1530 überließ Kaiser Karl V. dem Orden nach dem Verlust von Rhodos die Insel Malta. Die Ritter wurden nunmehr Malteser genannt. Auf Malta kam der Orden im 17. und 18. Jahrhundert zu großer Blüte vor allem in der Krankenpflege. Trotz des Verlustes seines Staatsgebiets 1798 blieb der Orden souverän und fand nach Umwegen über Sankt Petersburg in Rom einen neuen Ordenssitz. Zum 900. Jubiläum des Ordens 1999 schlossen die Regierungen von Malta und des Malteserordens einen Vertrag, der dem Orden das Fort Sant Angelo auf Malta für 99 Jahre überlässt. Aufgrund seiner wechselvollen Geschichte lautet die komplette Bezeichnung des Ordens: „Souveräner Malteser Ritterorden vom Hospital des heiligen Johannes zu Jerusalem, genannt von Rhodos, genannt von Malta“. Kennzeichen des Ordens ist das achtspitzige Malteser-Kreuz, das auf die acht Seligpreisungen der Bergpredigt hinweist.

Heute unterhält der Orden von Rom aus zu 94 Staaten diplomatische Beziehungen und Vertretungen bei zehn internationalen Organisationen. Der Orden selbst besteht weltweit aus 56 nationalen Vereinigungen mit über 12.000 Ordensmitgliedern. Mit dem Deutschen Caritasverband gründeten die Malteser Ritter 1953 den Malteser Hilfsdienst. Als Fachverband der Caritas zählt der Malteser Hilfsdienst heute bundesweit 28.000 aktive und 830.000 fördernde Mitglieder. Über 13.200 Mitarbeiter sind hauptamtlich beschäftigt. 9100 Kinder und Jugendliche engagieren sich in der Malteser Jugend. Seit 1958 begleiten Malteser vor allem die Kranken- und Behindertenwallfahrten nach Lourdes. In den vergangenen Jahrzehnten übernahm der Orden die Trägerschaft mehrerer Krankenhäuser und Altersheime in Deutschland. Zu den Mitgliedern des Ritterordens zählt auch Würzburgs Bischof Dr. Friedhelm Hofmann.

(0806/0294)