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„Man lebt die Orgel!“

Orgelspiel, Gehörbildung und Musikgeschichte: Umfangreiche Ausbildung beim Bistum Würzburg für Organisten – Dekanatskantor Wolfgang Schneider und seine Schüler berichten

Ebern (POW) Das Bistum Würzburg bietet eine umfangreiche Organistenausbildung für Kinder und Jugendliche jeden Alters an. Wie die diözesane Ausbildung abläuft und was die Vorzüge sind, haben Wolfgang Schneider, hauptamtlicher Kirchenmusiker im Dekanat Haßberge, und seine Schüler Robert Goldammer, Benedikt Marks und Simon Schneider in der Eberner Stadtpfarrkirche Sankt Laurentius erklärt.

„Jeder und jede kann mitmachen.“ Die Orgelklasse richtet sich laut Schneider an alle interessierten Kinder und Jugendlichen. Mit Klavierkenntnissen sei jedoch auch ein Einstieg im Erwachsenenalter leicht möglich. Es gebe sogar die Möglichkeit, vor der Ausbildung Klavierunterricht bei der Kirchenmusik zu bekommen.

Die Orgelklasse besteht zunächst aus dem einjährigen D-Kurs, der mit einer Zwischenprüfung abschließt und den Absolventinnen und Absolventen bereits eine tariflich festgelegte Vergütung beim Gottesdienstspiel zusichert. Wer sich nach der Zeugnisübergabe dafür entscheide, weiterzumachen, durchlaufe den C-Kurs für Fortgeschrittene, nach dessen erfolgreichem Abschluss eine Tarifsteigerung festgelegt sei, erklärt Schneider. „Bei dieser sehr breit aufgebauten Ausbildung handelt es sich fast um ein kleines Musikstudium zu traumhaften Konditionen, wenn man bedenkt, dass neben dem wöchentlichen Einzelunterricht an der Orgel auch eine Gruppenstunde Musiktheorie – also beispielsweise Gehörbildung, Tonsatz, Orgelbau oder Musikgeschichte – auf dem Lehrplan steht.“ Außerdem gebe es einmal im Monat im Regionalzentrum für Kirchenmusik in Schweinfurt gemeinsamen Blockunterricht für alle Schülerinnen und Schüler. „Und das alles für nur etwa 60 Euro monatlich“, betont Schneider.

„Man lernt nicht einfach nur Noten lesen, man lernt das Instrument richtig zu spielen. Man lebt die Orgel!“, erzählt Robert. Am meisten freue ihn die Wertschätzung und der Applaus nach den Gottesdiensten und Konzerten. „Heutzutage gibt es nur sehr wenige junge Leute, die sehen, was das Orgelspiel einem geben kann. In der Kirche, aber zum Beispiel auch beim Schulkonzert, wo fast die ganze Schule da ist, ist es natürlich schon cool, wenn man so etwas Besonderes macht und zeigen kann und die Menschen nachher zu einem kommen und sich bedanken oder einem Komplimente machen.“ Simon pflichtet ihm bei: „Selbst meine Lehrer sprechen mich manchmal positiv darauf an.“ Laut Benedikt habe die Orgel ein falsches Image. Selbst die vermeintlich alte Musik sei für junge Menschen, die darin eintauchen, brandneu und hochinteressant. Außerdem sei man während und nach der Ausbildung an der Orgel vielseitig aufgestellt und könne seinen persönlichen Interessen folgen. Er selbst spiele neben Gottesdiensten und Konzerten in der Kirche bei seinen Vorführungen mittlerweile gerne Pop-Lieder und Filmmusik.

Genauso vielfältig wie die Möglichkeiten an der Orgel seien auch die Entwicklungen der Teilnehmer, sagt Schneider. Der eine werde zum Improvisator, die andere zur Komponistin, die selber Stücke schreibt. „Egal, ob Modernes oder große Werke von Bach: Hier kann man seine musikalischen Neigungen ganz individuell weiterentwickeln.“ Die Schülerinnen und Schüler könnten natürlich immer vor Ort an der hochwertigen Orgel der Firma Vleugels üben.

 „Ich bin ganz ehrlich, ich hatte am Anfang keinen Bock zu üben, weil ich noch nicht gesehen habe, was ich so kann. Die Motivation war die größte Herausforderung. Mittlerweile staune ich über mich selbst“, gesteht Benedikt. Robert ergänzt: „Zu Beginn muss man Zeit investieren, aber plötzlich wird es leichter. Wenn man dranbleibt, bekommt man Routine und kann sich ein tolles Hobby aufbauen, an dem man sein Leben lang Freude haben kann. Also ich würde es auf jeden Fall empfehlen!“

Robert und Benedikt stehen kurz vor ihrem Schulabschluss. Wie es danach mit dem Orgelspiel für sie weitergeht, wüssten sie auch schon. Benedikt sagt: „Ich mag es als Hobby, und daheim zu spielen liebe ich. Beruflich werde ich eher etwas Technisches machen, trotzdem bleibt das Spielen ein fester Bestandteil meines Lebens.“ Für Robert ist klar: „Hauptberuflich ist das Orgelspiel in der engeren Auswahl, ich möchte auf jeden Fall etwas Musikalisches studieren.“ Sie seien frei in ihrer Wahl, sagt Schneider. Organisten werden im ganzen Bistum und weit darüber hinaus gesucht.

Interessierte an einer Organistenausbildung des Bistums können sich an Diözesanmusikdirektor Rainer Aberle, Telefon 0931/38663761, oder an Dekanatskantor Wolfgang Schneider, Telefon 09531/942700, wenden.

mn (POW)

(1525/0352; E-Mail voraus)

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