Eine Form der Wertschätzung der „Maienkönigin“ ist die Maiandacht, bei der Gläubige meist an den Abenden Maria mit Gebeten und Gesängen ehren. Die Freude über die Blütenpracht des Frühlings mischt sich hier mit dem Lob auf die „schönste Himmelsblüte“, wie Maria in einem Maienlied bezeichnet wird. Der Gottesmutter wird alles empfohlen, „was grünt und blüht auf Erden“. Die fromme Andachtsübung entwickelte sich in der Barockzeit und erfuhr ihre allgemeine Verbreitung im 19. Jahrhundert. Seinen Ursprung hat der Lobpreis Marias aber bereits im neutestamentlichen Lobgesang der Mutter Jesu, dem Magnifikat. In der Diözese Würzburg setzte sich die Maiandacht im Jahr 1858 durch. Aus dieser Zeit stammen auch die gängigen Marienlieder zur Maienzeit. Das bekannteste Lied „Maria Maienkönigin“ textete Guido Görres 1842, die Melodie stammt von Joseph Mohr. Im Volksbrauchtum bildete sich vor allem bei Kindern der fromme Brauch heraus, sich zuhause selbst einen so genannten Maialtar zu bauen und mit Blumen zu schmücken. Der Würzburger Bischof und spätere Kardinal Julius Döpfner sprach vom „Frankenland“ als „Marienland“. Die Maiandachten werden auch für thematische Predigtreihen zum Thema Maria genutzt. An zahlreichen Wallfahrtsorten der Diözese Würzburg finden in den kommenden Wochen Maifeiern zu Ehren der Gottesmutter statt. Bekannte Wallfahrtsorte sind beispielsweise die Wallfahrtskirche Mariabuchen (Landkreis Main-Spessart), die Wallfahrtskirche „Maria im Sand“ in Dettelbach (Landkreis Kitzingen), Maria Ehrenberg im Truppenübungsplatz Wildflecken (Landkreis Bad Kissingen) oder das Würzburger Käppele. Sie alle sind Teil des „Fränkischen Marienwegs“. Dieser rund 1920 Kilometer lange Fernwanderweg berührt 87 Wallfahrtsorte im Bistum Würzburg und im Erzbistum Bamberg.
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