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Mehr Mitbestimmung für Frauen in der Kirche

Versammlung deutschsprachiger Generaloberinnen fordert Stimmrecht und Einbeziehung von Frauen bei Bischofssynoden – „Es braucht eine neue Kultur des Dialogs, der Partizipation und der Geschlechtergerechtigkeit“

Würzburg/Kloster Oberzell/Innsbruck (POW) „In Zukunft sind mehr Frauen bei Bischofssynoden einzubeziehen – selbstverständlich mit Stimmrecht. Nur so können sie mitentscheiden.“ So lautet eine der Kernforderungen, die 34 Generaloberinnen aus Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz verabschiedet haben. Unter dem Motto „Leidenschaftlich leben in Gemeinschaft“ trafen sie sich von Donnerstag, 18., bis Montag, 22. Oktober, in Innsbruck. Generaloberinnen sind geistliche Leiterinnen und verantwortlich für die Geschäftsführung in ihren Gemeinschaften und deren Werken.

Aus dem Bistum Würzburg nahmen Schwester Katharina Ganz von den Oberzeller Franziskanerinnen und Schwester Rita-Maria Käß von den Würzburger Ritaschwestern an dem Treffen teil. Mehrheitlich stellten die Teilnehmerinnen sich hinter die Forderungen der „Osnabrücker Thesen“. Diese wurden beim Ökumenischen Frauenämterkongress im Dezember 2017 verabschiedet. Darin geht es um die Zulassung von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern und Diensten als Zeichen der Ökumene und Schritte auf dem Weg zur sichtbaren Einheit der Kirchen.

Darüber hinaus sprachen sich die Generaloberinnen dafür aus, dass aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse theologischer und anderer Disziplinen vom kirchlichen Lehramt anerkannt und bei Lehrentscheidungen berücksichtigt werden. „Frauen in Leitungspositionen der katholischen Kirche können ihre Autorität, ihre Kompetenzen und ihren Einfluss geltend machen. Den Anteil qualifizierter Frauen signifikant zu erhöhen, würde zur Vielfalt und Bereicherung auf allen Ebenen beitragen“, heißt es in einer am Mittwoch, 24. Oktober, veröffentlichten Pressemitteilung.

Es brauche eine neue Kultur des Dialogs, der Partizipation und der Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche. Die vielfach geäußerten Absichten seien in die Tat umzusetzen, betonen die Generaloberinnen. In Geschichte und Gegenwart der Ordensgemeinschaften gebe es viele Beispiele, wie Männer und Frauen im geschwisterlichen Miteinander segensreich für die Menschen gewirkt haben und wirken.

„Strukturen, die jegliche Form von Missbrauch in der katholischen Kirche begünstigen, müssen beseitigt werden“, fordern die Ordensfrauen weiter. Die Generaloberinnen erklärten sich bereit, ihren Beitrag dazu zu leisten. Im eigenen Umgang mit Macht erführen sie es als positiv, dass sie von ihren Mitgliedern gewählt werden, ihren Gemeinschaften Rechenschaft schulden und ihre Amtszeit begrenzt ist.

Die deutschsprachigen Generaloberinnen sind ein Teil der Internationalen Vereinigung der Generaloberinnen (UISG). Die weltweite Organisation umfasst nach eigenen Angaben 2000 Vertreterinnen apostolisch tätiger Kongregationen mit mehr als 900.000 Mitgliedern. Alle drei Jahre trifft sich die Generalversammlung in Rom, dazwischen finden regionale Versammlungen statt. Auf Initiative der UISG im Mai 2016 hatte Papst Franziskus eine Kommission eingerichtet, die sich mit der historischen Aufarbeitung des Frauendiakonates befasst.

(4418/1104; E-Mail voraus)

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