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Mit Biomasse die Schöpfung bewahren

Neue Hackschnitzelanlage im Caritas-Kinder- und Jugenddorf Riedenberg spart Öl und senkt den Kohlendioxid-Ausstoß

Riedenberg (POW) Mit dem Abladen einer großen Ladung Hackschnitzel in den 100 Kubikmeter großen Bunker ist die neue Hackschnitzel-Heizanlage im Caritas-Kinder- und Jugenddorf Riedenberg im Landkreis Bad Kissingen in Betrieb genommen worden. Die Ende März 2009 begonnene energetische Sanierung des Kinderdorfs geht damit in eine entscheidende Phase. Die Anlage kostet über eine Million Euro und ist das Herzstück der insgesamt 5,5 Millionen Euro teuren Sanierung.

An den Baukosten beteiligen sich unter anderem die Diözese Würzburg mit zwei Millionen und die Bayerische Landesstiftung mit einer Millionen Euro. 616.732 Euro finanziert der Diözesan-Caritasverband Würzburg als Träger der Einrichtung aus Eigenmitteln, 500.000 Euro gibt es über ein zinsgünstiges Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW), 90.145 Euro schießt der Freistaat Bayern über das Technologie- und Förderzentrum Bayern zu. Die neue Biomasseanlage mit einer Leistung von 500 Kilowatt wird den jährlichen Gesamtenergiebedarf des 1968 eröffneten Kinderdorfs von 316.000 Liter Öl um etwa 213.000 Liter reduzieren, die Kohlendioxid-Einsparung beträgt nach Angaben der Planer etwa 617 Tonnen.

Einrichtungsleiter Stephan Schilde dankte allen Geldgebern und zeigte sich hocherfreut, dass die Baumaßnahmen bisher ohne Unfall vonstatten gegangen seien. Indirekt seien die beiden jüngsten Caritas-Jahreskampagnen Auslöser für die Sanierung des Kinder- und Jugenddorfs gewesen, erklärte Caritasdirektor Martin Pfriem. Die Kampagnen „Mach dich Stark für starke Kinder“ (2007) und „Achten statt ächten“ (2008) zielten beide auf die Förderung der Jugend hin. Mit dieser großen Investition in eine stationäre Jugendhilfeeinrichtung werde die Caritas dieser Kampagne gerecht.

Sehr erfreut über die neue Anlage zeigte sich Riedenbergs Bürgermeister Dr. Robert Römmelt. Ihm gehe das Herz auf, erklärte er. Klimakatastrophen wie Tsunamis, Überschwemmungen und das Abschmelzen der Polarkappen seien eine Folge der Erwärmung der Erdatmosphäre. „Stoppen können wir diese Entwicklung nur, wenn wir aufhören, die Atmosphäre ständig mit neuen Abgasen und Schadstoffen zu belasten.“ Neben dem Umweltaspekt freute er sich auch, dass mit dem Bad Kissinger Ingenieurbüro Helfrich, den Handwerksfirmen und dem Maschinenring aus Mitgenfeld als Lieferant der Hackschnitzel das Know-How und viele Materialien aus der unmittelbaren Region kämen. Zur Freude der anwesenden Caritasvertreter konnte er mitteilen, dass vor wenigen Stunden die Regierung von Unterfranken die Sanierung der Brücke zugesagt habe, die zum Kinderdorf führt. Das bislang nur für 16 Tonnen Belastung ausgelegte Bauwerk werde noch im Oktober auf 30 Tonnen Tragkraft verstärkt und ermögliche so größeren LKW die Anfahrt zum Kinderdorf.

Diese werden in Zukunft regelmäßig kommen. Je nach Heizbedarf wird jede Woche mindestens ein großer LKW mit Hackschnitzel den Bunker anfahren. Abfall zum Entsorgen wird es jedoch kaum geben. Die anfallende Asche mache nur ein bis zwei Prozent des Holzvolumens aus, erklärte Projektleiter Steffen Lindner vom Ingenieurbüro Helfrich. Wenn die Sanierung beendet sei, beheize die hochmoderne Anlage neben dem Kinderdorf mit 32 Häusern auch die benachbarte Sankt-Martin-Schule. Vier der sechs Ölkessel auf dem Gelände könnten dann abgebaut werden. Jedes Haus sei separat ansteuerbar, Wärmetauscher machten große Pufferspeicher überflüssig, so dass keine großen Heizwasservorräte vorgehalten werden müssten und sich keine Legionellen im Wasser bilden könnten, sagte Lindner. „Wir können mit dieser Anlage das Umweltbewusstsein unserer Kinder schärfen“, ergänzte Einrichtungsleiter Schilde. Es sei geplant, einen Wettbewerb auszuschreiben, welches Haus am wenigsten Heizenergie verbraucht.

Die ersten beiden von 18 sanierungsbedürftigen Häusern sind inzwischen renoviert und werden in diesen Tagen von den Jugendlichen bezogen.

(4109/1143; E-Mail voraus)

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