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Mit Franziskus auf den Weg der Gnade

Bischof Dr. Franz Jung feiert Aschermittwoch der Künstler – Heiliger Franziskus als Vorbild für die österliche Bußzeit

Würzburg (POW) Beim traditionellen Aschermittwoch der Künstler hat Bischof Dr. Franz Jung dazu aufgerufen, die österliche Bußzeit als eine Zeit der Gnade zu betrachten. „Das Leben der Buße ist etwas Positives, auch wenn es in unseren Ohren immer einen etwas finsteren Klang hat“, sagte der Bischof vor den knapp 75 Künstlern und Kunstschaffenden aus Unterfranken bei der Wort-Gottes-Feier am Mittwoch, 17. Februar, in der Würzburger Franziskanerkirche. Bischof Jung, Weihbischof Ulrich Boom und Pfarrer Robert Borawski legten den Künstlern das Aschenkreuz unter Beachtung der Corona-Schutzmaßnahmen auf, indem sie die Asche auf das Haupt eines jeden Teilnehmenden streuten, ohne etwas zu sagen.

Das Motto des Gottesdienstes lautete „Weisheit, Armut, Demut, Liebe – 800 Jahre franziskanische Spiritualität in Deutschland und Würzburg als Wegweiser durch die österliche Bußzeit“. Bischof Jung begrüßte die Gläubigen aus der Valentinuskapelle des Franziskanerklosters. „In dieser Kapelle nahm alles seinen Anfang“, sagte der Bischof mit Bezug auf das Jubiläum „800 Jahre Franziskaner in Würzburg“, das in diesem Jahr begangen wird. Er sei sehr dankbar, dass die Franziskaner bis heute im Bistum und in der Stadt tätig seien. Nach einer Statio im Kreuzgang des Klosters wurde der Gottesdienst in der Franziskanerkirche fortgesetzt. Die jeweiligen Stationen wurden live auf eine Leinwand in der Kirche übertragen.

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In seiner Predigt betrachtete Bischof Jung die Begegnung des heiligen Franziskus mit dem Aussätzigen. Franziskus sei so erzogen worden, dass sich dieser Umgang nicht gehöre. „Es war ein Moment der Gnade, als Franziskus von seinem hohen Ross herabgestiegen ist und einen der Aussätzigen umarmt hat, als er ihm jene Barmherzigkeit erwiesen hat von der er dachte, dass es unmöglich wäre. Es war nicht die eigene Kraft, es war der Moment der Gnade.“ Auch Christus sei vom Himmel herabgestiegen und habe in seiner Menschwerdung das Unannehmbare in unserem Leben angenommen. Franziskus habe zum ersten Mal verstanden, was es bedeute, dass Christus Mensch geworden ist und die menschliche Schwäche angenommen hat. Das Bittere habe sich für ihn in Süßes verwandelt. „Er gewinnt eine innere Freiheit, eine Weite im eigenen Herzen, die eigene Entfremdung ist überwunden. Er findet nicht nur Ruhe, er findet vor allem zu sich selbst und zum lebendigen Gott“, erläuterte Bischof Jung.

Franziskus gehe dorthin, wo es wehtut, erklärte der Bischof. Es gebe im Leben jedes Menschen „No-go-areas“, Orte, an die man nicht hingehe und die man nicht anschaue. „Und es gibt viele Gründe, warum Menschen einen Bogen um die wichtigen Themen in ihrem Leben machen“, sagte Bischof Jung. Sei es die Angst, dem nicht gewachsen zu sein, oder die Angst vor den Reaktionen des Umfelds. „Man spürt: An dem Tag, an dem ich diese Schwelle überschreite, müsste sich mein Leben eigentlich ändern.“ Franziskus könne genau sagen, an welchem Punkt in seinem Leben alles anders wurde. Er habe gewusst, dass die Umkehr ein Leben lang anhält.

Die drei Grundvollzüge der Fastenzeit – Fasten, Almosen geben und Beten – erhielten vor diesem Hintergrund ein besonderes Profil. Im Fasten könne man wie Franziskus den Geschmack am Leben wiederbekommen. Almosen geben bedeute nicht nur, von oben herab etwas abzugeben, sondern Menschen von Angesicht zu Angesicht zu begegnen. Der heilige Franziskus bete: „Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, wir preisen dich, denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.“ Franziskus habe das Leben der Buße als eine ewige Hinkehr zu Christus verstanden, sagte der Bischof.

„Das Leben der Buße ist eine Aufgabe, die jeden Tag aufs Neue beginnt“, schloss Bischof Jung. „Danken wir, dass jetzt die Zeit der Gnade gekommen ist, und bitten wir den heiligen Franziskus darum, selbst zu Menschen zu werden, die sich täglich bekehren.“

Diözesanmusikdirektor Gregor Frede (Orgel), Matthias Ernst (Klarinette, Saxophon), Bernd Kremling (Schlagwerk, Vibraphon) und Charlotte Emigholz (Sopran) begleiteten den Gottesdienst musikalisch unter anderem mit Werken von Robert M. Helmschrott und Improvisationen.

sti (POW)

(0821/0177; E-Mail voraus)

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