Würzburg/Münster/Osnabrück (POW) Die Gemeinschaft Sant’Egidio hat vom 10. bis 12. September zum 31. Weltfriedenstreffen nach Münster und Osnabrück eingeladen. Weihbischof Ulrich Boom hat daran teilgenommen. Im folgenden POW-Interview schildert er seine Eindrücke und erklärt, welchen Impuls er für die bevorstehende Bundestagswahl von der Veranstaltung mitnimmt.
POW: Sie haben als einer von mehreren hundert Vertretern von Kirchen und Religionen am 31. Weltfriedenstreffen der Gemeinschaft Sant’Egidio teilgenommen. Wie war Ihr persönlicher Eindruck von der Veranstaltung?
Weihbischof Ulrich Boom: Das Treffen in Münster und Osnabrück stand unter dem Thema „Wege des Friedens“. Es fand statt in einer Zeit, in der wir feststellen müssen, dass viel Zerrissenheit und Unfriedfertigkeit da ist zwischen den Menschen. Ich halte es für wichtig, dass die Gemeinschaft Sant’Egidio dazu nicht nur Christen, sondern auch Menschen aller Religionen und Kulturen zusammenbringt, um über das Thema Frieden zu sprechen. Das hat mich bei der Veranstaltung am meisten beeindruckt.
POW: Welches konkrete Ergebnis stand am Ende der Veranstaltung?
Weihbischof Boom: Nichts, woran sich alle Politiker halten würden. Eine konkrete Frucht ist aber, dass die Religionsführer wie Bischöfe, Imame oder Rabbiner gemeinsam an die Mächtigen der Welt appelliert haben, Wege des Friedens zu suchen und zu gehen. „Alle Kriege sind immer eine nutzlose Schlächterei“, hat schon Benedikt XV. im Blick auf den Ersten Weltkrieg vor 100 Jahren gesagt.
POW: Gibt es eine Anregung, die vom Friedenstreffen für die bevorstehende Bundestagswahl am 24. September ins Bistum Würzburg hinein ausstrahlt?
Weihbischof Boom: Es ist wichtig, darauf zu achten, dass wir Frauen und Männer wählen, die besonnen und mit Gedanken des Friedens die Verantwortung für unser Land, Europa und die Welt übernehmen.
Interview: Markus Hauck (POW)
(3817/0993; E-Mail voraus)
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