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Irland-Wallfahrt 2024

Mit Kilian die Segel setzen

Feierlicher Gottesdienst im Dom von Cavan zum Abschluss der Irland-Pilgerreise mit den Reliquien der Frankenapostel – Bischof Jung: „Die Sehnsucht nach der Verkündigung des Evangeliums wachhalten“ – Festbankett des Cavan County Council am Samstagabend

Würzburg/Cavan (POW) Nach einem feierlichen Abschlussgottesdienst in der Kathedrale des Bistums Kilmore in Cavan ist die Irland-Pilgergruppe der Diözese Würzburg am Sonntag, 6. Oktober, nach Deutschland zurückgekehrt. Der Teil der Gruppe, der mit Aer Lingus unterwegs war, saß erneut im Flieger „Saint Kilian“. Bischof Dr. Franz Jung rief in seiner Predigt deutsche und irische Gläubige dazu auf, mit dem heiligen Kilian die Segel zu setzen. Wer wie dieser und seine Gefährten Christus als Ziel habe, müsse nicht wehmütig zurückblicken, sondern schaue voller Hoffnung nach vorne. Martin Hayes, Bischof von Kilmore, dankte den Deutschen für die vorübergehende Präsenz der Reliquien Kilians, Kolonats und Totnans in seinem Bistum und die Begegnungen mit der Pilgergruppe. „Ich bin von Eurem Glauben aufrichtig beeindruckt.“ Domdekan Dr. Jürgen Vorndran übergab Bischof Hayes im Namen des Bistums Würzburg am Ende des Gottesdiensts Repliken des Altars aus der Neumünsterkrypta sowie der ursprünglich von Tilman Riemenschneider geschaffenen Büsten der Frankenapostel. „Möge Gott durch ihre Fürsprache unseren Glauben stärken und den Menschen in Cavan seinen Segen schenken!“ Nach der Messe wurde der Schrein mit den drei Häuptern für den Rücktransport via Lkw wieder in eine Klimakiste verpackt. Er wird im Laufe der Woche in Würzburg zurückerwartet.
Von einem neuen Wind der Partnerschaft zwischen Mullagh und Würzburg sprach Bischof Jung in seiner Predigt im Abschlussgottesdienst. „Wir haben uns ausgetauscht über die Freuden und Leiden unserer Kirche. Wir haben uns in unserem Glauben bestärkt und sind in Liebe weiter zusammengewachsen.“ Wenn die Pilgerinnen und Pilger aus Würzburg mit den Missionaren nach Franken zurückkehrten, gingen sie den Weg nach, den diese auf ihrer Missionsreise nahmen. „Die Segel mit Sankt Kilian zu setzen heißt deshalb, die gleiche Sehnsucht nach der Verkündigung des Evangeliums in unseren Herzen wachzuhalten, die sie erfüllt hat.“ Kilian und Gefährten seien nicht zufällig in Würzburg gelandet. Wie sie damals seien auch die Menschen in Franken heute dazu angehalten, den Menschen die Frohe Botschaft zu verkünden.
Die Reise der Frankenapostel vor mehr als 1300 Jahren sei kein Spaziergang gewesen. „Auch unsere kirchliche Situation ist heute herausfordernd.“ Die selbstverschuldeten Skandale haben laut Bischof Jung ihren Teil dazu beigetragen, dass der Kirche der Wind ins Gesicht wehe. „Der erfahrene Navigator setzt auch bei Gegenwind die Segel.“ Er kreuze dann gegen den Wind, fahre Zickzackkurs. Wer die vielen großen und kleinen Kreuze annehme, welche die Gegenwart bereithalte, werde auch die Stürme der Zeit bestehen. „Wir werden vorwärtskommen, vielleicht langsamer als gedacht, aber wir werden vorwärtskommen.“ Kilian, Kolonat und Totnan seien auf diesem Weg vorausgegangen. „Sie waren unerschrocken und mutig, weil sie wussten, dass nichts und niemand sie von der Liebe Christi trennen kann.“

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Am Samstagabend lud das Cavan County Council die deutschen Gäste zu einem Festbankett in das Kilmore Hotel in Cavan ein. County Councillor T. P. O’Reilly und Hauptgeschäftsführer Eoin Doyle dankten allen Verantwortlichen aus Deutschland für das herausragende Erlebnis der Rückkehr der Frankenapostel in deren irische Heimat. Sie verwiesen zudem auf die enge Verbindung, die außer mit dem Bistum Würzburg auch mit dem Landkreis Würzburg und Landrat Thomas Eberth sowie der Gemeinde Kürnach mit Bürgermeister René Wohlfart und Partnerschaftskomiteevorsitzender Colette Herrmann und der deutsch-irischen Gesellschaft Würzburg mit Vorsitzendem Matthias Fleckenstein herrsche. Bischof Jung sprach in seiner Rede von „einer Reihe herausragender Ereignisse“, welche die Gruppe aus dem Bistum Würzburg in den vergangenen Tagen miterlebt habe. Was Sozialraumorientierung, als das Zusammenarbeiten der Kirche mit anderen Gruppen und Organisationen vor Ort, bedeute, sei bei der aktuellen Pilgerfahrt vielfach zu erleben gewesen. „Die Zusammenarbeit in Mullagh mit der örtlichen Schule und zahlreichen anderen Organisationen des Ortes war da nur ein herausragendes Beispiel.“ 
Auch sei die Einladung, den heiligen Kilian zurück in seine Heimat zu bringen, zuerst vom Cavan County Council ausgesprochen worden. Womöglich sei auf irischer Seite das primäre Ziel gewesen, die Menschen zusammenzubringen und den Gemeinschaftssinn zu stärken. „Für uns in Würzburg stand die Idee im Mittelpunkt, unsere geistlichen Wurzeln zu erkunden und neuen Mut für unsere Mission zu finden.“ Alle Beweggründe hätten ihre Berechtigung. „Und wie immer im Leben ist das Ganze weitaus mehr als die Summe der einzelnen Teile“, betonte Bischof Jung. Der Erfolg solle für alle Beteiligten Ansporn sein, ähnlich unwahrscheinliche Pläne für die Zukunft zu schmieden. „Denn wir alle profitieren von großartigen Ideen, gemeinsamem Einsatz und Freundschaft. Vielen Dank für Eure Gastfreundschaft. Diese Tage der Wallfahrt in der Grafschaft Cavan werden auf immer einen besonderen Platz in unseren Herzen haben.“
Bischof Hayes dankte Bischof Jung, den Pilgern und der gesamten Diözese Würzburg für die besonderen Tage mit den Reliquien in deren irischer Heimat. „Besonderer Dank gilt Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran, der diese Tage maßgeblich mit vorbereitet hat und eigens dafür auch vergangenen Monat nach Irland gekommen ist.“ Zudem sprach er Bischof Jung und der gesamten Diözese sein Beileid zum Tod von Weihbischof Helmut Bauer aus, der im Jahr 1989 eine Pilgerreise in Kilians Geburtsort Mullagh angeführt hatte. 

mh (POW)

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